Auf dem Weg zu einer gemeinsamen Opposition gegen das iranische Regime

Firatnews, 03.02.2017

Nach Gesprächen mit verschiedenen Parteien in Ostkurdistan (Rojhilat) erklärt die Co-Vorsitzende der Partei für ein freies Leben in Kurdistan (PJAK) Zilan Maku: „Wir wollen mit allen Parteien in Ostkurdistan zusammenkommen und eine demokratische Front bilden. Zu diesem Zwecke werden wir unsere Bemühungen fortsetzen.“

Maku gibt an, dass die Entscheidung einer solchen gemeinsamen Opposition in den kurdischen Gebieten des Irans ein Beschluss der PJAK bei ihrem 5. Parteikongress gewesen ist. „Wir haben über die jüngsten Entwicklungen in Rojhilat analysiert, uns über die Rolle des iranischen Staates im gegenwärtigen Chaos im Mittleren Osten beraten und darüber gesprochen, welche Politik die Kurden in diesem Zusammenhang führen müssen“, so die PJAK Co-Vorsitzende.

„Unser Ziel ist eine Volksfront zu bilden“

Zilan Maku unterstreicht, dass die Kurden in einer Phase, in welcher die politischen und geographischen Verhältnisse in der Region neu verhandelt werden, die Kurden eine gemeinsame politische Linie verfolgen müssen und fährt wie folgt fort:

„Wir befinden uns ohne Zweifel in einer außerordentlich wichtigen Phase. Es entwickeln sich neue Kräfteverhältnisse im Mittleren Osten. Wir, als die Bevölkerung Rojhilats, wollen in dieser Phase mitsprechen. Nur so können wir im Iran und der gesamten Region auf Grundlage unseres demokratischen Projekts einen gemeinsamen Willen entwickeln. Natürlich stehen hier alle Parteien in Ostkurdistan in der Verantwortung, weswegen es unser Ziel als PJAK ist, mit allen politischen Gruppen eine gemeinsame Volksfront zu bilden. Wir sind die treibende oppositionelle Kraft im Iran und wollen gemeinsam mit der Komala und der Demokratischen Partei Kurdistan-Iran (KDP-I) eine Einheit auf die Beine stellen.“

“Die gesamte Vielfalt der Region soll Teil dieses Bündnisses werden“

Maku erklärt weiterhin, dass ein alternatives System zum autoritären iranischen Regime die gesamte Pluralität des Iran miteinschließen muss. Eine Alternative könne nur verwirklich werden, wenn sich darin alle gesellschaftlichen Gruppen auf demokratische Weise selbst organisieren können.

“Derzeit leisten wir alle nur an unserer Front einen Widerstand. Diese Kraft müssen wir gegen das iranische Regime vereinen. Denn das Regime begegnet allen Gruppen mit äußerster Gewalt. Die Hinrichtungen von Oppositionellen im Land nehmen kein Ende. Gleichzeitig versucht das Regime die Bevölkerung durch ökonomischen und politischen Druck unter seine Kontrolle zu bringen. Das müssen wir verhindern“, so Maku.

Die Co-Vorsitzende von PJAK ruft weiterhin über die kurdischen Gruppen hinaus alle gesellschaftlichen Gruppen dazu auf, Teil einer solchen Volksfront zu werden: „Alle linken, feministischen und ökologischen Bewegungen des Landes, die gesamte Pluralität des Irans muss ihren Platz in einer solchen Opposition einnehmen.“

„Unsere ersten Gespräche verliefen vielversprechend“

Maku bewertet die ersten Gespräche mit den Vertretern der anderen politischen Parteien in Rojhilat als positiv. Wie es weitergehen soll, erklärt sie mit folgenden Worten: „Bei allen Gruppen war eine entschlossene Aufrichtigkeit zu erkennen. Im nächsten Schritt beabsichtigen wir, eine gemeinsame Kommission auf die Beine zu stellen, in welcher alle Gruppen einer gemeinsamen Volksfront beteiligt sind, die bei möglichen Unstimmigkeiten unter den Parteien einspringen soll. Wir betrachtet die Zersplitterung unter den politischen Gruppen als ein Problem, die sich natürlich auch in der Bevölkerung wiederspiegelt. Wenn wir nun als Vertreter der verschiedenen Parteien uns zusammensetzen und gemeinsam agieren, wird das auch unter Bevölkerung Rojhilats eine starke Verbundenheit hervorbringen. Denn jede Partei verfügt in der Basis über einen eigenen Unterstützerkreis. Nur durch unser Zusammenkommen können wir auch auf jede mögliche Entwicklung im Land mit einer starken Haltung reagieren.“