Für Erdogan geht es um Sein oder Nichtsein

Vor dem Hintergrund der Wahlen in der Türkei bewertet der KCK-Sprecher Roni Serdem die Auswirkungen der einseitigen Einstellung militanter Aktionen durch die kurdische Bewegung und die türkischen Ambitionen in Syrien.

Bayik: Wir verteidigen den demokratischen Sozialismus

Der KCK-Vorsitzende Cemil Bayik hat auf kritische Fragen von Responsible Statecraft zum Verhältnis zwischen der PKK und Rojava, dem vermeintlichen Zentralismus in der kurdischen Bewegung und der technologischen Unterlegenheit der Guerilla geantwortet.

KCK: PDK setzt Kriegsentscheidung in die Praxis um

Die KCK hat eine Erklärung veröffentlicht, in der sie die Kriegstreiberei Barzanîs in Südkurdistan scharf verurteilt. In der Erklärung werden die Lügen aufgedeckt, mit denen die PDK ihre Kriegspolitik zu rechtfertigen versucht.

Cemil Bayik: Es geht nicht um einen Staat, es geht um Freiheit

Als Ko-Vorsitzender des Exekutivrats der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) hat sich Cemil Bayik in einer Sondersendung bei kurdischen Sender Stêrk TV zu den weltweiten Protestbewegungen und der Situation in Syrien geäußert.

Nichtstaatliche Demokratie als Lösung der kurdischen Frage

Abdullah Öcalan über den Ausbau der Zivilgesellschaft und demokratischer Instrumente zur Lösung des gordischen Knotens in Kurdistan, 22.11.2018

Der Volkskongress (Koma Gel) ist eine Institution, die für die Organisierung mindestens so bedeutsam ist wie die Partei, vielleicht noch bedeutender. Als grundlegendes organisatorisches Dach für die Bevölkerung müssen wir eine für Kurdistan spezifische Definition des Volkskongresses durchführen. Zunächst einmal bedeutet ein Volkskongress etwas anderes als eine Partei. In Parteien überwiegt der ideologische Aspekt, beim Kongress steht die Politik im Vordergrund. Er ist der Ausdruck der Identität des Volkes, welches erwacht ist, seine Rechte fordert und nach seiner Freiheit strebt. Er ist …

KCK: Fahndung durch USA ist Teil des Komplotts

kckErklärung der KCK zur internationalen Fahndung von Führungskadern der PKK durch die USA, 08.11.2018

Die USA bieten mehrere Millionen Dollar für Hinweise zu den Aufenthaltsorten von drei Führungskadern der Arbeiterpartei Kurdistans PKK. Entsprechende Haftbefehle wurden ausgestellt gegen den Ko-Vorsitzenden des KCK-Exekutivrats Cemil Bayık und die beiden Mitglieder des PKK-Exekutivkomitees Duran Kalkan und Murat Karayılan, erklärte der Vertreter des US-Außenministeriums, Matthew Palmer, am Dienstag nach einem Besuch in Ankara.

Der Ko-Vorsitz des KCK-Exekutivrats kritisierte diese Fahndung als „Teil des Komplotts gegen den Vorsitzenden Apo“ und rief die Bevölkerung sowie die demokratischen Kräfte auf, „sich umgehend gegen diesen Angriff zu erheben. Die

Der Irak nach den Wahlen

Interview mit Navdar Sînegir, Mitglied des Außenarbeitskomitees der KCK, 26.07.2018

Am 12. Mai haben im Irak Parlamentswahlen stattgefunden. Als Sieger konnte sich die Liste »Sairun« (Wir marschieren) des schiitischen geistlichen Muqtada al-Sadr durchsetzen. Die Wahlen gelten aber weiter als umstritten. Zur Perspektive des Irak und wie die Vorschläge der kurdischen Freiheitsbewegung zur Lösung der anhaltenden Probleme des Landes aussehen, sprachen Berfîn Bagdu und Rojbîn Amed mit Navdar Sînegir, Mitglied des Außenarbeitskomitees der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK), in Behdînan.

Wie bewerten Sie die Wahlen im Irak?

Zuerst einmal ist es für die Demokratie wichtig, dass die Wahlen stattgefunden haben. In …

Die Zukunft Syriens wird durch Rakka bestimmt

Cemil Bayık, Co-Vorsitzender des Exekutivrats der KCK, über die Entwicklungen in (Nord-Syrien) im Kontext der Rakka-Offensive, 20.08.2017

Rakka ist als die Hauptstadt des sog. Islamischen Staates bekannt. Ähnlich wie bei der Befreiung von Mossul wird auch die vollständige Befreiung Rakkas vom IS lange Zeit in Anspruch nehmen. Jedoch wardie Art des Krieges in Mossul eine andere als die in Rakka. Die Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) schreiten sehr vorsichtig voran, damit die Zivilbevölkerung in Rakka so wenig Schaden wie möglich nimmt. Eine Annäherungsweise wie in Mossul wäre nicht richtig. In Mossul sind hunderte Zivilisten bei Luftangriffen und Artilleriebeschüssen getötet worden. Aus …

Die Kurden, ernsthafte politische Akteure im Mittleren Osten

Rıza Altun, Exekutivratsmitglied der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK), zum Status quo im Mittleren Osten und die Dynamiken der Veränderung, für den Kurdistan Report Juli/August 2017

Im Mittleren Osten findet ein sehr komplizierter Kampf statt. Dessen Ergebnis wird zweifellos Veränderung bedeuten. An erster Stelle der grundlegenden Dynamiken, welche die Region zur Veränderung zwingen, kommen die lokalen Akteure; die Völker, Glaubensrichtungen, Frauen sowie revolutionäre und demokratische Kräfte. Die zweite Dynamik stellen die internationalen Kräfte dar. Erstere kämpfen dafür, alle unrechtmäßigen und undemokratischen Zwänge, die der alte Status quo mit sich brachte, zu überwinden und eine demokratische und freie Zukunft aufzubauen. Zweitere …

“Frieden bedeutet demokratische Autonomie in Kurdistan”

Besê Hozat, Kovorsitzende de KCK-Exekutivrates, 16.06.2017

„Das AKP-Regime ist ein Kriegsregime. Die Kräfte, mit denen sie nun eine Allianz gebildet hat, sind solche, die in der Türkei jahrzehntelang den Krieg bestimmt und geführt haben. Das sind sozusagen Zentren des Spezialkriegs. Mit diesem Bündnis und der dazugehörigen Kriegspropaganda mag die AKP eine Anziehungskraft und Wirkung auf die nationalistischen Kreise ausüben. Ganz besonders könnte sie eine gewisse Wirkung auf die Kernbasis der AKP, die MHP und ähnliche nationalistische Parteien haben. Keine Auswirkung wird sie dagegen auf die kurdische Bevölkerung, die demokratische Gesellschaft der Türkei und auf die demokratischen Kräfte haben. Es ist …

„Das Internationale Komplott als Teil des Greater Middle East Projects wurde mit Rojava zerschlagen“

kckErklärung der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) anlässlich des Jahrestages der Entführung und Festnahme Abdullah Öcalans, ANF, 13.02.2017

Anlässlich des 18. Jahrestages der Entführung des PKK-Vorsitzenden Abdullah Öcalan am 15. Februar hat sich die Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) mit einer Erklärung an die Öffentlichkeit gewandt. Darin begrüßt die KCK sowohl den Widerstand Abdullah Öcalans, den dieser seit dem ersten Tag seiner Festnahme gegen seine Bedingungen leistet, als auch den weltweiten Protest gegen das internationale Komplott, mit welchem der PKK-Vorsitzende 1999 festgenommen und an die Türkei ausgehändigt wurde.

„In der Person unseres Vorsitzenden Öcalans wurde die kurdische Bevölkerung in Geiselhaft

Die Morde von Paris: Dieser Fall ist noch lange nicht abgeschlossen!

Civaka Azad – Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit, 08.01.2017

Anlässlich des vierten Jahrestages der Morde an Sakine Cansız, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez versammelten sich tausende Menschen in Paris, um den drei kurdischen Revolutionärinnen zu gedenken und Gerechtigkeit einzufordern. Aus ganz Europa kamen am gestrigen 7. Januar Menschen in der französischen Hauptstadt zusammen, wo die drei Frauen am 9. Januar 2013 kaltblütig ermordet worden waren. Die Demonstranten machten durch ihre Sprechchöre und Transparente deutlich, dass für sie der Fall erst abgeschlossen ist, wenn der Mord an den drei Frauen lückenlos aufgeklärt ist.  Sie protestierten auch gegen den französischen Staat und ihre …

„Wir sind bereit für den Frieden – Doch die AKP muss zunächst ihren Friedenswillen praktisch unter Beweis stellen“

kckHistorische Deklaration der KCK, ANF, 20.08.2016

„In den letzten Tagen habe einige Staaten, einige zivilgesellschaftliche Organisationen, die sich für die Lösungen in bewaffneten Konflikten einsetzen, einige unserer befreundeten Organisationen in Südkurdistan und einige Kreise und demokratische Kräfte wie die HDP in der Türkei Aufrufe an uns gerichtet, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren und die kurdische Frage auf dem Weg der Verhandlungen zu lösen. Als Reaktion auf diese Aufrufe möchten wir mit dieser Deklaration unsere Haltung hierzu der Öffentlichkeit kundtun.“

Mit diesen Worten leitete die Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) eine am 20. August 2016 veröffentlichte Deklaration an die Öffentlichkeit ein. …

Selbstmordanschlag in Dilok: Erneut schlägt der IS auf Wunsch der Türkei zu!

Hochzeit_Antep_ISCivaka Azad – Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit, 21.08.2016

Gegen 22:30 Uhr Ortszeit wurde gestern (20. August) in der Provinz Dîlok (Gaziantep) ein blutiger Selbstmordanschlag auf eine Hochzeitsfeier verübt. Die Hochzeit fand in einem Stadtteil von Dîlok statt, in welchem überwiegend Kurdinnen und Kurden leben. Auch handelte es sich bei der besagten Hochzeitsfeier um eine kurdische Hochzeit. Nach ersten Vermutungen geht der Anschlag auf das Konto der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) zurück.

Augenzeugen, die kurz nach der Tat in den Fernsehsendern von der Tat berichteten, erklärten, dass auf den Straßen nach dem Anschlag getrennte menschlichen Körperteile zu sehen waren und viele …

Keine der Konfliktparteien verteidigt die Demokratie

kckErklärung der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) zum Putschversuch in der Türkei, ANF, 16.07.2016

Mit einer Erklärung hat die Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) die Ereignisse in der Türkei rund um den Putschversuch in der vergangenen Nacht bewertet. Die KCK macht in ihrer Erklärung deutlich, dass es sich bei den Ereignissen nicht um einen Machtkampf zwischen Demokraten und Putschisten handelt. Vielmehr habe eine Militärclique den Putsch gegen eine andere Militärclique geprobt. Die AKP werde nun im Nachgang zu den Ereignissen versuchen, politischen Profit aus dem Putschversuch zu erzielen und sich zur Hüterin der Demokratie stilisieren. Dabei habe Erdoğan und seine …

Hundert Jahre Sykes-Picot: Zerstörung und Aufbau Kurdistans in Zeiten des Chaos

nilüfer_kocAktuelle Bewertung von Nilüfer Koç, Kovorsitzende des Nationalkongresses Kurdistan (KNK), für den Kurdistan Report Nr. 185  | Mai/Juni 2016

Vor hundert Jahren, also am 16. Mai 1916, wurde zwischen Großbritannien und Frankreich das Sykes-Picot-Abkommen zur Aufteilung des Osmanischen Reiches unterzeichnet. Später wurde auch Russland einbezogen. Der britische Offizier Mark Sykes und der französische Diplomat Georges Picot hatten eine geheime Landkarte für den Nahen Osten und Nordafrika erarbeitet, in der sie die osmanischen Provinzen unter sich aufgeteilt hatten.

Das Sykes-Picot-Abkommen war Ausdruck reiner imperialer Macht ohne Berücksichtigung der Interessen und Belange der Völker der Region. Es handelte sich hier um absolute …

„AKP setzt Flüchtlinge nach außen gegen EU und nach innen gegen Kurden und Aleviten als Druckmittel ein“

bese-hozat-mujganhalis2Besê Hozat im Interview mit Med Nuçe TV, ANF, 12. April 2016

Die Ko-Vorsitzende des KCK Exekutivrates Besê Hozat bewertete gegenüber dem Fernsehsender Med Nuçe TV den aktuellen Aufruf des türkischen Ministerpräsidenten Davutoğlu  zum Rückzug der PKK, die Drohung des türkischen Staatspräsidenten Erdoğan, Kurdinnen und Kurden ausbürgern zu lassen und die Pläne der AKP, in kurdisch-alevitischen Siedlungsgebieten Flüchtlinge ansiedeln zu wollen.

Seit mehr als einem Jahr erreicht kein Lebenszeichen des PKK-Vorsitzenden Abdullah Öcalan mehr die Öffentlichkeit. Und mitten in dieser angespannten Phase hat der türkische Ministerpräsident Davutoğlu bestimmte Aussagen getroffen, die für Aufmerksamkeit gesorgt haben. Davutoğlu  erklärte, dass bei einem

KCK: Wir verurteilen alle Aktionen, die gegen Zivilisten gerichtet sind

kckErklärung der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK), 19.03.2016

Kurz nach dem Selbstmordanschlag in Istanbul hat Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) in einer Erklärung den Anschlag verurteilt und deutlich gemacht, dass sie Aktionen, die sich gegen Zivilisten richten, verurteilt. Im Folgenden werden Auszüge aus der Erklärung wiedergegeben:

„Auch wenn wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen, wer für den Anschlag verantwortlich ist und um wen es sich bei den Opfern handelt, möchten wir als Kurdische Freiheitsbewegung deutlich machen, dass wir Aktionen, die gegen Zivilisten gerichtet sind, verurteilen. Wir drücken den Angehörigen der Opfer unser Beileid aus.

Auch wenn wir gezwungenermaßen seit …

Wer zusieht und diese Kriegsverbrechen zulässt, macht sich mitschuldig

Songül-Karabulut-ist-Exekutivratsmitglied-des-Kurdistan-Nationalkongresses-KNKSongül Karabulut, Bewertung aus der Ausgabe 184 des Kurdistan Reports, März 2016

Es gibt zwei Alternativen, mit ausbleibenden Ergebnissen umzugehen. Die erste besteht darin zu schauen, ob der Lösungsansatz vielleicht falsch war, um ihn zu korrigieren und weiter an der Lösung zu arbeiten, oder zu glauben, der Lösungsansatz sei nicht ausreichend genug vertreten und umgesetzt worden. Die zweite führt dazu, noch fester auf diesem Ansatz zu beharren.

Was momentan in der Türkei passiert, kann, denke ich, vor diesem Hintergrund beleuchtet werden.

Staatliche Gewalt in den Stätten in NordkurdistanZur Existenzgrundlage der Türkei gehört es seit ihrer Gründung, alle Multiidentitäten ihrer Gesellschaften …

Der Krieg um Machterhalt gegen den Willen der Bevölkerung

nilüfer_kocNilüfer Koç, Kovorsitzende Nationalkongress Kurdistan, Kurdistan Report Nº184 Januar/Februar

Die politische Ordnung und die wirtschaftliche Aufteilung des 20. Jahrhunderts begannen mit seinem Ausgang zu zerfallen. Jetzt wird der Kampf um die Ordnung und Aufteilung des 21. Jahrhunderts im Nahen/Mittleren Osten beschleunigt. Hier konzentriert sich die Weltpolitik gegenwärtig insbesondere auf Syrien. Der Kampf in und um Syrien wird den Nahen/Mittleren Osten prägen. Daher hat Syrien heute für alle Beteiligten strategische Bedeutung.
Die Türkei, der Iran und Syrien stehen für den Status quo in der Folge des Lausanner Vertrags von 1923. Auch der neue föderale Irak hat sich seiner neuen Identität nicht …