Die Lage in Nusaybin ist kritisch

Firat News Agency (ANF), 26.05.2016

Die kurdischen Zivilverteidigungseinheiten YPS erklären, dass sie ihre bewaffneten Einheiten aus Nusaybin zurückgezogen haben um weitere zivile Opfer zu vermeiden. In der heute veröffentlichten
Mitteilung heißt es, dass sich “derzeit keine bewaffnete YPS Einheit mehr in Nusaybin” befinde und deswegen der türkische Staat “keinen Grund mehr habe die Stadt weiter zu zerstören”. Eine Frau aus der Stadt mit dem Namen Yasemin Erkol berichtete kurdischen Medien, dass sie sich in dem Bezirk Alika befinden, unter ihnen 35 Menschen, von denen einige schwerverletzt sind. Sie forderte einen Korridor um die Zivilisten und Verletzte aus der Stadt bringen zu können. Erkol sagte: “Wir können mit niemanden in Kontakt treten. Wir können hier nicht raus, überall sind Schüsse zu hören”.

Bürgermeister von Nusaybin: kein Massaker in Nusaybin zulassen

Die Co-Bürgermeisterin von Nusaybin Sara Kaya ruft nach der Rückzugserklärung von Nusaybin zur Sensibilität für die Stadt auf. “Ab jetzt an gelten alle Angriffe den Zivilisten” erklärt
Kaya und erwähnt, dass die Zivilbevölkerung seit Monaten im Widerstand ist und die Stadt nicht verlassen hat. Kaya erklärt, dass sich Zivilisten in den Bezirken Devrim, 8 Mart, Yeşilkent,
Barış, Selahattin Eyyubi, Yeni Turan und Girnavas befinden und schätzte ihre Anzahl auf 50.000. Kaya sagte: “Der Staat greift Nusaybin mit schweren Waffen an. Bisher wurden ungefähr 8.00. bis 9.000 Häuser zerstört. In den Bezirken, in denen sich keine Graben (türk: hendek) befinden, werden Häuser und Geschäfte geplündert.”

Atalan: Nusaybin vor zivilen Opfern schützen

HDP Abgeordneter Ali Atalan verlangt das sofortige Ende der militärischen Operationen und ruft zur Solidarität mit Nusaybin auf. Atalan, der sich in Nusaybin befindet, erklärt, dass trotz der Rückzugserklärung der YPS staatliche Angriffe weiter stattfinden. Atalan fügte hinzu, dass sie Informationen über verletzte Zivilisten haben aber die Telefonverbindungen zu schlecht seien um genauere Informationen zu erhalten. Zuletzt machte Atalan folgenden Aufruf: “Für das Ende der Operationen und zur Vermeidung weiterer ziviler Opfer sollte das kurdische Volk nach Nusaybin kommen. So können wir Nusaybin vor militärischen Angriffen schützen.”

KONGRA-GEL ruft zum Widerstand auf

Der Kovorsitz des KONGRA-GEL’s ruft in einer Presseerklärung zum Widerstand gegen den Faschismus auf. In der Erklärung heißt es wie folgt: “Wir rufen jeden dazu auf den Widerstand des Volkes aus Nusaybin zu unterstützen, um das Schweigen zu brechen. Wir rufen insbesondere das kurdische Volk in Europa dazu auf die internationalen Mechanismen für Nusaybin zum Handeln zu bringen.”