„Bis wir ein Lebenszeichen von Herrn Öcalan erhalten“ – 50 kurdische AktivistInnen im unbefristeten Hungerstreik

Hungerstreik_AmedCivaka Azad – Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit, 05.09.2016

Mit einer gemeinsamen Erklärung sind 50 kurdische Aktivistinnen und Aktivisten in Amed (Diyarbakir) in den unbefristeten Hungerstreik getreten. Die Hungerstreikenden erklärten, dass sie solange den Hungerstreik fortsetzen werden, bis ein Lebenszeichen des auf der Gefängnisinsel Imrali inhaftierten PKK-Vorsitzenden Abdullah Öcalan sie erreicht. Die Kovorsitzende der Demokratischen Partei der Regionen (DBP), Sebahat Tuncel, erklärte zum Auftakt des Hungerstreiks, dass seit der Nacht des gescheiterten Militärputsches am 15. Juli keine vertrauenswürdige und objektive Information zum Zustand Öcalans die Öffentlichkeit erreicht habe. Tuncel erklärte, dass die Isolation Öcalan mittlerweile 510 Tage anhalte und dass alle politischen Versuche, die Isolation des PKK-Vorsitzenden zu beenden, durch die AKP-Regierung niedergeschmettert worden seien. Aus diesem Grund werde die Gruppe von 50 Aktivistinnen und Aktivisten solange ihren Hungerstreik fortsetzen, bis die Angehörigen Öcalans, seine Anwälte oder eine politische Delegation ihn auf der Gefängnisinsel besuchen können.

Unter den Hungerstreikenden befinden sich mehrere Abgeordnete der Demokratischen Partei der Völker (HDP), Mitglieder der Demokratischen Partei der Regionen (DBP), Künstler, Rechtsanwälte, Journalisten, Frauenaktivisten und weitere Vertreter der Zivilgesellschaft

Strasbourg: Shengal Diaspora Rat seit zwei Wochen im Hungersteik

Ebenfalls mit der Forderung nach einem Lebenszeichen von Öcalan befinden sich im französischen Strasbourg insgesamt fünf Mitglieder des Shengal Diaspora Rates bereits seit 14 Tagen im Hungerstreik. Ein Arzt des kurdischen Halbmondes erklärte gestern nach einem Besuch bei den Hungerstreikenden, dass deren gesundheitlicher Zustand sich zusehends verschlechtere. So hätten die Aktivisten bereits bis zu acht Kilogramm Gewicht verloren. Drei von ihnen würden zudem bereits unter Blutdruckproblemen leiden. Noch sei der gesundheitliche Zustand der Hungerstreikenden in keinem kritischen Zustand. Dies könnte sich allerdings in den folgenden Tagen ändern, erklärte der Arzt.