Shengal – ein Jahr nach dem Angriff des IS

Fur ein Trauma-Therapeutisches Z entrum in Shengal Seite 1-minVor einem Jahr, dem August 2014, fand das Massaker der IS-Terroristen gegen die Bevölkerung des Gebiets Shengal/Nordirak statt. Die dort lebenden Menschen, größtenteils ezidische KurdInnen, wurden zu Tausenden vom IS ermordert und zur Flucht gezwungen. Viele befinden sich noch immer in der Gefangenschaft des IS, werden zwangsislamisiert und im Menschenhandel versklavt. Die Kämpfe, im Gebiet Shengal halten an und die Versorgung der Bevölkerung wird notdürftig über einen humanitären Korridor nach Westkurdistan/Rojava gesichert.

Notlage der Frauen und Kinder in Shengal

Besonders von Krieg und Vertreibung betroffen sind Frauen und Kinder. Sie wurden ZeugInnen von schwerer Gewalt und alle waren zur Flucht gezwungen. Sie sind traumatisiert durch den Verlust der Lebensgrundlage und der Zerstörung sozialer Netzwerke. Eine schwere seelische Belastung stellt insbesondere die Sorge um die vielen Frauen und Kinder dar, die sich nach wie vor in der Gefangenschaft des IS befinden.

Frauenprojekte vor Ort

Tausende ezidische KurdInnen haben einen Zufluchtsort in den Bergen Shengals gefunden. Dort haben sie sich zivile Strukturen und eine Form der Selbstverwaltung geschaffen. Frauen organisieren sich in Räten und bauen Nähkooperative auf. Der Frauenrat Shengal äußerte das Bedürfnis nach traumatherapeutischer Arbeit in den Gebieten. Diese sollen auf der Grundlage bestehender Ressourcen und mit einem Schwerpunkt auf der Ausbildung von Multiplikatorinnen realisiert werden.

Trau-Therapeutisches Zentrum in Shengal

Der Aufbau eines Trauma-Therapeutischen Zentrums in Shengal ist ein langfristiges Projekt, was auf regelmäßigen Schulungen und gemeinsamer Projektführung beruht. Dafür werden sowohl intensive Einarbeitung durch Fachpersonal, als auch regelmäßige Projektgelder und Partnerschaften benötigt. Wir legen Wert auf die Verwurzelung von therapeutischer Arbeit vor Ort und mit einem Verständnis von gesamtgesellschaftlicher Verarbeitungsprozessen. In Zusammenarbeit mit dem Frauenrat Shengals, Frauenorganisationen in Südkurdistan/Irak sowie der Stiftung der Freien Rauen in Rojava/Westkurdistan arbeiten wir am Aufbau lokaler Strukturen der Traumtherapie.

Erste Delegation im August 2015

Im August 2015 reiste eine Delegation von Trauma/-therapeutinnen in das Gebiet, die erste Schulungen geben haben und an der Entwicklung angemessener Methoden zur Behandlung und Multiplikatorinnen-Ausbildung weiterhin arbeiten.

Kampagne zur Befreiung der Frauen aus der IS-Gefangenschaft

CENÎ Kurdisches Frauenbüro für Frieden initiiert auch politische und diplomatische Arbeiten für die Befreiung der ezidischen KurdInnen aus der Gefangenschaft des IS, so beispielsweise die Entsendung einer Delegation von AnwältInnen im April 2015 und die Durchführung von Konferenzen bei den Vereinten Nationen. Die Befreiung der Frauen ist notwendig für eine Gesundung der Wunden des Massakers und steht daher im direkten Zusammenhang mit der Kampagne für ein Trauma-Therapeutisches Zentrum in Shengal.

Sie können die Kampagne für ein Trauma-Therapeutisches Zentrum in Shengal auf vielfältige Weise unterstützen!

Jede Form von Spenden und Öffentlichkeitsarbeit kann dazu beitragen, den Kreis von UnterstützerInnen zu weiten und die Kampagne finanziell auf sicheren Boden zu stellen. Insbesondere langfristige Förderungen und Projektpartnerschaften sind notwendig für den Erfolg des Projekts.

Auch bei der journalistischen Begleitung brauchen wir Ihre Unterstützung, insbesondere FotografInnen, Frauen-, Menschenrechts- und sonstige BerichterstatterInnen. Auch weitere ÜbersetzerInnen (alle Sprachen, insbesondere Kurdisch, Deutsch, Englisch, Türkisch, Französisch) können einen wertvollen Teil zur Kampagne beitragen. Insbesondere Fachpersonal (Trauma-, Kinder- und Jugend-, Bewegungs-/therapeutInnen, PsychologInnen, etc) bitten wir um Unterstützung.

Ihr Engagement kann auf vielfältige Weise in den Erfolg der Kampagne mit einfließen. Gemeinsam können wir erarbeiten, dass sich Ihr Beitrag und Engagement mit individuellen Bedürfnissen und Vorstellungen trifft.