Ji bo Azadiyê: Kritik am Schweigen zum Krieg in Kurdistan

»Ji bo Azadiyê« (Für die Freiheit, englischer Titel: The end will be spectacular) thematisiert den vom Dezember 2015 bis März 2016 andauernden Widerstand der Zivilen Verteidigungseinheiten YPS (Yekîneyên Parastina Sivîl) gegen die Belagerung des türkischen Militärs im Stadtteil Sûr von Amed (Diyarbakır).

Die Zerstörung von Diyarbakir und das Schweigen der Unesco

Wie ein Konflikt zur Gentrifizierung und demographischen Veränderung benutzt wird

Ercan Ayboğa (Umweltingenieur, von 2015 bis 2017 in der Stadtverwaltung Diyarbakir) und Stephan Dömpke (Gründer und Vorsitzender von World Heritage Watch) berichten, wie Diyarbakir mit seiner Festung, Altstadt und den Hevselgärten zunächst 2015 in die UNESCO Weltkulturerbe-Stätten aufgenommen und wenige Monate später von der türkischen Regierung systematisch abgeriegelt und anschließend Schritt für Schritt zerstört wurde. Die systematische Zerstörung von Diyarbakir durch die eigene Regierung aus politischen Gründen ist in der Geschichte der UNESCO einmalig. Sie berichten, wie die anhaltenden Bemühungen bei der UNESCO trotz klarer Beweislage (Gespräche, ausführliche Berichte und …

Fotografie im Ausnahmezustand

Fotografie im Ausnahmezustand

Die Altstadt von Diyarbakir – Sûr – Wie ein UNESCO-Weltkulturerbe zerstört wird.

Die Stadt Diyarbakir, im kurdischen Südosten der Türkei auf einem Plateau am Tigris gelegen, hat seit mehr als 4000 Jahren unterschiedliche östliche und westliche Kulturen erlebt. Als politisches und ökonomisches Zentrum hatte sie immer eine besondere geopolitische Bedeutung.

Mit ihrem multikulturellen und multikonfessionellen Charakter ist Sûr, die Altstadt von Diyarbakir innerhalb der 6 km langen, erhaltenen Festungsmauern bis heute von vielfäItigen städtischen Strukturen geprägt, zu denen archäologische Stätten und eine typische Architektur mit Bürgerhäusern, religiösen Stätten wie Moscheen und Kirchen und öffentlichen Bauten gehört.

Mit …

Globaler Aktionstag für Hasankeyf und Sûr/Amed

-> Protestaktion in Berlin am 28.4. von 14 bis 17 Uhr vor dem Brandenburger Tor

Stoppt die Zerstörung von Hasankeyf und Sûr!

Wir rufen alle Menschen auf, am 28. April 2018 sich in einem globalen Aktionstag gegen die Zerstörung von Hasankeyf und Sûr (Altstadt in Amed/Diyarbakır) in Nord-Kurdistan (Südosten der Türkei), zu stellen.

Hasankeyf und Sûr sind seit Jahrtausenden bewohnte Orte am Fluss Tigris in Obermesopotamien. Seit Jahren sind diese durch die von der AKP geführten türkischen Regierung systematischen Zerstörungen ausgesetzt. Doch beide sind auch zu Symbolen des Widerstandes sowohl gegen die ökologisch-soziale Zerstörung durch Mega-Investitionsprojekte als auch die seit

Bericht zur Bewertung der Schäden in Surici, der Altstadt von Diyarbakir

surStadtverwaltung der Metropolregion Diyarbakır und Amt für Kulturelles Erbe und Tourismus, Oktober 2016

Die Festung sowie die Stadt Diyarbakır  und die angrenzende Kulturlandschaft der Hevsel-Gärten haben aufgrund ihrer strategischen Lage zwischen den östlichen und westlichen Grenzen die Bedeutung der Stadt für tausende von Jahren bewahrt. Die Stadt hat viele verschiedene Kulturen bewahrt und diese in ihre Grundstruktur eingeprägt. Die Stadt war das Herz vieler Zivilisationen und Staaten ihrer Zeit und bildete, aufgrund ihrer geopolitischen Bedeutung, die Regionalhauptstadt bzw. das Zentrum des Reiches in den Zeiten der Perser, Römer, Sassaniden, Byzantiner und islamischen Reiche. In diesem Sinne ist die …

Gentrifizierung auf Türkisch

nisebinBund der Gemeinden und Städte in Südostanatolien (GABB), aus dem Kurdistan Report 187 | September/Oktober 2016

Die Gespräche über eine friedliche Lösung der kurdischen Frage, welche 2013 begonnen wurden, endeten 2015. Bewaffnete Konflikte starteten erneut im östlichen und südöstlichen Teil von Anatolien in der Türkei. Die jetzigen bewaffneten Auseinandersetzungen finden vor allem in den Städten statt. Dies ist ein Unterschied zu denen der 1990er und denen Anfang der 2000er Jahre, als bewaffnete Kämpfe vor allem in ländlich geprägten Regionen ausgetragen wurden. Die bewaffneten Auseinandersetzungen in der jetzigen Phase erreichten ein neues Level, als sich die türkische Armee im Dezember 2015 …

Doch wie wollt ihr das Leben von Sur von neuem aufbauen?

cizre
Nurcan Baysal für das Nachrichtenportal T24, 25.04.2016

Auch wenn in den Medien die Belagerung vom Stadtteil Sur nicht mehr viel thematisiert wird, hält die Ausgangssperre in sechs Vierteln des Stadtteils weiterhin an. Die Viertel sind seit 146 Tagen von den Ausgangssperren betroffen. Die übrigen Viertel von Sur versuchen indes in die Normalität zurückzukehren.

Viele Geschäfte auf der Haupteinkaufsstraße von Sur haben wieder geöffnet. Doch die Zahl der Menschen auf der Straße ist nicht mehr dieselbe. Die Panzer und Wasserwerfer an den Straßenenden von Sur gehören nun zum normalen Erscheinungsbild des Stadtteils. Die Räumfahrzeuge fahren immer wieder in Stadtbezirke rein und …

Erdogans neue „Anti-Terror-Strategie“: Operationsgebiete entvölkern und zerbomben

erdogan5Pressemitteilung von Civaka Azad – Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit, 07.04.2016

Der türkische Staatspräsident Erdogan scheint gewillt, im Krieg gegen die kurdische Zivilbevölkerung radikalere Wege einzuschlagen. Nachdem bereits sein Vorschlag, “PKK-Anhängern” die türkische Staatsbürgerschaft zu entziehen (siehe hier), breite Wellen geschlagen hatte, erläutert Erdogan bei einem Treffen, zu dem er die Gemeindevorsteher aus verschiedenen Provinzen der Türkei nach Ankara geladen hatte, seine neue Idee. Der türkische Staatspräsident erklärt, dass es durch Sprengfallen in den Reihen der türkischen Sicherheitskräfte zu großen Verlusten komme und man diese Verluste nur hinnehmen müsse, weil man in besonderer Weise auf das Wohlbefinden der Zivilbevölkerung achte. …

Wir müssen ein Massaker in Sur verhindern!

sur-fotoHDP – Demokratische Partei der Völker, 01.03.2016

Bis zum heutigen Tage sind in 21 Landkreisen einschließlich vieler Stadtteile von 7 kurdischen Provinzen 58 mal Ausgangssperren verhängt und 290 personalisierte Einwohner ermordet worden. Der Ausnahmezustand und damit eine Ausgangssperre in Sur, ein Stadteil von Diyarbakir, wird schon seit 90 Tagen aufrecht erhalten. Der Gouverneur von Diyarbakir hat am 02.12.2015, ohne irgendein ein gesetzliches oder verfassungsrechtliches Fundament, eine Ausgangssperre in Sur ausgerufen. Seit dieser Ausgangssperre sind in Sur 24 personalisierte Zivilopfer zu beklagen. Der Stadteil Sur gilt aufgrund kultureller, soziologischer und wirtschaftlicher, sowie der geschichtlicher Hintergründe als das Herz von Diyarbakir.

Der …

Dringender Aufruf: Damit es morgen nicht zu spät ist für Sur!

SurDringender Aufruf der HDP für den Bezirk Sur, 19.02.2016

Die unbegrenzten Ausgangssperren rund um die Uhr, die die AKP-Regierung in kurdischen Provinzen seit dem 16. August 2015 erklärt hat, verschärfen weiterhin die Notsituation, welche grundlegende Menschenrechte und Freiheiten in der Region, einschließlich dem Recht auf Leben und persönliche Sicherheit, untergräbt.

Bis jetzt bestanden Ausgangssperren in sieben Provinzen und zwanzig Landkreisen für eine Gesamtdauer von 395 Tagen. Diese Politik der Ausgangssperren verletzt direkt und deutlich sowohl zwingende Bestimmungen der Verfassung der Türkischen Republik wie auch grundlegende Prinzipien des internationalen humanitären Rechts, in erster Linie und besonders die Bestimmungen der Genfer Konvention …

Rund 200 Zivilisten in Sur von einem Massaker des türkischen Staates bedroht

surPressemitteilung des Civaka Azad – Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V., 18.02.2016

Nach den Massakern des türkischen Militärs in der kurdischen Stadt Cizîr (Cizre) sind nun im Stadtbezirk Sur rund 200 Menschen der akuten Gefahr eines Massakers ausgesetzt. Der Bezirk Sur in der kurdischen Großstadt Amed (Diyarbakir) wird nun seit 79 Tagen durch das türkische Militär belagert und angegriffen. Seit den Morgenstunden des 18. Februar werden die in Sur eingeschlossenen Menschen massivem Raketenbeschuss ausgesetzt. Gleichzeitig kreisen Militärflugzeuge des türkischen Staates im Tiefflug über den Bezirk.

Unter den Eingeschlossenen befindet sich auch der Journalist Mazlum Dolan. Der Journalist, der für die Nachrichtenagentur …

Internationale Delegationen gegen die Ausgangssperren

civaka azadAufruf zur Reise in die kurdischen Ausnahmezustandsregionen in der Türkei, Januar 2015

Seit August 2015 erschießen türkische Polizisten und Militärs in den kurdischen Provinzen der Türkei fast täglich ZivilistInnen, ganze Städte befinden sich durch militärische Belagerung im Ausnahmezustand. Insgesamt starben bei den Angriffen bisher mindestens 186 Zivilist_innen, darunter viele Frauen, Alte und Kinder. Städte wie Diyarbakir/Sur, Silvan, Silope, Cizre, Sirnak, Yüksekova und Nusaybin sind mittlerweile zum Teil zerstört – ein normales Leben ist dort seit Wochen nicht mehr möglich. Wohnhäuser werden von der türkischen Armee auch mit Panzern und Raketen beschossen, Jugendliche von Sondereinheiten des Militärs zum Beispiel in der …

Der Krieg der AKP gegen die Kurden: Die Zahl der Todesmeldungen steigt weiter an

Türkischer Staat in CizrePressemitteilung von Civaka Azad – Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V., 22.12.2015

Die türkische Regierung scheint zum Jahreswechsel ihren Krieg gegen die kurdische Zivilbevölkerung noch einmal auszuweiten. So reißen die Meldungen von durch staatliche Kräfte ermordete Zivilisten nicht ab. Allein am gestrigen 22. Dezember kamen in Nordkurdistan und der Türkei mindestens zehn Menschen ums Leben.

Staatskräfte lassen keine Krankenwagen durch: Zwei Zivilisten sterben an ihren Verletzungen

Die ersten Todesmeldungen am 22. Dezember kamen aus Nisebin (Nusaybin). Dort schossen Staatskräfte aus einem gepanzerten Fahrzeug heraus auf die Zivilbevölkerung. Zwei Menschen wurden dabei verwundet und erlagen später ihren Verletzungen. Die Einwohner berichten, dass …

Angriffe von Seiten staatlicher „Sicherheitskräfte“ der Türkei halten weiter an

AmedPressemitteilung des NAV-DEM – Demokratisches Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland e.V., 14. Dezember 2015

Staatsterrorismus der Türkei heißt Gefahr erneuter Massaker und Kriegsverbrechen an der kurdischen Bevölkerung 

Seit die EU mit dem Ansturm der Flüchtlinge eine „Krise“ erlebt und die noch auf sie zukommenden mit ihrer Abschottungspolitik fern von ihrer Grenzen halten möchte, wurden Abmachungen mit Despoten wie der Türkei gemacht. Erst durch diese Abmachungen konnte die Türkei wieder ein Fuß in der internationalen bzw. europäischen Politik fassen.

Der EU und vor allem Deutschland sind bekannt, dass die Menschenrechte, die freie Meinungsäußerung unterdrückt werden sowie Verhaftungen von Journalisten und Aktivisten …