Türkei startet neuen Besatzungskrieg in Südkurdistan – Proteste in Deutschland

Die türkische Armee hat nach mehrtägigen Luft- und Bodenangriffen in der Nacht zum Montag eine neue Großinvasion in Südkurdistan begonnen. Gebiete in der Zap-Region werden von der türkischen Armee mit Kampfjets und Haubitzen angegriffen. Nach HPG-Angaben versucht die Luftwaffe, Truppen im Guerillagebiet abzusetzen.

Bereits seit dem 14. April greift die türkische Armee die Regionen Zap, Metîna und Avaşîn mit Kampfjets und Haubitzen an. Aktuell finden Bewegungen türkischer Kampf- und Transporthubschrauber statt. Die Zap-Region wird aus der Luft und mit Artillerie angegriffen. Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) teilt zu den Angriffen mit: „ Die Gebiete werden massiv bombardiert, es wird versucht, Soldaten aus Hubschraubern abzusetzen. Der Angriff auf die Zap-Region geht nicht von Norden [Nordkurdistan/Türkei] aus, sondern aus dem Süden [Südkurdistan/Nordirak], die Flüge erfolgen […] über Şîladizê.“

Türkisches Verteidigungsministerium gibt neue Offensive bekannt

Auch der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar gab vergangene Nacht den Beginn des neuen Besatzungskrieges bekannt. Die Operation mit dem Namen „Claw-Lock“ richtet sich demnach gegen die Gebiete Metina, Zap und Avaşin. In diesen Gebieten seien zunächst Lager und Waffendepots der PKK bombardiert worden. Nun habe man Kommandoeinheiten mit der Unterstützung von Kampfhubschraubern und Kampfdrohnen in die genannten Gebiete entsandt.

Berichten zufolge sollen auch Peshmergaeinheiten der Demokratischen Partei Kurdistans (PDK) auf der Seite der türkischen Armee an der Offensive teilnehmen. Die mit der Türkei kollaborierende südkurdische Regierungspartei PDK verlegt aktuell große Truppenkontingente ins Kampfgebiet am Kuro Jahro, wo es weiterhin zu heftigen Gefechten zwischen dem türkischen Militär und den HPG kommt. Erst am vergangenen Freitag besuchte der Ministerpräsident der kurdischen Autonomieregion, Masrour Barzanî, den türkischen Staatspräsidenten Erdoğan. Bei dieser Zusammenkunft soll die aktuelle Militäroffensive der Türkei zentrales Gesprächsthema gewesen sein.

KON-MED kündigt für heute Proteste in Deutschland an

Der Dachverband KON-MED kündigt aufgrund der neuen türkischen Militäroffensive Demonstrationen im gesamten Bundesgebiet an. „Die türkische Regierung versucht mit ihrem Krieg, die kurdische Bevölkerung zu vertreiben und strebt eine dauerhafte Besatzung und Annexion der Region an“, erklärt Zübeyde Zümrüt, Ko-Vorsitzende von KON-MED. Die Angriffe der Türkei seien völkerrechtswidrig und verletzten die Souveränität des Iraks. Dies stellte der wissenschaftliche Dienst des Bundestages bereits bei den Angriffen der Türkei auf Nord- und Ostsyrien im Jahr 2019 fest.

Die Daten für bestätigte Demonstrationen lauten:

  • Berlin, Alexanderplatz, 14:00 Uhr
  • Bielefeld, Hauptbahnhof, 17:00 Uhr
  • Bonn, Münsterplatz, 17:00 Uhr
  • Darmstadt, Luisenplatz, 16:00 Uhr
  • Dortmund, Hauptbahnhof, 17:00 Uhr
  • Duisburg, Hauptbahnhof, 17:00 Uhr
  • Düsseldorf, Hauptbahnhof, 17:00 Uhr
  • Dresden, Albert Platz, 18:00 Uhr
  • Frankfurt, Bockenheimer Warte, 15:30 Uhr
  • Freiburg, Platz der Alten Synagoge, 15:00 Uhr
  • Gießen, Kirchenplatz, 17:00 Uhr
  • Halle, Marktplatz, 18:00 Uhr
  • Hamburg, Jungfernstieg, 18:00 Uhr
  • Hannover, Hauptbahnhof, 18:00 Uhr
  • Kassel, Königsplatz, 17:00
  • Kiel, Hauptbahnhof, 18:00 Uhr
  • Köln, Domvorplatz, 17:00 Uhr
  • Leipzig, Hauptbahnhof (Willi Brand Platz), 18:00 Uhr
  • Magdeburg, Hauptbahnhof, 18:00 Uhr
  • Mannheim, Paradeplatz, 16:00 Uhr
  • München, Karlsplatz Stachus, 15:00 Uhr
  • Osnabrück, Hauptbahnhof, 17:00 Uhr
  • Saarbrücken, Europagalerie, 15:00 Uhr
  • Stuttgart, Lautenschlager Str., 15:00 Uhr

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