Diplomatischer Verkehr zwischen PYD und Russland: Was steckt dahinter?

Civaka Azad – Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit, 29.01.2017

Nachdem die Syrienkonferenz in der kasachischen Hauptstadt Astana am 24. Januar ohne die Beteiligung einer kurdischen Delegation beendet worden war, hatte das russische Außenministerium Vertreter der PYD und der Demokratischen Selbstverwaltung Nordsyriens nach Moskau eingeladen. An dem Treffen, das sich am 27. Januar ereignete, nahmen auf kurdischer Seite der PYD Frankreich-Vertreter Xalid Isa, die PYD Co-Vorsitzende Asya Abdullah und der Co-Vorsitzende des Kantons Kobanê Enver Muslim teil.

Im Interview mit der Nachrichtenagentur Firatnews erklärte Xalid Isa, was Gegenstand des Treffens mit den russischen Verantwortlichen war. So sei ein Thema des Treffens ein Verfassungsentwurf gewesen, das von Seiten der russischen Abordnung der kurdischen Delegation vorgestellt wurde. Isa erklärt, dass in diesem Entwurf eine kulturelle Autonomie für die Kurden vorgesehen ist. „Wir haben ihnen mitgeteilt, dass eine kulturelle Autonomie nicht ausreichend ist. Wir haben erklärt, dass das Projekt der Demokratischen Nordsyrienföderation, das bereits jetzt in rund 20% des syrischen Territoriums umgesetzt wird, das passendere Lösungsmodell darstellt“, so Isa.

Ein weiteres Thema sei die geplante Syrienkonferenz Genf-4 gewesen. Die Friedenskonferenz ist für den 28. Februar vorgesehen. Die kurdische Delegation erklärte im Gespräch mit den russischen Verantwortlichen, dass nur durch eine Beteiligung der Kurden bei dieser Konferenz ein nachhaltiger Frieden für Syrien zu erreichen sei.