PM: Denkmal für Uğur Kaymaz zerstört

Pressemitteilung, Civaka Azad – Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V., 12.06.2017

Das Denkmal für den 12-jährigen Uğur Kaymaz sowie die daneben angebrachte Tafel mit dem Text der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen in der Stadt Kızıltepe (Provinz Mardin) wurde am gestrigen Abend auf Beschluss der Zwangsverwaltung zerstört. Uğur Kaymaz wurde am 12. November 2004 zusammen mit seinem Vater Ahmet Kaymaz vor seinem Haus in Kızıltepe von Soldaten der türkischen Armee erschossen. Bei der Obduktion wurden im Körper des 12-jährigen Jungen 13 Gewehrkugeln und in der Leiche des Vaters acht Kugeln gefunden.

Die Zerstörung des Denkmals erfolgte auf Anweisung des Zwangsverwalters, dem die türkische Regierung die Leitung über die Stadt Kızıltepe übertragen hatte, nachdem die beiden Bürgermeister der Stadt festgenommen wurden. Das am 4. August 2009 im Stadtzentrum aufgebaute Ugur-Kaymaz-Denkmal wurde zunächst von gepanzerten Fahrzeugen umstellt. Die örtliche Polizei verhinderte Foto- oder Videoaufnahmen der Zerstörung.

Repressionen gegen die Mutter

Zuletzt verlor Makbule Kaymaz, die Mutter von Uğur Kaymaz, am letzten Jahrestag des Todes ihres Ehemanns und Sohnes, dem 21. November 2016, aufgrund eines Dekrets der türkischen Regierung ihre Arbeitsstelle. Die in der Kommune Kızıltepe als Putzfrau arbeitende und alleinerziehende Mutter von drei Kindern hat, nachdem sie zwölf Jahre vergeblich nach Gerechtigkeit beim türkischen Staat suchte, auch ihre Arbeit verloren.