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Berlin: Genozid und Widerstand – Ezidische Frauen* aus Sinjar

17. März 2017 18:00

Genozid und Widerstand – Ezidische Frauen* aus Sinjar

An diesem Abend möchten wir darüber informieren, was nach dem genozidalen ISIS Angriff auf die ezidische Bevölkerung in Sinjar im August 2014 passiert ist dessen Zeuge die Welt wurde.

Wir möchten vor allem ezidischen Frauen Raum geben, diese grausamen Ereignisse aus ihrer Perspektive darzustellen. Ezidinnen* sind eine religiöse und ethnische Minderheit im Nahen Osten. Viele der Frauen wurden im Zuge des Genozids vom ISIS verschleppt und als Sexsklavinnen* verkauft. Andere flohen mit ihren Kindern ohne Wasser ohne Essen in das Sinjargebirge, wo sie tagelang in der starken Hitze laufen und verharren mussten.

Nachdem in einer gemeinsamen Aktion von ezidischen Selbstverteidigungseinheiten, der syrisch-kurdischen YPG/Women’s Defense Units YPJ und der PKK-Guerilla ein Fluchtkorridor ins Sinjargebirge erkämpft wurde, flohen viele Ezidinnen* vor Daesh (sog. “Islamischer Staat”) nach Nordkurdistan. Hauptsächlich in die Regionen Amed, Sirnex, Siirt, Viransehir, Silopi, Batman, Mardin, Midyad etc.
Dort wurden gemeinsam mit der lokalen kurdischen Bevölkerung und der Selbstverwaltungen ezidische Zeltstädte aufgebaut, weil die Geflüchteten wussten, dass sie in den staatlichen Flüchtlingscamps (AFAD Camps) nicht sicher vor dem türkischen Staat und dem IS sind. Seit dem Ausnahmezustand in der Türkei vom Sommer 2016 wurden jedoch die kurdischen selbstverwalteten Kommunen unter eine AKP-Interimsregierung (Kayyum) gestellt. Dieser Kayyum lies die selbstverwalteten ezidischen Zeltstädte räumen und die verbliebenen Ezidinnen* wurden gezwungen in staatliche AFAD-Camps umzusiedeln

Zu Gast ist Dr. Leyla Ferman von der Platform for Struggle for Women Held in Captivity. Sie ist Mitglied des Vorstandes der Föderation der Ezidischen Vereine in Deutschland e.V. (FKÊ). Seit 2014 ist sie als Beraterin für die Provinzverwaltung von Nusibin (Mardin) tätig. Nusibin liegt 20km von der syrischen Grenze entfernt.

Leyla Ferman wird uns von den Geflüchtetenlagern in kurdischer Verwaltung und auch von den staatlichen AFAD-Camps sowie über ihre Arbeit mit vom den vom IS befreiten Frauen berichten. Ezidische Frauen* aus Sinjar werden zudem von der aktuellen Situation vor Ort und dem Widerstand gegen den sog. IS berichten. Wir möchten im Rahmen der Podiumsdiskussion auch über die rechtliche und soziale Situation von ezidischen Frauen*, die nach Deutschland geflohen sind informieren und haben Anwältinnen* angefragt, die uns Auskunft über die Asylverfahren sowie die Rolle des Genozids an der ezidischen Bevölkerung geben

Die Spenden vom Abend gehen an eine Frauen*einrichtung in Sinjar!

Mit dieser Veranstaltung zum internationalen Frauen*kampftag am 8.März wollen wir ein solidarisches Zeichen weltweit gegen Feminizide und Unterdrückung von Frauen* setzen. Wir sind eine autonome Gruppe, die seit 2014 exisitiert und sich in Solidarität mit den Kämpfen in Kurdistan organisiert.

Berxwedan Jiyan e!
Jin Jiyan Azadî!

Details

Datum:
17. März 2017
Zeit:
18:00

Veranstaltungsort

Mehringhof
Gneisenaustraße 2a
Berlin, 10961
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