Was hat Öcalan mit Rojava zu tun?

Ali Çiçek, Mitarbeiter von Civaka Azad, in einem Jahresrückblick über die zweite Etappe des Internationalen Komplotts gegen die kurdische Freiheitsbewegung und die Rolle Deutschlands, 14.12.2018

Das Jahr 2018 neigt sich dem Ende zu. Es begann mit dem Besatzungsangriff der türkischen Armee und ihrer islamistischen Verbündeten und endet ähnlich ereignisreich: Zum einen finden unbefristete Hungerstreiks kurdischer Inhaftierter in türkischen Gefängnissen und Aktivisten in Europa für Abdullah Öcalan statt. Zum anderen droht Erdogan mit einer türkischen Intervention östlich des Euphrat, worauf die Demokratische Föderation Nordsyrien mit der Ausrufung des Ausnahmezustandes reagiert. Es war ein Jahr, das geprägt war von ideologischen Angriffen gegen …

Deutschlandweite Hungerstreiks für die Freiheit Abdullah Öcalans weiten sich aus

Pressemitteilung von Civaka Azad – Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit, 10.12.2018

Am 7. November begann die in der Türkei inhaftierte HDP-Abgeordnete Leyla Güven mit einem unbefristeten Hungerstreik. Inhaftiert wurde sie Anfang des Jahres aufgrund ihrer Kritik an der Militärinvasion der türkischen Armee in Afrin. Mit ihrem Hungerstreik fordert Leyla Güven die Aufhebung der Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan, der seit fast 20 Jahren auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali in Haft sitzt. Unter dem Motto „Leyla Güvens Forderungen sind auch unsere Forderungen” finden seit Wochen in zahlreichen Städten weltweit Solidaritätshungerstreiks statt, so auch in Deutschland.

Cemile Turhallı Balsak, Anwältin der HDP-Abgeordneten, …

Veranstaltungsreihe: Ein Leben auf Imrali – Freiheit und Widerstand gewidmet

14.12.2018, 18 Uhr, Alte Feuerwache, Eingang Oranienstraße 96, 10969 Berlin

Wir laden euch herzlich ein zu einer Veranstaltung mit Solomon Lechesa Tsenoli, stellvertretender Parlamentspräsident Südafrikas, Ebru Günay, HDP Mardin-Abgeordnete und Rojda Yildirim, Vertreterin der Kurdischen Frauenbewegung in Europa.

Am 9. Oktober 1998 sah sich Abdullah Öcalan gezwungen, Syrien zu verlassen, um einem Krieg der Türkei gegen Syrien zuvor zu kommen. Nach einer Odyssee durch mehrere Länder wurde er am 15. Februar 1999 dem türkischen Staat ausgeliefert – unter direkter Beteiligung internationaler Mächte wie der USA, Israel oder der EU. Der PKK-Gründer Abdullah Öcalan befindet sich seit seiner Verschleppung aus der …

Tausende Inhaftierte treten in türkischen Gefängnissen in Hungerstreik

Pressemitteilung von Civaka Azad – Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit, 28.11.2018

Zum Gründungstag der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) am 27. November traten die in der Türkei inhaftierten Mitglieder der PKK und der PAJK (Partei Freier Frauen Kurdistans) in einen Hungerstreik. Der Hungerstreik, der alle zehn Tage von einer neuen Gruppe übernommen wird, soll solange fortgesetzt werden, bis die Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali durchbrochen ist. Damit schlossen sich tausende Inhaftierte dem Hungerstreik an, der von der inhaftierten HDP-Abgeordneten und DTK-Ko-Vorsitzenden Leyla Güven begonnen wurde. Sie befindet sich seit über 20 Tagen in einem unbefristeten Hungerstreik.

Deniz …

Nichtstaatliche Demokratie als Lösung der kurdischen Frage

Abdullah Öcalan über den Ausbau der Zivilgesellschaft und demokratischer Instrumente zur Lösung des gordischen Knotens in Kurdistan, 22.11.2018

Der Volkskongress (Koma Gel) ist eine Institution, die für die Organisierung mindestens so bedeutsam ist wie die Partei, vielleicht noch bedeutender. Als grundlegendes organisatorisches Dach für die Bevölkerung müssen wir eine für Kurdistan spezifische Definition des Volkskongresses durchführen. Zunächst einmal bedeutet ein Volkskongress etwas anderes als eine Partei. In Parteien überwiegt der ideologische Aspekt, beim Kongress steht die Politik im Vordergrund. Er ist der Ausdruck der Identität des Volkes, welches erwacht ist, seine Rechte fordert und nach seiner Freiheit strebt. Er ist …

Öcalan ist unsere rote Linie

Interview mit dem kurdischen Politiker İmam Canpolat zur Situation von Abdullah Öcalan, 20.11.2018

Mit dem Internationalen Komplott gegen Abdullah Öcalan wurde eine neue Seite in der kurdischen Frage aufgeschlagen. Am 22. September 1999 rief Öcalan PKK-Mitglieder dazu auf, in die Türkei zu reisen, um die »Unterstützung für die demokratische Republik und eine positive Absichtserklärung« zu demonstrieren. Auf diesen Aufruf hin ging am 1. Oktober 1999 die »Erste Friedens- und Demokratiegruppe« bestehend aus Ali Sapan, Seydi Fırat, M. Şirin Tunç, İsmet Baycan, Sohbet Şen, Yüksel Genç, Yaşar Temur und Gülten Uçar in die Türkei. Die acht Mitglieder der Delegation wurden sofort

Internationale Solidarität neu durchdenken

Meral Çiçek, Journalistin und Vorsitzende des Kurdish Women’s Relations Office (REPAK), über die Grenzenlosigkeit des Frauenbefreiungskampfes, 27.10.2018

Vor einigen Tagen fand auf der indonesischen Insel Bali die Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank statt. Während Regierungs- und Unternehmensvertreter auf der touristischen Insel Indonesiens zusammenkamen, suchten die Menschen auf der indonesischen Insel Sulawesi nach dem Erdbeben noch immer nach Leichen unter den Trümmern.

Die diesjährige Tagung des IWF und der Weltbank fand unter dem Motto „Maximierung von Entwicklungsfinanzierung“ statt. Unter Entwicklung ist natürlich nicht die Verbesserung der Lebensumstände der Bevölkerung zu verstehen. Stattdessen geht es dem globalen Kapital

Die Lösung der demokratischen Autonomie und ihre Umsetzung

Abdullah ÖcalanAbdullah Öcalan über die demokratische Lösung der kurdischen Frage, 16.10.2018

Das grundlegende Ziel der PKK war es bislang, die kurdische Frage sichtbar zu machen. Die Tatsache, dass in ihrer Gründungsphase die kurdische Realität verleugnet wurde, drängte die Existenzfrage auf. Deshalb hat die PKK zunächst mit einer ideologischen Argumentation versucht, die Existenz dieser Frage unter Beweis zu stellen. Dass das Problem auf subtile Weise auch in der Linken geleugnet wurde, machte eine eigenständige Selbstorganisierung und Aktionslinie unabdingbar. Als der türkische Nationalstaat auf seiner traditionellen Verleugnungs- und Vernichtungspolitik beharrte und deshalb keinen Raum für politische Lösungsinitiativen bot, sich gar mit dem Putsch …

Öcalans »Demokratischer Konföderalismus« – ein kurdischer Anarchismus?

Fr 14. Sept 19 Uhr – Vortrag von Nick Brauns mit anschließender Diskussion

An dem Ziel, eine freie Gesellschaft zu schaffen, sind sowohl der Realsozialismus als auch nationale Befreiungsbewegungen gescheitert. Vor diesem Hintergrund hat die einstmals marxistisch-leninistisch geprägte kurdische Freiheitsbewegung einen radikalen Wandel vollzogen: Statt der Errichtung eines sozialistischen Nationalstaates wird heute eine auf Rätestrukturen beruhende Selbstverwaltung angestrebt, die auf den Aufbau einer basisorientierten, ökologischen und geschlechterbefreiten Gesellschaft abzielt. Der inhaftierte Vordenker der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) Abdullah Öcalan ließ sich bei der Entwicklung des »Demokratischen Konföderalismus« vor allem von den Konzepten des US-amerikanischen Anarchisten Murray Bookchin leiten, der die klassischen …

Öcalan: Manchmal sind Utopien die einzig rettende Inspiration

Ein persönliches Fazit von Abdullah Öcalan, 26.08.2018

Man kann mein persönliches und politisches Leben in drei Abschnitte einteilen. Der erste Abschnitt begann mit meiner Mutter und damit, dass ich mir den Anspruch stellte, meinen Platz in der Gesellschaft selbst zu definieren, mit den ersten ablehnenden Reaktionen auf Familie und Dorf und dann mit meiner Einschulung in die Grundschule. Die Grundschule war der erste Schritt hin zu einem Interesse am Staat. Meine Persönlichkeit machte einen Schritt weg von der kommunalen Gesellschaft und hin zu etatistischen Gesellschaft.

Damit ging eine Urbanisierung einher. Die Werte der Stadt galten ge­genüber den ländlich-kommunalen Werten als …

Internationalistischen Mahnwache in Straßburg: „Demokratischer Konföderalismus ist eine neue Form des Internationalismus“

Aufruf zur internationalistischen Mahnwache in Straßburg;

„Demokratischer Konföderalismus ist eine neue Form des Internationalismus“

 Abdullah Öcalan ist ein Internationalist. Er hat sich stets für die Freiheit aller Völker im Mittleren Osten eingesetzt und Menschen aus der ganzen Welt ermöglicht, sich am Widerstand der Freiheitsbewegung zu beteiligen. Andrea Wolf und Anton Leschek sind Ausdruck des internationalistischen Selbstverständnisses, von der die Philosophie Öcalans geprägt ist. Ohne diese internationalistische Grundhaltung gäbe es heute die Revolution der Völker in Nordsyrien nicht.

Nicht ohne Grund diskutieren wir heute als kurdische und internationalistische Genossinnen und Genossen über langfristige Perspektiven für unseren gemeinsamen Widerstand. Überall – in …

Langer Marsch »Für Frieden und Demokratie – Freiheit für Abdullah Öcalan«

Einladung zum langen Marsch »Für Frieden und Demokratie – Freiheit für Abdullah Öcalan« nach Straßburg vom 10. bis 16. Februar 2019

Liebe Freundinnen und Freunde,

seit dem Langen Marsch im vergangenen Jahr sind wir in unserem Kampf für eine freie Gesellschaft jenseits von Staat, Macht und Gewalt weitere Schritte gegangen. Die kurdische Freiheitsbewegung mit ihrer gesellschaftlichen Perspektive von Frauenbefreiung, basisdemokratischen Strukturen und ökologischer Verantwortlichkeit gewinnt zunehmend an Anziehungskraft. Der Widerstand gegen die zunehmende Repression und den Krieg wächst und internationalisiert sich. Nicht nur in Kurdistan und dem Mittleren Osten bringt die kurdische Freiheitsbewegung die verschiedensten freiheitsliebenden Menschen gegen …

Die HDP als Motor der Demokratisierung in der Türkei

Zülküf Kurt, Mitarbeiter der HDP-Zentrale in der Türkei, über den Übergang von der BDP zur HDP; für den Kurdistan Report Juli/August 2018

»Wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt, wandert auf den Müllhaufen der Geschichte. Wer sich gegen den Strom des Wassers stellt, wird auf den Abgrund zugetrieben.« Abdullah Öcalan (21. März 2013, Erklärung zu Newroz in Amed)

Der von der kurdischen politischen Bewegung seit der HEP (Arbeitspartei des Volkes; Gründung 1990) geführte Kampf und die darin auftretenden Probleme sind im Grunde eine politische Spiegelung der Entwicklungsgeschichte der kurdischen Frage. Der Kampf gegen die Verleugnung, Vernichtung und Assimilation der kurdischen …

Internationales Kurdisches Kulturfestival für Frieden und Demokratie

Aufruf von Solidaritätsplattform mit Afrin, 31.07.2018

Das alljährliche Internationale Kurdische Kulturfestival werden wir im Jahr 2018 als Solidaritätsplattform mit Afrin unter dem Motto „Für Frieden und Demokratie Solidarität mit Afrin und Freiheit für Öcalan“ am 8. September in Dinslaken (NRW) durchführen. Das Festival wird zum einen den Facettenreichtum der Revolution Kurdistans darlegen, zum anderen aber angesichts der zunehmenden Angriffe auf die kurdische Gesellschaft ein demokratischer Protest und ein Manifest des Friedens sein.

Einen Status für die demokratische Alternative im Mittleren Osten

Mit dem diesjährigen Festival möchten wir unseren Protest gegen die Politik der Gewalt und Repression zum Ausdruck bringen, …

Einst gehasst und jetzt geliebt: Kann Öcalan den Weg von Mandela folgen?

The Region über die Parallelen zwischen Abdullah Öcalan und Nelson Mandela, 24.07.2018

Kann man einen Vergleich zwischen Mandela, dem Mitbegründer von Umkhonto we Sizwe („Der Speer der Nation“), dem militärischen Arm des African National Congress (ANC) und Abdullah Öcalan, dem Architekten der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), anstellen?

Nur wenn die Frage so gestellt wird, wie es der ehemalige Guardian-Kolumnist Seumas Milne mit dem “Kumbaya”-Mythos von Mandela ((https://www.theguardian.com/commentisfree/2013/dec/11/mandela-sanitised-hypocrites-apologists-apartheid)) formulierte, können wir diese Frage ehrlich ansprechen.

Frage irgendjemanden nach den Namen, die in den Sinn kommen, wenn man Mandelas Namen hört und man bekommt wahrscheinlich Gandhi, Martin Luther King, vielleicht sogar den Dalai …

Gewalt und Diktatur in der mittelöstlichen Zivilisation

Abdullah Öcalan über die Befreiung der mittelöstlichen Gesellschaft von der Gewalt, 12.07.2018

Obwohl wir sie bereits im Zusammenhang mit dem Staat behandelt haben, müssen wir die Staatsform und die Frage der Gewalt noch einmal intensiver analysieren. Das Wesen des Staates ist im Allgemeinen überall dasselbe. Er repräsentiert eine Tradition, die auf die Aneignung des Mehrprodukts und des Mehrwerts aufbaut. Was die Form angeht, so präsentiert er sich je nach Ort und Zeit höchst variabel. So entstehen viele verschiedene Formen des Staates. Trotzdem stechen im direkten Vergleich von Orient und Okzident zwei Haupttendenzen ins Auge. Im Westen trifft man öfter auf …

Öcalans Blick auf den Mittleren Osten

Abdullah Öcalan über die Beweggründe der wichtigsten Akteure im aktuellen Nahostkonflikt, 16.05.2018

Abdullah Öcalan ist seit seiner Entführung 1999 auf der türkischen Insel Imrali völlig von der Außenwelt abgeschnitten. Seit April 2015 befindet er sich faktisch in Totalisolation. Trotz seiner Situation schrieb er als Kenner der Region zahlreiche Bücher. In seinem „Manifest der demokratischen Zivilisation“ schrieb er bereits vor zehn Jahren, dass sich im Mittleren Osten ein Dritter Weltkrieg ereigne. Entscheidend in diesem Krieg seien dabei nicht die Position von gewissen Ländern, sondern die existenziellen Interessen der globalen hegemonialen Kräfte. Laut Öcalan werde in diesem Krieg manchmal die Diplomatie und …

Die kurdische Frage als grundlegende Frage der Demokratisierung

Abdullah Öcalan zur Situation der kurdischen Frage und Lösungsvorschläge, 04.03.2018

Den türkisch-kurdischen Beziehungen in der Türkei kommt in Hinblick einer Lösung der kurdischen Frage eine Schlüsselrolle zu. Das Potenzial der Kurden im Irak, im Iran und in Syrien für eine Lösung ist nur begrenzt und kann allenfalls eine unterstützende Wirkung hinsichtlich einer Gesamtlösung entfalten. Die kurdische Frage im Irak ist hierfür das beste Beispiel. Das semi-staatliche Gebilde der kurdischen Autonomiebehörde im Irak ist ein indirektes Ergebnis der weltweiten Bemühungen der türkischen Republik, den Vereinigten Staaten von Amerika und ihren Verbündeten, die PKK als ein „terroristische Organisation“ zu brandmarken. Ohne die …

Von Imrali bis Afrin

Internationale Initiative “Freiheit für Abdullah Öcalan – Frieden in Kurdistan” zum 19. Jahrestag der Verschleppung Abdullah Öcalans, 15.02.2018

Der 15. Februar 2018 markiert den 19. Jahrestag der Verschleppung Abdullah Öcalans aus Nairobi/Kenia im Jahre 1999 in einer koordinierten Aktion, an der viele Staaten beteiligt waren. Die Empörung über die Verschleppung und Auslieferung Öcalans an die Türkei, wo er später zum Tode verurteilt wurde, führte im März 1999 zur Gründung der Internationalen Initiative »Freiheit für Abdullah Öcalan – Frieden in Kurdistan«

Imralı

Im Jahre 2002 schaffte der türkische Staat infolge internationalen Druckes und der Proteste von KurdInnen und Menschenrechtsorganisationen die Todesstrafe …

Der Europarat und das CPT machen sich mitschuldig

Der Kolumnist Ferda Çetin über den Protest vor dem Antifolterkomitee des Europarats in Strasbourg und die Verantwortung des CPT, des Europarats und der UNO bezüglich der Isolation gegenüber Abdullah Öcalan, 22.12.2017

Verschiedene Gruppen halten, ob Winter oder Sommer, seit 2002 Tagen eine unbefristete Mahnwache vor dem Europarat in Strasbourg ab. Diese Mahnwache wurde durch die Teilnahme hunderter vergrößert und seit 50 Tagen entstand daraus ein Massensitzstreik. Die Aktivisten fordern vom Europarat und dem CPT, dass die verstärkte Isolation gegenüber der kurdischen Führungspersönlichkeit Abdullah Öcalan, aufgehoben wird. Denn seit dem 11. September 2016 bekommt man keinerlei Informationen über Abdullah Öcalan und …