200 Ausgaben Kurdistan Report

Jubiläumsausgabe des Kurdistan Report, 01.11.2018

Mit dem Kurdistan Report für November/Dezember 2018 erscheint aktuell die 200. Ausgabe des Reports, wie er von vielen kurz genannt wird. Genau vor 36 Jahren, im November 1982, erschien die Zeitschrift zum allerersten Mal.

In seiner letzten Ausgabe für das Jahr 2018 gibt er eine Übersicht über die aktuelle Lage in allen Teilen Kurdistans. In der aktuellen Bewertung geht diesmal Nilüfer Koç auf die Entwicklung kurdischer Politik seit 36 Jahren ein. „In all den Jahren hat der Report beharrlich den politisch motivierten Manipulationen der Mainstream-Medien beim Thema Kurdistan entgegengewirkt. Die 36-jährige Geschichte des Kurdistan Reports spiegelt auch ein Stückchen die Wahrheit des kurdischen Freiheitskampfes in den letzten 36 Jahren wider,“ heißt es in ihrem Artikel.

Über die Situation in Rojhilat (Ostkurdistan) berichtet Zilan Tanya, Ko-Vorsitzende der Freien und Demokratischen Gesellschaft aus Ostkurdistan (KODAR). Zilan Tanya beleuchtet die Rolle des Iran im Rahmen der Auseinandersetzungen im Mittleren Osten. „Die einzige Gemeinsamkeit zwischen Iran und Türkei ist die Haltung in der kurdischen Frage: In der Kurdenfeindlichkeit sind sie sich einig. Darüber hinaus gibt es tiefgründige Widersprüche,“ schreibt sie zum Verhältnis der beiden Staaten zueinander.

„Die aktuelle Situation in den befreiten Gebieten ist sehr friedlich. Es gibt eine eigene Sicherheit und Verteidigung. Bei gezielten Angriffen auf diese Regionen kann es erneut zu Massakern und Genozid kommen“, erklärt Xerîb Hisso, Ko-Vorsitzender der Bewegung für eine Demokratische Gesellschaft (TEV-DEM) über die aktuellen Entwicklungen in Rojava und Syrien gegenüber dem Kurdistan Report. Die Drohungen Erdoğans mit einem Einmarsch seiner Truppen und die aktuellen Angriffe der türkischen Armee auf Dörfer und Städte in Nordsyrien/Rojava zeigen die Notwendigkeit des Ausbaus der eigenen Sicherheit und der Selbstverteidigung, die auf die eigene Kraft vertraut.

Ein Schwerpunkt dieser Ausgabe ist die erste internationale Frauenkonferenz „Revolution im Aufbau – revolution in the making“ des Netzwerks „Women Weaving the Future“, die Anfang Oktober mehr als 500 Frauen nach Frankfurt ins Studierendenhaus an der Goethe-Universität aus vielen Teilen der Welt zusammengebracht hat. Am Ende der Abschlussresolution der Frauenkonferenz heißt es selbstbewusst: „Wir werden den Kampf gegen das Patriarchat gewinnen. Wir werden neue Einrichtungen einer freien und neuen Gesellschaft schaffen. Wir erklären, dass eine Revolution in der Mache ist, die Krise des Kapitalismus ist ein Ergebnis unserer Kämpfe und das Jetzt – die Gegenwart – gibt uns die historische Möglichkeit, dieses Jahrhundert, das 21. Jahrhundert, in ein Jahrhundert der Frauen und der Völker zu wandeln.“

Neben den erwähnten Artikeln bietet der Kurdistan Report natürlich noch weitere interessante Berichte, zum Beispiel einen Artikel aus Lateinamerika über die Ideen Rojavas, die in den Kämpfen in Wallmapu, dem Gebiet der Mapuche, der größten indigenen Bevölkerungsgruppe Chiles und Argentiniens, Wurzeln geschlagen hat. Ein weiterer Artikel geht auf die Repression gegen die kurdische Bevölkerung und die kurdische Freiheitsbewegung in Deutschland ein, die 2018 eine neue Qualität erreicht hat. Im November jährt sich zudem das sogenannte PKK-Verbot zum 25. Mal.

Neben der Printausgabe ist der alle zwei Monate erscheinende Kurdistan Report auch im Internet zu finden. Einige ausgewählte Artikel der aktuellen Ausgabe stehen bereits online, das Archiv lässt in vergangene, aber nicht vergessene Zeiten blicken. Dort ist auch die allererste Ausgabe des Kurdistan Report zu finden.