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Berlin: Dialoge mit Öcalan – “Kurdistan ist eine Kolonie!”
3. April 2023 19:00
“Kurdistan ist eine Kolonie!“
Die Neudefinition des antikolonialen Kampfes durch die kurdische Freiheitsbewegung
„Kurdistan ist eine Kolonie!“ Nächtelang haben Studierende der Universität Ankara Anfang der 70er Jahre über die Tragweite dieser These hinter verschlossenen Türen diskutiert. Immer mittendrin in diesen Debatten war Abdullah Öcalan, der spätere Gründer der Arbeiterpartei Kurdistans. Es gelang ihm, revolutionäre Studierende, Kurd:innen und Türk:innen, von der Idee eines antikolonialen Kampfes gegen den türkischen Staat in Kurdistan zu begeistern.
Rund 50 Jahre sind seither vergangen. Die Revolution von Rojava ist das jüngste, und bislang weitreichendste Ergebnis des antikolonialen Kampfes in Kurdistan. In dieser Zeitspanne hat sich die kurdische Freiheitsbewegung neu erfunden. Auch der Kolonialismus in Kurdistan wurde neu bewertet. Heute steht die Selbstorganisierung der Gesellschaft und die Negierung aller staatlichen Strukturen im Leben der Menschen im Zentrum. Diese Erkenntnis ist auch eine Folge der Auseinandersetzung mit den antikolonialen Kämpfen in Afrika, Lateinamerika und Asien.
Der Kampf in Kurdistan wird nicht mehr ausschließlich mit Waffen geführt. Es ist auch ein Kampf, den die Gesellschaft und jeder einzelne Mensch ganz persönlich mit sich selbst austragen muss.
Wie begann der antikoloniale Kampf in Kurdistan? Wie zeigt er sich heute in Kurdistan? Wie können wir unser Bewusstsein dekolonialisieren? Mit diesen Fragen wollen wir uns in der Veranstaltung auseinandersetzen.