Bericht zur Bewertung der Schäden in Surici, der Altstadt von Diyarbakir

surStadtverwaltung der Metropolregion Diyarbakır und Amt für Kulturelles Erbe und Tourismus, Oktober 2016

Die Festung sowie die Stadt Diyarbakır  und die angrenzende Kulturlandschaft der Hevsel-Gärten haben aufgrund ihrer strategischen Lage zwischen den östlichen und westlichen Grenzen die Bedeutung der Stadt für tausende von Jahren bewahrt. Die Stadt hat viele verschiedene Kulturen bewahrt und diese in ihre Grundstruktur eingeprägt. Die Stadt war das Herz vieler Zivilisationen und Staaten ihrer Zeit und bildete, aufgrund ihrer geopolitischen Bedeutung, die Regionalhauptstadt bzw. das Zentrum des Reiches in den Zeiten der Perser, Römer, Sassaniden, Byzantiner und islamischen Reiche. In diesem Sinne ist die Stadt eine Stätte des Weltkulturerbes mit vielsprachiger, multikultureller und vielschichtiger Struktur. Die religiös-architektonischen Bauten, bestehend aus ihrer ursprünglichen bürgerlichen Architektur, Moscheen, Kirchen und öffentlichen Gebäuden wie Gasthäusern und traditionellen Badehäusern, sind die kulturellen Vermögenswerte der Stadt, was im städtischen Denkmalschutzgebiet sichtbar wird.

Im Bezirk Suriçi gibt es insgesamt 595 geschützte Bauwerke, davon 147 Beispiele von Baudenkmälern und 448 Beispiele von bürgerlicher Architektur (Privathäuser). Der Stadtbezirk Sur wurde 1988 als „Städtisches Denkmalschutzgebiet von Diyarbakır “geschützt.

Seit Januar 1992 begannen die Untersuchungen zur Nominierung der „Festung von Diyarbakır  mit der Kulturlandschaft der Hevsel-Gärten“ für die Liste des UNESCO Welterbes. Gleichzeitig wurde ein Umsetzungsplan zusammen mit den relevanten Institutionen, Organisationen, NGOs, Wissenschaftlern und Entscheidungsträgern der Stadt vorbereitet, unter Beachtung von Prinzipien  der Partizipation. Die „Festung von Diyarbakır  mit der Kulturlandschaft der Hevsel-Gärten“ wurde während des 39. Treffens des Welterbe-Komitees im Juli  2015 als Welterbestätte aufgenommen.

Der Bezirk Suriçi ist die Pufferzone der als  „Festung von Diyarbakır  mit der Kulturlandschaft der Hevsel-Gärten“ geschützten Welterbestätte.

Eine Ausgangssperre war in sechs Vierteln des Bezirks Suriçi, einschließlich Cevat Paşa, Dabanoğlu, Fatih Paşa, Hasırlı, Cemal Yılmaz und Savaş) ausgerufen worden, und diese Gebiete wurden von den Sicherheitskräften zwischen dem 06.09. und 13.09.2015, 10.10. bis 13.10.2015, 28.11. bis 29.11.2015 sowie 02.12. bis 10.12.2015  blockiert.  Die kürzlich erklärte Ausgangssperre und Blockade geht in fünf Vierteln weiter. Gleichzeitig wurde eine Ausgangssperre für die Viertel Ziya Gökalp, Süleyman Nazif, Abdaldede, Lalebey und Alipaşa im Bezirk Sur der Suriçi-Region zwischen dem 27. Januar und dem 3. Februar 2016 ausgerufen. Am 10. März 2016 erklärte die Gouverneursverwaltung der Stadt die Operationen für beendet.  Allerdings wurden die Abriss- und Aushubarbeiten von schweren Maschinen staatlicher Institutionen ausgelöst, und der Aushub wurde auf ein Feld im Universitätsgebiet geworfen, bevor die Operationen zum Abschluss kamen. Dieser Fall wurde vom Amt für Umweltschutz unserer Gemeindeverwaltung am 29.02.2016 angezeigt. Die Abriss- und Aushubarbeiten wurden in einem Gebiet begonnen, das als städtisches Denkmalschutzgebiet sowie Welterbe-Pufferzone gilt, ohne vorherige Überprüfung und ohne die vorgeschriebene Genehmigung des Rates zum Schutz des Kulturerbes. Die benötigten Genehmigungen für die Entfernung des Aushubs wurden etwa einen Monat später eingeholt.

 

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