Pressemitteilung des Civaka Azad – Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V., 11.01.2016
Der türkische Staat hat in Kurdistan ein weiteres Massaker verübt. In der Stadt Artêmetan (Edremit), das zur Provinz Wan (Van) gehört, wurden in den frühen Morgenstunden des 10. Januars 12 kurdische Jugendliche hingerichtet. Der Vorfall hat sich bei einer Razzia im Viertel Yeni Mahalle ereignet, wo die Staatskräfte eine Wohnung erstürmten, in der sich die 12 Jugendlichen im Alter zwischen 17 und 25 Jahren aufhielten.
Während der Gouverneur von Wan von einer bewaffneten Auseinandersetzung spricht, bei dem die Jugendlichen und auch ein Polizist getötet worden seien, sprechen Augenzeugen von einer regelrechten Hinrichtung. Augenzeugen, die in der Nachbarschaft der erstürmten Wohnung leben, berichten, dass die Polizei zunächst einen Sprengkörper in die Wohnung geworfen und anschließend unter Dauerbeschuss sich Eintritt in die Wohnung verschafft haben. Außerdem seien auch die Jugendlichen, die versucht hätten zu fliehen, direkt erschossen worden.
Bilder von nach der Erstürmung der Wohnung zeigen, wie die Staatskräfte die Leichname der Jugendlichen in einem Park gegenüber der Wohnung den Bewohnern zur Schau stellen. Elf der zwölf Jugendlichen sind durch gezielte Kopfschüsse erschossen worden, was ebenfalls den Verdacht einer Exekution nährt.
