Ji bo Azadiyê
Syrien, Spanien, Irak, 105 (135) Min, 2020 – Regie: Ersin Çelik
„Ji bo Azadiyê”, produziert von der Filmkommune Rojava und der katalanischen Dokumentarfilmerin Alba Sotorra, thematisiert den vom Dezember 2015 bis März 2016 andauernden Widerstand der zivilen Verteidigungseinheiten YPS gegen die Belagerung des türkischen Militärs im Stadtteil Sur von Amed (Diyarbakir). Es ist die wahre Geschichte einer Gruppe junger Menschen, die Sur nach Ausrufung der Ausgangssperre nicht verließen und ihr Viertel 100 Tage lang gegen die zweitgrößte NATO-Armee verteidigten. Das Drehbuch für den Film enstand auf der Grundlage von Tagebüchern der Toten und Zeugenaussagen der Überlebenden, von denen einige sogar im Film mitspielen.
14.Tîrmeh (14. Juli) – Die Hölle von Dîyarbakir
Türkei, Kurdistan, 140 Min, 2017
Am 12. September 1980 ereignete sich in der Türkei ein Militärputsch, der sich gegen Demokraten, Linke und KurdInnen richtete. In der Folge wurde das Parlament entmachtet und unter Kontrolle einer Militärregierung gestellt, die das Land auf Basis einer nationalistisch-religiösen Gleichschaltung führte. Zivilgesellschaft und demokratische Strukturen wurden zerschlagen, KurdInnen verfolgt, tausende Personen wurden inhaftiert und in den Gefängnissen systematisch gefoltert. Der Film erzählt die Geschichte der Helden des Hungerstreiks in dem türkischen Gefängnis der kurdischen Stadt Amed, der am 14. Juli 1982 begann und sich gegen die unmenschlichen Bedingungen in der Haft richtete.
Die Gegebenheiten in der Türkei heute sind nicht ohne einen Rückblick auf die Ereignisse nach dem Militärputsch 1980 zu verstehen. Aus diesem Grund ist dieser Film nicht nur von geschichtlichem Interesse, sondern immer noch aktuell.
Min Dît – Die Kinder von Diyarbakir
Deutschland, Türkei, 102 Min, 2009 – Regie: Miraz Bezar
Der Spielfilm „Min Dît“ behandelt die Erlebnisse zweier Geschwister nach der Ermordung ihrer Eltern, während der Zeit systematischer politischer Morde in Nordkurdistan durch die türkische Regierung zwischen 1990 und 1995.
The Other Side of the River
Dokumentarfilm von Antonia Kilian aus dem Jahr 2022 (91 Minuten)
Die 19-jährige Hala entkommt einer arrangierten Ehe, indem sie den Euphrat überquert, um bei einer kurdischen Frauenverteidigungseinheit ein neues Zuhause zu finden – einer Einheit, die bald darauf ihre Heimatstadt Minbij vom Islamischen Staat befreit. Für ihre Mitstreiterinnen ist der Feind nicht nur der IS, sondern das Patriarchat im Allgemeinen, mit der Ehe als ultimativer Unterdrückungsinstitution.
Die Grausamkeiten, die diese jungen Frauen durch ihre Ehemänner und in ihren eigenen Familien erfahren haben, führen sie auf die andere Seite des Flusses, wo sie im Kampf ausgebildet und in den feministischen Idealen der kurdischen Frauenbewegung aufgeklärt werden. Hala ist von diesen Lehren zutiefst inspiriert und widmet sich entschlossen dem Versprechen, nicht nur mehr Frauen, sondern auch ihre Schwestern um jeden Preis zu befreien. Doch das Leben ist komplex und sehr kompliziert und verläuft nicht so, wie Hala sich das vorgestellt hatte…
Gulistan – Land of Roses
Dokumentarfilm aus dem Jahr 2016 von Zayne Akyol (86 Minuten)
Die Dokumentation Gulistan, Land of Roses zeigt die Guerillakämpferinnen der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und ihren Kampf gegen ISIS im Irak und in Syrien. Für ein freies Kurdistan und die Gleichberechtigung der Frauen riskieren sie ihr Leben. Die beeindruckende Dokumentation von Regisseurin Zayne Akyol, die selbst ein Teil dieser Einheit ist, vermittelt die einzelnen Schicksale und Motivationen der Frauen und zeichnet ein detailliertes Bild ihres Alltags, aus nächster Nähe.
Köy (2021)
ein Film von Serpil Turhan, Deutschland 2021, 90 Minuten, deutsch-kurdische Originalfassung, teilweise mit deutschen Untertiteln
Neno, Saniye und Hêvîn sind Kurdinnen aus drei Generationen. Neno ist die Großmutter der Regisseurin. Sie ist Mutter von elf Kindern und pendelt zwischen Deutschland und der Türkei. Das politische Geschehen in der Heimat verfolgt sie mit einer klaren Haltung. Saniye betreibt ein kleines Kiez-Café in Berlin und träumt davon, eines Tages in ihrem Geburtsort in der Türkei zu leben. Sie erkennt, dass sie bereit sein muss Risiken einzugehen, wenn sie in ein Land der politischen Unruhen und Krisen zurückkehren möchte. Hêvîn, die jüngste Protagonistin, will Schauspielerin werden und ist politisch aktiv. Doch während ihres Studiums hat sie nicht mehr viel Zeit für den Kampf gegen die Unterdrückung der kurdischen Minderheit.
Sara – Mein ganzes Leben war ein Kampf
Doku, 95 min kurdisch, türkisch m. dt. Ut., 2015
Dokumentarfilm über das Leben von Sakine Cansiz (SARA), Gründungsmitglied der PKK, die mit zwei weiteren Frauen 2013 in Paris ermordet worden ist. Sie ist eine der wichtigsten Symbol- und Identifikationsfiguren für die kurdische Bewegung, insbesondere für kurdische Frauen. Der Film erzählt ihre Geschichte in chronologischer Abfolge: Kindheit, Jugend, Gründung der PKK 1978, 10 Jahre Gefängnisaufenthalt bis hin zu dem Tag, an dem sie und zwei ihrer Genossinnen, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez, am 9.Januar 2013 in Paris 2013 ermordet worden sind.
Experiment Rojava in Syrien – Eine Gesellschaft im Aufbruch
Syrien, 45 Min, 2019 – Regie: Robert Krieg
Das antihierarchische, konföderale Demokratiemodell, dass die Kurden in Rojava im Norden Syriens an der Grenze zur Türkei ins Leben gerufen haben, ist ein authentischer Gegenentwurf zu den Kräften im nahöstlichen Raum: basisdemokratische Selbstverwaltung, Reorganisation der Ökonomie und Versorgung in Kooperativen, multiethnische, multi-kulturelle und multi-religiöse Konzepte, Frauen- und Gerechtigkeitszentren. – Wird Rojava eine Zukunft haben?
Commander Arian
Deutschland, Spanien, Syrien, 77 Min, 2018
Kommandant Arian erzählt die Geschichte ihres Traums von Freiheit für die Frauen kommender Generationen. Sie ist Mitglied der YPJ, der Women Protection Units, eine rein weibliche Armee, die in Syrien gegen die patriarchale und brutale Terror Miliz des Islamischen Staates kämpft.
Bakur
Türkei, 92 Min, 2015 – Regie: Çayan Demirel und Ertugrul Mavioglu
Bakur (North) erzählt vom Krieg, der im Norden der Türkei, in der Region Kurdistan, herrscht, obwohl er nie offiziell als solcher erklärt wurde. Hier leben seit über 40 Jahren Guerilla-Kämpfer in der lebensfeindlichen Umgebung des Gebirges und führen ihre Schlacht gegen den türkischen Staat. Die Doku Bakur nimmt sich dreier dieser Widerstandsgruppen der kurdischen PKK an und beleuchtet ihre Wahrnehmung des türkischen Staatsapparats. Männer und Frauen aus unterschiedlichen Camps kommen zu Wort und berichten aus erster Hand von ihrem Ziele und Hoffnungen und warum sie sich der bewaffneten Guerilla-Bewegung angeschlossen haben.
Moka Sare (Mako ist kalt)
Kurzfilm, 20 Min
Eine Geschichte über die Freundschaft zwischen einem älteren Mann, der sich um einen Gefallenen-Friedhof kümmert, und einer YPJ-Kämpferin. Sie erzählt ihm alles über ihre Stadt und wie kalt es in dieser ist; etwas, das er niemals vergessen wird.
Dare bitene (Einsame Bäume)
Dokumentarfilm
In diesem Dokumentarfilm werden die Wurzeln und das Erbe der regionalen Sängerinnen und Sänger, der Poeten und Geschichtenerzähler erkundet, die auch als Dengbêj bekannt sind. Durch Musik und Landschaftsaufnahmen sollen Kunst, Leben und die kulturelle Vielfalt Rojavas zelebriert werden. Eine neue Generation von Geschichtenerzähler*innen aus der Film-Kommune Rojava würdigt diejenigen Frauen und Männer, welche die Geschichten der Menschen in Rojava in ihren arabischen, kurdischen und assyrischen Liedern lebendig werden lassen.
Kera koh (Das schlechte Messer)
Dokumentarfilm, 23 Min
Die Dokumentation zeigt den Alltag einer älteren Frau in der Stadt Derik in Rojava, welche jeden Morgen in aller Frühe aufsteht, um Fett von Spachteln zu sammeln. Damit ernährt sie ihre Familie.
Shengal
Dokumentarfilm, 57 Min
Als der IS begann, den Shengal zu attackieren, flohen die Menschen dort in das freie Rojava. Dieser Dokumentarfilme wurde von Menschen gedreht, die den ankommenden Flüchtlingen aus dem Shengal halfen und zeigt die Momente der Ankunft in Rojava.
Ciroken Bajare weranbuye (Geschichten von zerstören Städten)
77 Min
Dieser Film, eine außergewöhnliche und kreative Mischung aus Dokumentation und Fiktion, erzählt einige Geschichten, die sich in den Trümmern des Krieges abspielen. Wir erfahren die Städte Cezaa, Kobani und Shengal durch die Augen der dort lebenden Kinder und Familien und der Kämpfer, die sie befreit haben.