Stoppt die Türkische Invasion in Nord-Syrien!

KNKErklärung des Kurdistan Nationalkongresses (KNK), 20.10.2016

In dem Bestreben den Widerstand gegen extremistische Gruppen zu unterbinden, hat die türkische Luftwaffe die Dörfer Um Al Housh und Um Al Qura nur einige Stunden nachdem diese von dem IS befreit worden waren, bombardiert.

Zusätzlich hat die Türkei mit Artillerie Dörfer in den Regionen Shehba und Efrin beschossen. Als Resultat dieser Angriffe verloren 4 Zivilisten ihr Leben und dutzende Menschen wurden verletzt. Diese Angriffe halten weiterhin an.

Diese Bombardierungen sind Teil einer Kriegskampagne des türkischen Staat gegen die Menschen in Syrien. Die Angriffe stellen gleichzeitig auch eine Unterstützung für den IS dar, nachdem diese zuvor eine schwere Niederlage gegen die revolutionären Kräfte erlitten hatten.

Diese Praxis des türkischen Staates in Syrien stimmt nicht mit internationalen Verträgen und Konventionen überein und richtet sich direkt gegen die Menschen aus Syrien.

Die internationale Gemeinschaft und internationale Kräfte, welche sich mit dem Kampf gegen Terrorismus beschäftigen, müssen eingreifen und die türkische Intervention in Syrien beenden. Das bisherige Ignorieren und Wegesehen beim Einmarsch der Türkei in Cerablus führte nun letztendlich dazu, dass sie ihre Luftwaffe einsetzten, um die umliegenden Gegenden zu bombardieren.

Dies stellt unter Beweis, dass sich der türkische Staat in Bezug auf die wahllose Bombardierung von syrischen Bürgern nicht vom Syrischen Regime unterscheidet. Letztlich streben beide Parteien danach, eine politische Lösung der syrischen Krise zu verhindern. Stattdessen schaffen sie durch ihre Luftangriffe Bedingungen, unter welchen extremistischen Kräften erlaubt wird, ihre Kräfte in Gebieten neu zu formieren, in denen sie zuvor bezwungen und beseitigt wurden.

Wir verurteilen die Aggression des türkischen Staates in den Regionen Shehba und Efrin und ihre abscheulichen Angriffe aufs Schärfste. Erdoğan und seine Pläne bei der Mossul-Operation sind gescheitert. Aus diesem Grund versucht er erneut in Syrien den Einfluss zu gewinnen, den er im Irak verloren hat. Die Türkei unter Erdogan träumt davon, die Misak-ı Milli-Grenzen, welche sie nach dem 1. Weltkrieg verloren hat, wiederzuerlangen. Das Ziel der Türkei mit diesen Angriffen ist nicht nur in den Norden Syriens einzumarschieren, sondern Einfluss auf Syrien als Ganzes zu nehmen. Es sollten daher alle internationalen Kräfte eine klare Haltung gegen die Invasion des türkischen Staates in Nord-Syrien einnehmen.

Wir rufen alle Menschen dazu auf ihre Meinung auszudrücken und die Verletzungen, Verbrechen und offensichtlichen Rechtsverletzungen der Souveränität von Rojava und Syrien zu verurteilen.