Online-VA: Die Istanbul-Konvention betrifft uns alle

Das Frauenbüro Cenî will mit einer Online-Veranstaltung einen Blick auf den Stand der Kämpfe für die Umsetzung der Istanbul-Konvention werfen. Es diskutieren Gülistan Kılıç Koçyiğit (HDP), Britta Schlichting (ZIF) und Anna Krenz (Dziewuchy Berlin).

Weaving for life: Feminizide stoppen!

73 Frauenorganisationen und 181 Einzelpersonen aus zahlreichen Ländern haben die Kampagne „Weaving for life“ gegen Feminizide gestartet. Mit der Kampagne werden die weltweiten Morde an führenden Vertreterinnen der Frauenbewegung angeprangert.

»Jin Jiyan – Der Aufbruch«

Interview mit der Schweizer Schauspielerin und Leiterin der Volksbühne Basel, Anina Jendreyko, 29.07.2019

Im Theater Mönchengladbach fand am 6. April die Uraufführung eines Theaterstücks von Anina Jendreyko basierend auf Recherchen in Şengal und Südkurdistan statt. Das Theaterstück »Jin Jiyan – Der Aufbruch« gibt nach Angaben der Volksbühne Basel, die das Stück in Zusammenarbeit mit dem êzîdischen Frauendachverband e.V. und in Kooperation mit dem Goethe-Institut Irak produziert hat, unterschiedlichen Perspektiven der Êzîd*innen im Şengal eine Stimme zwischen Tradition und Neuaufbau. Im Mittelpunkt steht die Kraft der êzîdischen Frauen. Ein gemischtes Ensemble aus Schauspieler*innen des Gemeinschaftstheaters sowie êzîdischen und kurdischen Künstler*innen geht

Kommunen als Standbein der Revolution

Yurdusev Özsökmenler, stellvertretende Ko-Vorsitzende für Lokalverwaltungen der HDP, über die Kommunalwahlen in der Türkei im März 2019, 02.01.2019

Die Kommunalwahlen am 31. März, bei denen neben den Ober- und Stadtteilbürgermeistern auch Stadt- und Provinzräte sowie die Muhtars (Dorf- oder Ortsvorsteher) gewählt werden, haben diesmal mehr Bedeutung als sonst. Die Clique des Blocks der AKP (Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung) und der MHP (Partei der Nationalistischen Bewegung) bereitet sich darauf vor, die faschistische administrative Zwangsverwaltung noch stärker zu institutionalisieren und die lokalen Standbeine auszubauen. Die demokratischen Institutionen und Parteien hingegen agieren mit dem Ansatz, den Faschismus als Ganzes zurückzudrängen – was …

Die Frauen wissen, was sie geschaffen haben und auf was sie sich verlassen können

Ein Gespräch mit Avin Swed, Sprecherin von Kongreya Star, dem Dachverband der Frauenbewegung in Rojava; für den Kurdistan Report Nr. 200 November/Dezember 2018

Würden Sie sich bitte unseren Leserinnen und Lesern kurz vorstellen?

Ich heiße Avin Swed und komme aus Qamişlo und spreche hier im Namen des Dachverbands der Frauenbewegung in Rojava, Kongreya Star. Wir haben mit einer Delegation aus Nordsyrien/Rojava an der internationalen Frauenkonferenz »revolution in the making« in Frankfurt teilgenommen.

Wie bewerten Sie die Frauenkonferenz? Was sind Ihre ersten Eindrücke kurz nach Beendigung der Konferenz?

Die Konferenz hat einen guten Überblick über die Frauenkämpfe in der ganzen …

Internationale Solidarität neu durchdenken

Meral Çiçek, Journalistin und Vorsitzende des Kurdish Women’s Relations Office (REPAK), über die Grenzenlosigkeit des Frauenbefreiungskampfes, 27.10.2018

Vor einigen Tagen fand auf der indonesischen Insel Bali die Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank statt. Während Regierungs- und Unternehmensvertreter auf der touristischen Insel Indonesiens zusammenkamen, suchten die Menschen auf der indonesischen Insel Sulawesi nach dem Erdbeben noch immer nach Leichen unter den Trümmern.

Die diesjährige Tagung des IWF und der Weltbank fand unter dem Motto „Maximierung von Entwicklungsfinanzierung“ statt. Unter Entwicklung ist natürlich nicht die Verbesserung der Lebensumstände der Bevölkerung zu verstehen. Stattdessen geht es dem globalen Kapital

Die Einheit der Frauen führt zu Freiheit

Assyrische, kurdische und arabische Vertreterinnen der Frauenbewegung aus Rojava/Nordsyrien berichten von der demokratischen Selbstverwaltung

Seitdem sich das syrische Regime 2012 aus dem Norden des Landes zurückziehen musste, wird dort eine demokratische Selbstverwaltung verschiedener ethnischer und religiöser Gruppen aufgebaut. Basisdemokratie, Ökologie, Vielfalt und vor allem Frauenbefreiung sind die Grundlagen des Systems, das sich Demokratischer Konföderalismus nennt.
Nur selten bietet sich die Gelegenheit aus erster Hand von den Erfolgen und Schwierigkeiten des Aufbaus in Rojava/Nordsyrien zu erfahren, wir können mit einigen Protagonistinnen direkt sprechen.
Die Co-Vorsitzende des Dachverbandes der Frauenorganisationen in Rojava, Kongreya Star, Avin Sewaid, die Co-Vorsitzende des Exekutivrats der lokalen …

»Jin – Jiyan – Azadi« Women, Life, Freedom Sonja Hamad

Photographs about the Kurdish Female Fighters movement, curated by
Min-young Jeon
Wassertorstr. 62,
10969 Berlin,
18 Aug– 7 Sep 2018,
Wed – Sat: 11 am – 6 pm and by appointment

Opening: 17. August, 7 pm

Die erste Einzelausstellung mit Fotografien über die kurdischen Kämpferinnen von Sonja Hamad nimmt die gesamte Serie von 30 Fotografien und einer Soundinstallation mit Gesängen der Kämpferinnen in den Blick. Die Fotografien sind 2015 und 2016 in Nordsyrien und Nordirak entstanden. Dort begleitete die Fotografin kurdischer Abstammung über einen Zeitraum von mehreren Wochen Frauen, die sich dem Freiheitskampf der Guerillakämpferinnen und der YPJ, der …

Botschaft aus Chiapas an die Frauenbewegung Kurdistans

Brief des Indigenen Regierungsrats an die Gemeinschaft der Frauen Kurdistans (KJK), 24.11.2017
Compañeras und Hermanas (1),

Wir Frauen – versammelt in der Asamblea des Congreso Nacional Indígena (2), der seit 21 Jahren die Pueblos originarios (3) Mexikos verbindet – als Delegiertinnen, Indígenas originarios (4) Mexikos, als Rätinnen und als Sprecherin des Indigenen Regierungsrats (5) der Pueblos Amuzgo, Tojolabal, Ñahñu/Ñatho, Nahua, Wixárika, Tzeltal, Maya, Tohono Odham, Totonaco, Binniza, Tzotzil, Guarijio, Kumiai, Chol, Purépecha, Mayo, Rarámuri, Tepehuano, Me ´phaa, Popoluca, Zoque, Cochimi, Coca, Cora, Yaqui, Mam, Mazahua, Tenek, Chiananteco, Na Savi, Cuicateco, Mixe, Triqui, Ikoots, Chichimeca und Mazateco – senden Euch einen

Warum eine Website für Jineolojî?

Heval Rumet zum Aufbau einer deutschsprachigen Internetpräsenz für Jineolojî, 19.07.2017

Angesichts des realen Leids, der Armut, Gewalt, Folter und tausenden anderen Formen von Brutalitäten, die wir wieder und immer wieder erleben: ist demgegenüber eine solch ungreifbare und künstliche, virtuelle Website nicht eines der letzten Bedürfnisse von Frauen? Seit tausenden von Jahren werden zahllose Städte auf dem Boden dieser Erde gebaut, diedie Welt zu einem leblosen Ort gemacht haben – warum fügen wir dem eine solche Homepage im Namen von Jineolojî hinzu? Warum ist das nötig? Ist diese Notwendigkeit eine ebenso reale wie unser Leiden?

Schauen wir uns die Tante …

Kurdische Frauenbewegung in Zeiten der Zwangsverwaltung

Bericht der Menschenrechtsdelegation aus Deutschland beim Newrozfest in Wan, 18.03.2017

Wir treffen uns mit vier Frauenaktivistinnen aus Wan, später kommt noch eine Friedensmutter hinzu. Nach dem Verbot der KJA (Kurdistan Jinên Azad)  wurde die TJA (Tevgera Jinên Azad) gegründet, eigene Räumlichkeiten hat die Gruppe in Wan nicht mehr.

Zur allgemeinen Situation aufgrund des OHAL (Ausnahmezustand):

Die Situation, wie sie sich jetzt darstellt, hat schon nach den Wahlen im Juni 2015 in den kurdischen Gebieten begonnen. Frauen und Kinder waren im 40-jährigen Kampf der Kurdinnen und Kurden schon immer die vulnerabelste Gruppe. Seit dem OHAL ist es schwieriger geworden, den Kontakt …

Zwei gegensätzliche Systeme in Kobanê

ypj-fightersDie kurdische Frauenbewegung und der Islamische Staat
Dilar Dirik, Kurdistan Report, September/Oktober 2014

In den vergangenen Wochen ist durch die akute Situation in Kobanê der Widerstand der Kurden – vor allem der der kurdischen Frauen – gegen den sogenannten Islamischen Staat (IS) ins Licht der Medien gerückt worden. Orientalistische Auffassungen haben sich natürlich sehr simplifizierender Analysen bedient.

Die Parole »Die Dschihadisten haben Angst vor kurdischen Frauen, weil sie, wenn sie von Frauen getötet werden, nicht in den Himmel kommen« wiederholt sich heutzutage in fast jedem Artikel oder jeder Reportage. Natürlich banalisiert das die Komplexitäten des Widerstands der kurdischen Frauen gegen …

Wir fordern Gerechtigkeit und eine politische Lösung in Kurdistan

Kurdische Frauenbewegung in Europa (TJKE), 09.10.2013

9. Oktober 1998: Internationales Komplott gegen Abdullah Öcalan
Am 9. Oktober 1998 begann das internationale Komplott gegen Abdullah Öcalan, der von Kurdinnen und Kurden als Führungspersönlichkeit angesehen wird. Vor 15 Jahren spitzte sich die politische Lage im Mittleren Osten und in Kurdistan zu. Durch die Intervention imperialistischer Kräfte wie den USA und Israel sowie ihres Handlangers Türkei musste Abdullah Öcalan als Generalsekretär der kurdischen Arbeiterpartei PKK Syrien verlassen und wurde nach einer viermonatigen Reise durch verschiedene Staaten schließlich in Kenias Hauptstadt Nairobi gefasst und an die Türkei ausgeliefert.

Dieses Komplott fiel in eine Zeit, …