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Frankfurt: Wieso will die Türkei keinen Frieden?

1. Februar 2017 18:00

Wir möchten Sie zu einer informativen Diskussionsveranstaltung einladen, die das Thema der Repression gegenüber Akademiker*innen, Journalisten und Intellektuellen, welche sich innerhalb Kurdistans, der Türkei und Deutschlands solidarisch mit der kurdischen Bevölkerung in Nordkurdistan und in der Türkei zeigen, aufgreift. Des Weiteren wird die Rolle und die Verantwortung dieser akademischen, aber auch der zivilgesellschaftlichen, Öffentlichkeit in Deutschland in Bezug auf diese Repressionen beleuchtet.

Seitdem die türkische Regierung seit August 2015 die Friedensverhandlungen mit der PKK abgebrochen hatte, veranlasste sie in mehreren kurdischen Städten Ausgangssperren sowie militärische Interventionen, bei denen einige Städte größtenteils zerstört wurden. Vor allem aber wurde die Zivilbevölkerung besonders schwer getroffen.

Daraufhin riefen unter anderem über 1000 Akademiker*innen weltweit den türkischen Staat dazu auf diese Vernichtungs- und Vertreibungspolitik gegenüber der gesamten Bevölkerung der Region, die jedoch hauptsächlich gegen die kurdische Bevölkerung gerichtet war einzustellen und die Friedensverhandlungen wiederaufzunehmen.

Die türkische Regierung reagierte auf diesen Aufruf mit einer breit angelegten Repressionswelle gegen eine Vielzahl von Unterzeichner*innen in Nordkurdistan und in der Türkei. Etliche wurden entlassen, festgenommen oder mussten fliehen. Gleiches geschah und geschieht noch immer, auch mit Journalist*innen, Intellektuellen und Oppositionellen. Zugleich werden im Zuge des Konfliktes immer stärkere Feindbilder geschaffen und pro-kurdische und linke Politiker*innen werden unter dem Namen der Terrorbekämpfung staatlich verfolgt und Angriffe von faschistischen Gruppen auf diese werden geduldet.

Die akademische und zivilgesellschaftliche Öffentlichkeit in Deutschland zeigt wenig Engagement gegen diese Zuspitzung der politischen Verhältnisse in der Türkei. Zwar haben sich einige transnationale Unterstützungsnetze gebildet, die Freilassung und Sicherheit für politische Gefangene fordern und für eine Wiederaufnahme der Friedensgespräche plädieren. Jedoch finden in Deutschland verstärkt Repressionen gegen kurdische und AKP-kritische Aktivist*innen statt, vom Veranstaltungsverbot für kurdische Studierenden Gruppen an Universitäten bis hin zu den Prozessen gegen vermeintliche wie tatsächliche PKK Mitglieder. Hinzu kommt aber vor allem auch eine De-Thematisierung und eine Abwehr dieses Konflikts.
In der Veranstaltung möchten wir einerseits diese Ereignisse näher beleuchten und Einzelheiten mit filmischem Material veranschaulichen.
Andererseits sollen der Umgang, die Rolle und die Verantwortung der deutschen akademischen und zivilgesellschaftlichen Öffentlichkeit zum Thema deutlich gemacht werden und über die vorliegenden Möglichkeiten und notwendigen Strategien gesprochen werden.

Details

Datum:
1. Februar 2017
Zeit:
18:00

Veranstaltungsort

FH Frankfurt – GEBÄUDE 4 – HÖRSAAL 8
Nibelungenplatz 1
Frankfurt, 60318
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