Newsticker: Krieg in Afrin

Civaka Azad – Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit, 21.01.2018

Wir beenden den Newsticker an dieser Stelle. Einen fortlaufenden Newsticker findet ihr auf der Homepage von ANF Deutsch unter diesem LINK.

Zudem könnt ihr über unseren Twitter- und Facebook-Account, sowie die Homepage von ANF Deutsch die neuesten Ereignisse in Afrin mitverfolgen. Auch auf unserer Seite werden wir mit regelmäßigen Beiträgen die weiteren Entwicklungen für euch analysieren.

*** 18:07 Uhr – Kommandant: „Wir kämpfen Schulter an Schulter. Glaubt den Lügen der Türkei nicht“

Der Kommandant der Gruppe Ceyş’ül Suvar,  Hecî Ehmed, äußerte sich in einer Stellungnahme zu den Behauptungen türkischer und russischer Medien, dass einige Gruppen sich von dem Bündnis mit der YPG/YPJ abgespalten und auf die Seite der Türkei gewechselt hätten: „Schenkt den türkischen Medien keinen Glauben. Ceyş’ül Suvar, die YPG und YPJ verteidigen gemeinsam Afrin.“ Auf der russischen Nachrichtenseite Sputnik wurden Meldungen von Al Mastar aufgegriffen, in denen behauptet wird, bedeutende Gruppen wie z.B. Ceyş’ül Suvar hätten sich von dem Bündnis mit der YPG und YPJ abgespalten und seien auf Seiten der Türkei gewechselt. Der Kommandant der Gruppe, die auch Teil der SDF (Syrian Democratic Forces) ist, wies diese Meldungen zurück: „Diese Meldungen haben nichts mit der Wahrheit zu tun. Sie sind 100%ige Lügen. Wir leben seit Jahren gemeinsam auf diesem Boden und kämpfen nun Schulter an Schulter gegen den Feind. Diese Meldungen sind Teil der Operationen des Feindes gegen uns. Die Türkei hat wohl einen Bedarf nach derartigen Meldungen. Sie wollen sich selbst Mut geben und die Moral unseres Volkes angreifen.“

Quelle: ANF

 

*** 17:48 Uhr – Erklärung der YPG: Die türkische Armee ist nicht nach Afrin vorgedrungen***

Die YPG äußerte sich in einer Erklärung zu Meldungen türkischer Medien, die türkische Armee sei in den Kanton Afrin vorgedrungen: „Vertreter des türkischen Staates und der türkischen Medien verbreiten Unwahrheiten. Weder die türkische Armee noch die mit ihr verbündeten Gruppen haben es geschafft nach Afrin vorzudringen.“ Bei den bisherigen Gefechten seien vier türkische Soldaten und zehn Mitglieder der von der Türkei unterstützten Gruppen getötet worden. Zudem seien 20 Mitglieder der Türkei nahen Gruppen und viele weitere türkische Soldaten verletzt worden. In der Erklärung heißt es weiter: „Am 21. Januar um 8 Uhr kam es bei dem Versuch türkischer Truppen, die Grenze zu überschreiten, zu Gefechten mit unseren Kräften. Die türkische Armee musste sich aufgrund unseres Widerstandes zurückziehen. Auch in der Region um Şera mussten die türkische Armee und ihre verbündeten Gruppen ihren Versuch, nach Afrin vorzudringen, erfolglos abbrechen. In Bilbilê wurde ein türkischer Panzer zerstört. In Şera wurden zwei türkische Panzer zerstört.“

Quelle: ANF

 

***17:23 Uhr – NAV-DEM ruft zur gemeinsamen Koordinierung der Protestaktionen in Deutschland auf***

„In Afrin wird nicht nur eine Stadt bombardiert, die Bomben der türkischen Armee sollen die Errungenschaften dieser Revolution vernichten. Das gesellschaftliche Projekt des Demokratischen Konföderalismus basiert auf den Prinzipien von Frauenbefreiung, Ökologie und einer radikalen Demokratie. (…) Schließt euch in euren Städten und Vierteln zu Internationalistischen Widerstandskomitees zur Verteidigung Afrins zusammen und baut breite Bündnisse über alle Grenzen hinweg auf. So wie wir uns während Kobanê in flexiblen Solidaritätskomitees und Bündnissen zusammengefunden, haben müssen wir jetzt den gemeinsamen Widerstand auf diese Weise koordinieren.”, heißt es in der Erklärung des größten kurdischen Dachverbands in Deutschland NAV-DEM.

Zur kompletten Erklärung gelangt ihr HIER (NAV-DEM)

***17:10 Uhr – Türkischer Premieminister Yildirim schreibt türkischen Medien Inhalte der Berichterstattung vor***

Der türkische Premierminister gab den Vertretern der türkischen Medien in einem heutigen Treffen in einem 15-Punkte umfassenden Papier bekannt, wie sie über den Krieg in Afrin zu berichten haben. An dem hochrangigen Treffen nahmen auch der Vizekanzler Bekir Bozdağ, der Verteidigungsminister Nurettin Canikli, der AKP-Vizevorsitzende Mahir Ünal und der Staatssekretär Fuat Oktay teil.

Im Folgenden veröffentlichen wir einen Auszug aus den 15 Punkte umfassenden Vorgaben:

  • Im Vordergrund der Berichterstattung solle stehen, dass die Operation zum Schutz der Zivilbevölkerung stattfinde.
  • Man solle vorsichtig mit ausländischen Quellen umgehen, da sie Türkei feindliche Nachrichten verbreiten würden.
  • Bei der Verbreitung ausländischer Nachrichtenquellen solle stets das nationale Interesse im Vordergrund stehen.
  • Stets solle betont werden, dass die türkische Armee mit größter Vorsicht in Bezug auf die Zivilbevölkerung vorgehe.
  • Nicht nur die PKK und PYD sollen als Ziel der Operation dargestellt werden. Auch der Islamische Staat solle als Operationsziel dargestellt werden.
  • In der Berichterstattung solle betont werden, dass sich türkische Soldaten nicht in Lebensgefahr befänden.
  • Stets solle betont werden, dass die Operation mit türkischen Waffen durchgeführt werde.
  • Es sollen keine Aufnahmen verbreitet werden, die türkische Soldaten in Gefahr zeigen.
  • Es solle nicht über Proteste in der Türkei gegen die Angriffe auf Afrin berichtet werden.
  • Es solle allergrößte Vorsicht bei der Berichterstattung über getötete türkische Soldaten an den Tag gelegt werden.
  • Die ausländische Berichterstattung über die Afrin-Operation solle nicht übernommen werden.
  • Menschen, die sich negativ über die Operation äußern, sollen in den türkischen Medien kein Gehör finden.
  • Es sollen keine Nachrichten veröffentlicht werden, welche die PKK oder PYD bestärken könnten.
  • Die Medien sollen sich der Regierung und der von der AKP damit beauftragten Verantwortlichen Bekir Bozdağ und Mahir Ünal bedienen, um an Informationen über die Operation zu gelangen.

Quelle: ANF

 

*** 16:46 Uhr – „Die Angriffe erfolgen unter Absprache der Türkei und Russlands“***

Laut Aussagen des Co-Vorsitzenden des ‚Rates des Demokratischen Syriens‘, Diyad Derar,  finden die derzeitigen Angriffe des türkischen Staates auf Afrin in Absprache zwischen Russland und der Türkei statt. Laut Derar finden derzeit umfassende Angriffe auf Afrin statt. Derar ordnete die derzeitigen Entwicklungen folgendermaßen ein: „Schon zuvor wurde durch ein ähnliches Abkommen Aleppo von der Türkei dem syrischen Regime übergeben. Dafür erhielt die Türkei Cerablus, Bab und Azaz und besetzte diese Regionen. Nun setzen sie die gleiche Politik in Afrin um.“ Derar verurteilte die Angriffe mit den Worten: „Ich verurteile diese Angriffe und bin tief davon überzeugt, dass die Kämpferinnen und Kämpfer der YPG/YPJ die richtigen Antworten darauf finden werden. Auch der Widerstand unseres Volkes wird die Angriffe ins Leere laufen lassen.“

Quelle: ANHA

 

*** 16:40 Uhr – Tote und Verletzte in Afrin***

Den bisherigen Berichten zufolge wurden bislang durch die Angriffe der türkischen Armee 16 Menschen getötet und mindestens 39 Menschen in Afrin verletzt.

Quelle: MA

*** 16:21 Uhr – Generalmobilmachung in Afrin***

Die demokratische Selbstverwaltung des Kantons Afrin hat eine Generalmobilmachung erlassen, um sich gegen den Besatzungsversuch der türkischen Armee zu wehren. In der Erklärung der Selbstverwaltung heißt es: „Wir rufen alle Menschen in Kurdistan und internationale Menschenrechtsorganisationen dazu auf, den Kampf der Menschen in Afrin zu unterstützen. Der Angriff auf Afrin ist eine Intervention auf syrischen Boden und gegen menschliche Werte. Das internationale Schweigen angesichts der Angriffe bedeutet Mitschuld. Der Abzug der russischen Kräfte aus Afrin ist das Ergebnis eines Abkommens zwischen Russland, der Türkei und Syrien.”

Quelle: ANHA

 

*** 16:17 Uhr – Erneut Zivilisten bei türkischem Bomberdement getötet***

Bei ihrer Offensive auf Afrin hat das türkische Militär erneut Zivilisten getötet. So sind nach örtlichen Angaben im Dorf Cilbire, dass zum Bezirk Şerava bei Afrin gehört, zwei Zivilisten bei einem Bomberdement getötet und eine weitere Person schwer verletzt worden.Außerdem wird befürchtet, dass unter den Trümmern, die durch den Angriff verursacht worden sind, weitere Menschen liegen. Erst gestern waren bei türkischen Luftangriffen sechs Zivilisten getötet und 15 weitere verletzte worden.

Quelle: ANF

 

*** 16:00 Uhr – Istanbul: Festnahmen bei Kundgebung gegen Besatzungsversuche***

Die Polizei hat im Istanbuler Bezirk Kadiköy mehrere Personen festgenommen, die zu einer Kundgebung gegen die Besatzungsversuche des türkischen Staates in Efrîn zusammengekommen waren.

Quelle: ANF

*** 14:33 Uhr – Französischer Außenminister ruft zu UN-Sicherheitsratssitzung wegen Afrin auf***

Aufgrund der Angriffe der Türkei auf Afrin hat der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian die Einberufung einer Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates gefordert. Weiterhin rief Drian über seinen Twitteraccount dazu auf, dass die Gefechte eingestellt und Zugang zu humanitärer Hilfe ermöglicht werden soll.

Die französische Verteidigungsministerin Florence Parly hingegen erklärte gegenüber dem Fernsehsender France3 TV, dass die Intervention des türkischen Staates den internationalen Kampf gegen den IS schwächen würde. Deshalb müsse die Türkei ihre Angriffe umgehend stoppen.

Quelle: ANF

 

*** 13:52 Uhr – Telepolis: Afrin – Erdogans Werk und Putins Beitrag***

“Allah uh akbar” – mit diesem in Dschihadistenkreisen üblichen Schlachtruf starteten gestern Nacht erste Kampfverbände den Angriffskrieg der Türkei gegen das kurdische Kanton Afrin. Diese erste Angriffswelle besteht hauptsächlich aus islamistischen Rebellengruppen, die aus anderen Regionen Syriens von Ankara eiligst verlegt wurden – und die als Kanonenfutter in die Schlacht geschickt werden. Erst danach sollen türkische Bodentruppen in das belagerte kurdische Selbstverwaltungsgebiet einrücken, das der türkische Staatspräsident zu “erwürgen” geschworen hat.

Zum Weiterlesen: https://www.heise.de/tp/features/Afrin-Erdogans-Werk-und-Putins-Beitrag-3947341.html

 

*** 13:41 Uhr – Aufnahmen von Zerstörung eines türkischen Panzers veröffentlicht***

Die Nachrichtenagentur ANF hat Aufnahmen von der Zerstörung eines türkischen Panzers im Bezirk Cindirêsê veröffentlicht. Laut Angaben der YPG sind mittlerweile mindestens vier Militärpanzer der türkischen Armee bei ihrem Angriff auf Afrin zerstört worden.

Quelle: ANF

 

*** 13:34 Uhr – Erdoğan droht mit Konsequenzen für Afrin-Proteste in Türkei und Nordkurdistan***

Der türkische Staatspräsident Erdoğan sprach heute auf einem regionalen Kongress seiner Partei in Bursa über die Militärintervention seiner Armee in Afrin. Neben Erklärungen zu den Angriffen auf Afrin, drohte er auch der HDP, die sich gegen die Besatzung in Afrin stellt. So erklärte Erdoğan: „Ich habe gehört, dass die KCK und HDP die Menschen auf die Straßen lädt. Ihr werdet momentan Schritt für Schritt verfolgt. Ey HDP, ey KCK, ey PKK wisset, dass wenn ihr auf die Straßen geht, unsere Sicherheitskräfte euch auf dem Fersen sind. Wir wollen eine Operation gegen diejenigen, die unser Land angreifen, durchführen. Und währenddessen wollt ihr uns etwa von innen schlagen?

Quelle: Mezopotamya Ajansı (MA)

 

*** 13:20 Uhr – Tagesschau: Auf Luftangriffe folgen Bodentruppen***

Weithin waren die Einschläge türkischer Geschütze im Nachbarland Syrien zu hören. Die Angriffe erfolgten von türkischem Boden oder aus der Luft. Die meisten der anvisierten Ziele seien getroffen worden, meldete der türkische Generalstab. Mindestens zehn Menschen seien getötet worden, teilten die syrischen Kurden mit, darunter sieben Zivilisten.

Umgekehrt trafen mindestens vier Raketen türkische Wohngebiete in der Grenzregion Kilis. Dabei wurde nach offiziellen türkischen Angaben eine Frau leicht verletzt.

Zum Weiterlesen: https://www.tagesschau.de/ausland/syrien-truppen-afrin-107.html

 

***13:15 Uhr – Heftige Zusammenstöße im Dorf Edamê***

Im Dorf Edamê in Landkreis Raco ist es zu schweren Zusammenstößen zwischen dem türkischen Militär und den Kräften der YPG/YPJ gekommen.

Bei dem Versuch mit Bodentruppen Boden in das Dorf Edamê vorzudringen, ist es zu schweren Zusammenstößen zwischen den türkischen Angreifern und den Kräften der YPG/YPJ gekommen. Die Gefechte in dem Dorf halten weiter an.

In der Region Şehba wurden bei den schweren Auseinandersetzungen zwei weitere Panzer des türkischen Militärs zerstört.

Quelle: ANF

 

*** 12:32 Uhr – Internet in Afrin gekappt, um Massaker an Zivilisten zu verheimlichen?***

Kurz vor der Intervention der türkischen Armee in Afrin, hat der türkische Staat die Internet- und Mobiltelefonverbindungen in der Region kappen lassen.  Die Bewohner Afrins befürchten, dass die Türkei damit beabsichtige, die Veröffentlichung von Massakern an Zivilisten durch das türkische Militär zu unterbinden.

Quelle: ANHA

 

*** 12:24 Uhr – Menschen im Kanton Cizîrê gehen für Afrin auf die Straße***

Auf Aufruf der Bewegung der Demokratischen Gesellschaft (TEV-DEM) versammeln sich aktuell tausende Menschen aus dem Gebiet Cizîrê in der Stadt Amude, um gegen die Besatzungsversuche des türkischen Staates zu protestieren. Die Demonstranten sind geschmückt mit den Fahnen der YPG und YPJ und begrüßen mit Slogans den Widerstand in Afrin.

Quelle: ANHA

 

*** 12:15 Uhr – Türkisches Religionsministerium segnet den Krieg***

Das türkische Religionsministerium Diyanet, dessen Teil auch die in Deutschland operierende DITIB ist, gab den Befehl aus, dass mit dem Beginn der Operationen auf Efrîn in allen Moscheen die als Eroberungssure bekannte Feth Sure verlesen wird. Darin ist von Krieg, Eroberung und Beute an den Ungläubigen die Rede.

Der Direktor der türkischen Religionsbehörde Prof. Dr. Ali Erbaş predigte dazu in der Haci Bayram: „Mein Gott, sorge für die Sicherheit unseres Vaterlandes, für die Ruhe unserer Nation und lass im Sinne von Frieden und Wohlstand die von unseren heldenhaften Sicherheitskräften und mutigen Soldaten begonnene Operation erfolgreich sein. Und hilf unserem glorreichen Heer mit deiner göttlichen Kraft.“

Quelle: ANF

 

*** 12:01 Uhr – Dritter türkischer Panzer zerstört***

In Kirdo bei Bilbile wurde ein weiterer Panzer beim Versuch in die Region einzudringen zerstört. Zuvor zerstörte die YPG/YPJ bei Dikmedaş zwei türkische Panzer.

Quelle: ANHA

 

*** 11:50 Uhr – Wegen Afrin-Solidaritätserklärung: Polizei stürmt HDP-Zentrale in Amed (Diyarbakır)***

In Amed (Diyarbakır) wurde eine Versammlung der Demokratischen Partei der Völker (HDP) mit Vertretern weiterer kurdischer Organisationen von der Polizei gestürmt. Ziel der Zusammenkunft war es eine gemeinsame Erklärung der Parteien und Organisationen zur Solidarität mit der Bevölkerung von Afrin abzugeben. Trotz der Belagerung durch die Polizei versammeln sich derzeit immer mehr Menschen vor der Parteizentrale der HDP in Amed.

Quelle: AG

 

*** 11:46 Uhr – Türkische Kampfjets bombardieren Stadtzentrum von Afrin ***

Kampfjets der türkischen Armee haben begonnen das Stadtzentrum von Afrin und das Gebiet von Mabata zu bombardieren.

Quelle: ANHA

 

*** 11:39 Uhr – Hatay hisst türkische Flagge***

Das Gouverneursamt der türkischen Provinz Hatay hat auf ihrer offiziellen Webseite die Bürger aufgrund der „Operation Olivenzweig“ dazu aufgefordert an Häuser und Arbeitsstellen die türkische Flagge zu hissen.

Quelle: Artı Gerçek (AG)

 

*** 11:36 Uhr – DHA : Kampfjets abgehoben***

Die türkische Nachrichtenagentur DHA berichtet, dass in den letzten 20 Minuten acht Kampfjets von der Luftwaffenbasis Amed (Diyarbakır) abgehoben sind.

 

*** 11:25 Uhr – Spiegel Online: Kurdenmiliz berichtet von zivilen Todesopfern***

Bei der türkischen Offensive gegen kurdische Kämpfer in der nordsyrischen Region Afrin sind nach Angaben der Kurdenmiliz YPG mindestens neun Menschen getötet worden, darunter sechs Zivilisten. 13 weitere Zivilisten seien verletzt worden, sagte ein YPG-Sprecher der Nachrichtenagentur Reuters. Von den drei getöteten Kämpfern gehörte einer zur YPG und zwei zum Frauenkampfverband YPJ.

 

*** 11:00 Uhr – YPG-YPJ zerstören zwei türkische Panzer bei Afrin***

Kämpfer*innen der YPG und YPJ haben zwei türkische Panzer im Gebiet Şera bei Afrin zerstört. Die türkische Armee versuchte in das Dorf Dikmetaş bei Şera vorzudringen. Sie stoß dabei auf den Widerstand der Selbstverteidigungseinheiten und musste sich zurückziehen. Der türkische Staat hat zudem eine zuvor errichtete Grenzmauer bei dem Dorf Sorkê in Raco niedergerissen, um Truppenbewegungen über die Grenze zu ermöglichen. Die Region wird weiterhin von Drohnen überflogen.

Quelle: ANF

 

*** 10:45 Uhr – Schwere Auseinandersetzungen im Norden Efrîns ***

Im Zuge des Einmarschversuchs ereignen sich an vielen Orten Efrîns heftige Auseinandersetzungen zwischen der türkischen Armee und den Kräften der Verteidigungseinheiten YPG/YPJ.

Während in Şera schwere Waffen in den Gefechten zum Einsatz kommen, dauert der Artilleriebeschuss auf die die Dörfer Kurdo und Baliya in dem Gebiet Bilbilê weiter an. Die Angriffe halten weiter an.

Quelle: ANF

 

*** 10:11 Uhr – NAV-DEM: „So wie zu Zeiten Kobanês gemeinsam auf die Straßen gehen” ***

„Wir werden zu diesem Krieg nicht schweigen! Wir rufen die gesamte Öffentlichkeit dazu auf, mit uns auf die Straßen zu gehen! Der Angriff der türkischen Armee auf Efrîn verfolgt dasselbe Ziel wie der Angriff des IS auf Kobanê in den Jahren 2014–2015. Es liegt also an uns, dieselbe Antwort auf diesen Krieg der Türkei zu zeigen”, erklärt Ayten Kaplan, die Ko-Vorsitzende des größten kurdischen Dachverbands in Deutschland NAV-DEM.

Zur kompletten Erklärung gelangt ihr HIER (ANF)

 

*** 10:05 Uhr – Zahl der Toten auf 10 gestiegen***

Die Zahl der Toten in Afrin durch die Angriffe der Türkei ist auf zehn gestiegen. Heute erlag ein weiterer Verletzter der gestrigen Luftangriffe seinen Verletzungen. Bislang wurden sieben Zivilisten, darunter ein Kind und drei YPG/YPJ-Kämpfer, bei den Angriffen getötet. Den Erklärungen der YPG zufolge sind 13 Zivilisten verletzt worden.

Quelle: ANHA

 

*** 10:01 Uhr – PYD-Erklärung: Die USA und Russland müssen klar Stellung beziehen***

Die PYD veröffentlichte eine Erklärung, in der sie die USA und Russland auffordert, ihre Stellung bezüglich der Angriffe auf den Kanton Afrin zu verdeutlichen. Im Folgenden veröffentlichen wir Auszüge aus der PYD-Erklärung:

„Der Widerstand in Afrin wird andauern, bis wir gesiegt haben. Die jüngsten Angriffe zeigen erneut, dass die Türkei der größte Unterstützer von Terrororganisationen wie dem Islamischen Staat (IS) ist. Die Türkei versucht durch ihre Angriffe auf Afrin mit aller Macht den IS und weitere bewaffnete Gruppen zu stärken. Afrin ist in den letzten Jahren aufgrund seiner Sicherheit zu einem Zufluchtsort für tausende syrische Geflüchtet geworden.

Die Türkei befindet sich sowohl innen- als auch außenpolitisch in einer schweren Krise. Durch die Angriffe auf Afrin versucht sie ihre Krise nach außen zu verlagern. Indem Erdogan die Aufmerksamkeit auf Afrin lenkt, versucht er von der umfassenden Kritik an ihm abzulenken.

Nach der Übergabe Aleppos an das syrische Regime treffen die Türkei und Syrien derzeit weitere Abkommen in Bezug auf die Übergabe Idlibs an syrische Truppen. Nun soll auch Afrin besetzt werden. In Afrin befindet sich die demokratische Selbstverwaltung in ihrem vierten Jahr. Die demokratische Selbstverwaltung stellt die Grundlage für die Demokratische Föderation Nordsyrien dar und bietet zugleich eine demokratische Lösungsperspektive für die Krise in Syrien.

Russland und die USA müssen klar Stellung zu den Angriffen auf Afrin beziehen. Sie müssen ihre Position deutlicher machen. Tun sie dies nicht, kommt das einer Erlaubnis für die türkischen Angriffe gleich.

Wir rufen alle Kurdinnen und Kurden in allen Teilen der Welt dazu auf, den Widerstand in Afrin zu unterstützen. In Afrin wird das demokratische Projekt der Völkerfreundschaft angegriffen.

Wir versprechen, dass Afrin das zweite Kobane wird. Der türkische Staat wird in Afrin das gleiche Schicksal erfahren, wie es der IS in Kobane erfahren hat. Wir rufen die internationale Öffentlichkeit, die Vollversammlung der UN und den UN-Sicherheitsrat dazu auf, die Angriffe auf Afrin zu stoppen.“

Quelle:  Hawarnews Agency (ANHA)

 

*** 9:55 Uhr – Gefechte in Şera und Bilbilê***

Im Zuge des Einmarschversuchs ereignen sich an vielen Orten Afrins heftige Auseinandersetzungen zwischen der türkischen Armee und den Kräften der YPG/YPJ. Während in Şera schwere Waffen in den Gefechten zum Einsatz kommen, dauert der Artilleriebeschuss auf die Dörfer Kurdo und Baliya im Gebiet Bilbilê weiter an.

Quelle: ANF

 

*** 9:27 Uhr – Einmarschversuch gescheitert***

Das türkische Militär versuchte heute Morgen in Bilbile in der Nähe des Dorfes Balyan mit Bodentruppen in den Kanton Efrîn einzudringen. Durch die Verteidigung der YPG/YPJ erlitt das türkische Militär eine Vielzahl von Verlusten und war gezwungen, sich wieder zurückzuziehen. Die türkische Luftwaffe setzt ihr Bombardement fort.

Quelle: ANF

 

*** 9:22 Uhr – Arabische Frauen verurteilen Besatzungsversuch***

Arabische Frauen aus dem Flüchtlingscamp Robar nahe Şerawa erklärten gegenüber Jinnews: „Wir sind nach Afrin gekommen um zu Leben. Erdoğan lässt uns nicht in Frieden. Als arabische Frauen sagen wir: Wir werden mit dem Mut, den wir von den kurdischen Frauen geschöpft haben, bis zum Ende gegen die Besatzung kämpfen.“

Quelle: JIN

 

*** 9:15 Uhr – HDP-Abgeordnete Filiz Kerestecioğlu: Wir rufen die Öffentlichkeit zu Protesten auf***

Die Abgeordnete der Demokratischen Partei der Völker (HDP) aus Istanbul Filiz Kerestecioğlu erklärt: “Eine Region anzugreifen, in der Menschen verschiedener Völker zusammenleben und als sicherer Zufluchtsort im Krieg gilt, lässt keine Chance für einen möglichen Frieden in der Region. Wir rufen die gesamte Öffentlichkeit und alle Kriegsgegner zu Protest gegen diesen Angriffen auf.”

Quelle: Jinnews (JIN)

 

*** 9:00 Uhr – Hevi Mustafa: Keine andere Wahl als den Widerstand***

Die Ko-Vorsitzende des Kanton Afrin Hevi Mustafa erklärt: “Wir haben Maßnahmen getroffen, um in Krisensituationen die Zivilisten zu schützen. Unsere größte Befürchtung ist, dass die internationalen Kräfte, die behaupten im Kampf gegen den Terrorismus in Syrien zu sein und vermeintlich eine Lösung für das Land finden wollen, nun ihre Augen verschließen werden. Die einzige Option der autonomen Selbstverwaltung ist der Widerstand. Wir haben keine andere Wahl. Wir werden keine türkische Besatzung auf syrischem Boden erlauben.”

Quelle: Gazete Karinca (GA)

 

*** 8:55 Uhr – Cenî: Keine deutschen Waffen an die Türkei!”

Das Frauenbüro Cenî hat in einer schriftlichen Erklärung die Angriffe des türkischen Staates auf Efrîn verurteilt: „Wir sind zutiefst empört über die Reaktionslosigkeit derjenigen Kräfte, die sich Demokratie, Frauen- und Menschenrechte auf ihre Fahnen schreiben.“

Zu vollständigen Erklärung geht es HIER (ANF)

 

*** 8:45 Uhr – Weitere Luftangriffe der Türkei auf Afrin ***

Heute um 8.00 Uhr haben türkische Kampfjets den Topal-Gipfel im Bezirk Bilbile im nordsyrischen Kanton Efrîn bombardiert.

Über die Ergebnisse des Angriffs liegen noch keine Informationen vor. Bei den gestrigen Angriffen waren neun Menschen getötet worden, darunter auch ein siebenjähriges Kind.

Quelle: ANF

 

*** 8:40 Uhr – Weltweite Solidarität mit Afrin ***

Gestern fanden weltweit Demonstrationen gegen die Angriffe der Türkei auf Afrin statt. In Deutschland hatte NAV-DEM zu Demonstrationen aufgerufen, woraufhin in zahlreichen Städten tausende Menschen auf die Straßen gingen!

Hier einige Eindrücke der Demonstrationen: Demonstrationen für Efrîn in Europa und Kanada (ANF)

 

*** 8:00 Uhr ***

Nachdem die Angriffe des türkischen Militärs und verbündeter islamistischer Kräfte auf Stellungen der YPG/YPJ und der Selbstverteidigungskräfte in Afrin und der Region Şehba in der Nacht vom Freitag auf Samstag zurückgeschlagen werden konnten, begann die türkische Armee am Samstagnachmittag im Namen der „Operation Olivenzweig“ Kampfflugzeuge einzusetzen. Russland soll hierbei der Türkei grünes Licht für die Angriffe gegeben haben. Türkische Autoritäten setzten nach eigenen Angaben Russland zuvor über die Angriffsabsichten ab. Nach Informationen militärischer Quellen erfolgte die Autorisierung des Angriffes auf Afrin direkt über den “Afrin-Idlib-Verhandlungstisch”. Demnach wurden die türkischen Angriffe mit insgesamt 72 Kampfflugzeugen durchgeführt. Die Kampfjets der türkischen Luftwaffe flogen ab 16:10 Uhr Ortszeit Angriffe auf das Zentrum von Afrin sowie auf das Viertel Eşrefiye, die Dörfer Aqbiye, Belilka, Hecika, Eyn Deqne, Beluniye und den Berg Belil. Im Anschluss wurden die Luftangriffe auf Dörfer in den Gebieten Raco (Kurdo, Şengiliye und Şeyxura), Şerawa (Xezawiye und Kifera) und Cindirês (Hac Hesna) ausgedehnt. Zeitgleich flogen Drohnen über Afrin und Şehba.

Auch die Telefonleitungen wurden laut lokalen Quellen während der Angriffe vom syrischen Regime gekappt. Die Türkei unterbrach zudem die Kommunikationsnetzwerke und das Internet in Afrin.

Bei den gestrigen mit russischer Genehmigung durchgeführten Luftangriffen der türkischen Armee auf Afrin starben sieben Zivilistinnen und Zivilisten sowie zwei YPJ-Kämpferinnen und ein YPG-Kämpfer. 13 Menschen wurden verletzt. Unter den getöteten Zivilisten befindet sich auch der siebenjährige Yehya Ehmed Hemade, der gestern Abend seinen Verletzungen erlag. Es ist davon auszugehen, dass die Zahl der Verletzten weiter ansteigen wird.

Nach Angaben des türkischen Ministerpräsidenten Binali Yıldırım werden am heutigen Sonntag im Rahmen der ‚Operation Olivenzweig‘ Bodentruppen zum Einsatz kommen.

Tausende Menschen gingen gestern in europäischen Städten auf die Straßen, um gegen die Angriffe des türkischen Staates auf Afrin zu protestieren. Auch in Deutschland gingen nach einem Aufruf des größten kurdischen Dachverbandes in Deutschland NAV-DEM (Demokratisches Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland) bundesweit Menschen gegen die türkische Kriegspolitik und für die Solidarität mit Afrin auf die Straße. Demonstrationen fanden u.a. in Berlin, Hamburg, Bonn, Bremen, Dresden, Essen, Frankfurt a.M., Hildesheim, Kassel, Leipzig, Mannheim, München, Münster, Nürnberg, Oldenburg, Stuttgart und Hannover statt.

Als Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit (Civaka Azad) werden wir ab sofort einen Newsticker zur Lage in Afrin betreiben, um auf Grundlage lokaler Quellen von vor Ort zu berichten, den Medien und der Öffentlichkeit einen Einblick in den kurdischen Kanton Afrin, sowie den Protesten in Europa und vor allem Deutschland zu bieten.