Nothilfe für Kurdistan: „Projekt Familienpatenschaften“ – Jetzt erst Recht!

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Initiative Familienpatenschaften für Nordkurdistan, 15.11.2016

Die AKP-Regierung setzt ihren Terror gegen die Bevölkerung Nordkurdistans weiter fort. Nachdem zahlreiche kurdische Städte dem Erdboden gleich gemacht wurden, hat das Regime Erdogan nun diejenigen Vereine in Nordkurdistan verboten, die für die Bevölkerung der zerstörten Städte Nothilfe geleistet haben. Unter den 370 Vereinen, die jüngst durch einen Erlass des türkischen Staatspräsidenten Erdoğan verboten wurden, befinden sich auch der „Rojava Solidaritäts- und Hilfsverein“ und der Verein „Sarmaşık“.

Der Rojava Hilfsverein war in Nordkurdistan im Rahmen der Angriffe des IS auf Kobanê gegründet worden. Die Priorität des Vereins lag deshalb zunächst darauf, humanitäre Hilfe in die vom Krieg zerstörten Teile Rojavas zu bringen. Als dann das Erdogan-Regime begann, auch in Nordkurdistan einen erbarmungslosen Krieg gegen die Zivilbevölkerung zu führen, sah sich der Rojava Hilfsverein gezwungen, seinen Fokus neben Rojava auch auf die Bevölkerung der zerstörten Städte Nordkurdistans zu legen.

Den Verein Sarmaşık gibt es in der kurdischen Metropole Amed (Diyarbakir) schon seit 2006. Ziel des Vereins ist die Armutsbekämpfung mit einem nachhaltigen Programm. So hat der Verein eine Lebensmittelbank ins Leben gerufen und zuletzt 5.400 Familien regelmäßig mit Grundnahrungsmitteln versorgt. Ein weiterer Schwerpunkt des Vereins waren Bildungsprojekte und Stipendien für Schülerinnen und Schüler aus wirtschaftlich schwachen Verhältnissen.

Dass das AKP-Regime nun beide Vereine hat schließen lassen, macht deutlich, auf welche Politik der türkische Staat setzt: Die kurdische Zivilbevölkerung soll durch eine Politik des Aushungerns zur Gehorsamkeit gezwungen werden.

Durch Familienpatenschaften die AKP-Politik durchbrechen!

Gerade vor diesem Hintergrund nimmt die Bedeutung des Familienpatenschafts-Projekts deutlich zu. Tausende Familien, die ihre Häuser und Wohnungen im Zuge der Zerstörung der kurdischen Städte durch das türkische Militär verloren haben, benötigen weiterhin dringende Unterstützung. Die jüngsten Bilder aus Şirnex (Şırnak), wo die Zivilbevölkerung nach acht Monaten Ausgangssperre zurückkehren durfte, machen das Ausmaß der Zerstörung deutlich. Ganze Stadtteile wurden dem Erdboden gleichgemacht, hunderte Familien haben ihr ganzes Hab und Gut verloren.

Die Familien in Şirnex benötigen ebenso unsere Unterstützung, wie die Menschen in Nisebîn (Nusaybin), im Bezirk Sur (Altstadt von Amed), Cizîr (Cizre) und anderswo. Da nun die Hilfsorganisationen vor Ort verboten wurden, bleibt nur noch der Weg, die Familien direkt zu unterstützen. Hier setzt das Projekt der Familienpatenschaften an.

Gemeinsam mit den kurdischen Stadtverwaltungen und der Hilfsorganisation Kurdischer Halbmond (Heyva Sor a Kurdistanê) wurde Listen über die notleidenden Familien infolge der Ausgangssperren angefertigt. Diese Familien warten nun auf unsere Unterstützung. Aus diesem Grund möchten wir Paten für diese Familien gewinnen, die bereit sind, mind. über ein Jahr hinweg monatlich 150€ an die Familien zu überweisen. Es können sich natürlich auch mehrere Paten zusammentun, um den monatlichen Betrag von 150€ zusammenzutragen und an die Familien zu überweisen.

Wir würden euch die Kontaktinformationen zu den betroffenen Familien vermitteln. Anschließend könnt ihr direkt mit den betroffenen Menschen in Kontakt treten und so neben der materiellen Unterstützung, auch emotional den Familien zur Seite stehen. Für die Menschen vor Ort ist nämlich das Gefühl, in dieser schwierigen Lage nicht alleine gelassen zu werden, von großer Bedeutung. Überwiesen werden kann die Hilfe problemlos über Dienstleister wie Western Union. Um die sprachlichen Barrieren mit der Familie müsst ihr euch ebenfalls keine Sorgen machen. Wir würden euch mit Menschen bei euch vor Ort in Verbindung setzen, die euch bei der Kommunikation, aber auch bei anderen Fragen bzgl. des Projekts der Familienpatenschaften zur Seite stehen.

Für weitere Fragen könnt ihr euch gerne an uns wenden.

Ihr erreicht uns per Mail unter: familienpatenschaften[at]gmail.com

Oder unter der Mobilfunknummer: 01577-2085796