Auf Initiative des türkischen Schriftstellers Vedat Türkali sind dutzende KünstlerInnen und SchriftstellerInnen zusammengekommen, um an die AKP-Regierung wegen des Hungerstreiks zu appellieren.
Der Appell der KünstlerInnen und SchriftstellerInnen lautet folgendermaßen:
„Ihr könnt die Augen vor dem Hungerstreik verschließen. Doch Ihr seid nur um eine Haaresbreite davon entfernt mit dem, was Ihr nicht sehen wollt, zu kollidieren.
Ihr kommt den, erdenklich harmlosesten Forderungen unserer Zeit, mit grenzenloser Arroganz entgegen; empfindet dies auch noch als Tugend.
Lasst das Sterben der Menschen bloß nicht zu einer Freude werden, die Eurer Arroganz schmeichelt.
Haltet im Namen des Rechtes auf Leben, mit all Eurem Glauben inne.
Beendet die – seit Jahren anhaltende – Politik der Verleugnung.
Zu keiner Zeit war keine einzige Regierung zuvor mit solch bescheidenen Forderungen konfrontiert.
Nehmt diese Forderungen an.
Ihr seid selbstverliebt. Liebt auch die Menschen.
Und Ihr müsst nun begreifen, noch nie konnte eine Regierung der Kraft und dem Widerstand des Menschen entfliehen.
Nichts am Mensch-sein sollte Euch beängstigen.
Vorübergehende Machthaber der Regierung, werdet bitte Mensch!
Schenkt den Gefangenen ein Ohr, und werdet nicht Gefangene Eurer Arroganz.
Der dem Hungerstreik verschriebene Körper eines jeden Menschen wird entweder der Widerstand oder das Sterben der Menschheit bedeuten.
Zögert nicht länger.
Wir, all jene, deren Unterschrift sich hier befindet, werden bis zum letzten Moment unsere Stimme für Recht, Gerechtigkeit, Frieden und Freiheit erheben.
Steht uns nicht so fern.
Verbreitet keine Trauer, betrauert nichts.
Ertrinkt nicht im Blut, das Ihr vergießen werdet.“
Die UnterzeichnerInnen des Appells sind u.a. Murathan Mungan (Dichter), Orhan Alkaya (Autor), Nur Sürer (Schauspielerin), BGST Kardes Türküler (Musik Gruppe), Aytaç Arman (Schauspieler), Altan Erkekli( (Schauspieler), Kazim Öz (Regisseur), Hüseyin Karabey (Regisseur), Ayfer Düzdas, Ferhat Tunç, Yusuf Çetin (Regisseur und Schauspieler)
Quelle: ANF, 30.10.2012