Das sind die Soldaten Erdogans

harunaMaxime Azadi /ANF, 18.09.2012

(…) Dieses Bild kursiert in den Foren sozialer Netzwerke. Vor acht toten Guerillakämpfern posieren mehr als 40 türkische Soldaten. Nicht einer, nicht zwei, mindestens 40 Soldaten. In ihren Händen Waffen – und auf dem Boden die Leichen der acht Guerilleros. Ohne Zweifel ist das nicht das erste Bild dieser Art. (…)

In der Türkei werden seit ihrer Gründung 1923 bis heute die Menschen unterdrückt. Die Herrschenden haben stets andere Bevölkerungsgruppen verflucht, haben ihnen gedroht und wollten diese ausrotten. In den vergangenen 30 Jahren hat sich das nicht geändert. Bis heute hat sich keine der türkischen Regierungen ein einziges Mal für all die kriegerische Unterdrückung den KurdInnen gegenüber entschuldigt. Die Geschichte des türkischen Militärs ist gekennzeichnet von Unterdrückung, Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen.

Dieses Bild kursiert in den Foren sozialer Netzwerke. Vor acht toten Guerillakämpfern posieren mehr als 40 türkische Soldaten. Nicht einer, nicht zwei, mindestens 40 Soldaten. In ihren Händen Waffen – und auf dem Boden die Leichen der acht Guerilleros. Ohne Zweifel ist das nicht das erste Bild dieser Art.

Und ohne Zweifel sind unzählige solcher Bilder mit Leichen von Guerillakämpfern gemacht worden, die nun in den Foren der sozialen Netzwerke kursieren und damit die Moral der türkischen Soldaten heben und deren Kampfkraft „lobpreisen“ sollen. Ohne Zweifel und ohne Zögern zeichnet sich solch ein abscheuliches und menschenunwürdiges Verhalten, durch eine große Hoffnungslosigkeit aus. Steht es um die Menschheit und humanistische Lebensweisen so schlecht?

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat dem türkischen Volk nur Folgendes gelehrt: Rassismus, Abscheu, Abneigung und die Verstärkung des Feindbildes gegenüber der kurdischen Bevölkerung. Diese „Herangehensweise“ des Regimes ist für die Menschheit und den Frieden eine große Bedrohung.

Hier für Euch, Soldaten Erdogans, die Ihr auf den Bildern seid… für Euch, Ihr „kalten“ MitbürgerInnen, die Kampagnen und Angriffe auf kurdische MitbürgerInnen starten… hier sind die Worte des Machthabers, rassistische Veröffentlichungen in der türkischen Presse, die Folter der Polizei, Misshandlungen von Gefangenen, die Unterdrückung der Menschen, die das türkische Militär ausübt, und das unmenschlichste: Der Stolz auf jegliche Form menschenverachtenden Verhaltens und die tägliche Unterdrückung.

Es wurde berichtet, dass das Bild die Leichname der GuerillakämpferInnen zeigt, die am 14. September 2012 eine Aktion gegen das Polizeirevier in Harûna, im Zentrum von Gever (türk. Yüksekova) und Semzinan (türk.: Semdinli) durchgeführt und dabei ihr Leben verloren haben. Darüber hinaus wurde berichtet, dass die Leichen der GuerillakämpferInnen misshandelt worden sind – und danach auf Wunsch der Offiziere die Bilder der Soldaten vor den Leichen gemacht worden sind – und dass die Leichname immer noch nicht zur Gerichtsmedizin nach Malatya geschickt wurden.

In einem Land, in dem Rassismus als „Vaterlandsliebe“ bezeichnet wird, wo der Rassismus durch die Hand der Regierung verteidigt und organisiert wird, wo rassistische Rache auf der Tagesordnung steht, wo organisierte politische, juristische und physische Angriffe auf politische Einrichtungen und Institutionen der KurdInnen durchgeführt werden, wird der Rassismus notwendiger Weise auch zu einem gesellschaftlichen Charakteristikum. Nun ist die AKP (Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung) der neue Vermittler dieses rassistischen Grundverständnisses. Die Soldaten auf dem Bild, die Soldaten, die die Straßen der kurdischen Gebiete bombardieren, sind auf der Jagd nach KurdInnen, foltern auf Polizeistationen, misshandeln in Pozanti Kinder, zielen in Roboski und Kortek mit Bomben auf Zivilisten und schießen auf kurdische Kinder.

Dieses Bild ist nicht nur unter dem Regime der AKP entstanden, dieses Bild spiegelt die kontinuierliche Zerstörung der Türkischen Republik, die vor 90 Jahren begonnen hat, wieder.

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