Die militärischen Auseinandersetzungen verschärfen sich! Anti-IS- oder Anti-Rojava-Koalition!?

koMako Qoçgirî, Civaka Azad – Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V., 19.09.2014

Eigentlich fährt der Zug seine ganz gewöhnliche Route entlang der türkisch-syrischen Grenze. Doch dann kommt es zu einem unerwarteten Zwischenstopp an einem Ort, an dem es keine Station gibt und wo normalerweise nicht gehalten wird. Es steigen einige Personen aus dem Zug, dutzende Kartons und Kisten werden von ihnen entladen. Dann steigen alle wieder ein, und der Zug fährt einfach weiter, so als sei nichts Außergewöhnliches geschehen. Auf der anderen Seite der Grenze, also in Syrien, genau dort wo der Zug außerplanmäßig gestoppt hatte, liegt das Dorf Silîb Qeran, …

Pressemitteilung der deutschen Menschenrechtsdelegation aus Rojava

DELEGATIONAktuelle Pressemitteilung aus Rojava (Nordsyrien), 19.09.2014
Delegation vor Ort. IS greift kurdische Selbstverwaltungsgebiete in Nordsyrien/Rojava an. Türkei liefert Waffen an die Terrororganisation per Bahn.

Im Norden Syriens haben sich die Kurden gemeinsam mit sämtlichen dort lebenden Bevölkerungs- und Religionsgruppen in demokratischer Selbstverwaltung organisiert. Auf drei nicht zusammenhängende Kantone, Cizire, Kobane und Afrin verteilt leben rund 6 Millionen Menschen. Entlang der türkisch-syrischen Grenze liegen zwischen den drei Kantonen die von der dschihadistischen Terrororganisation Islamischer Staat (IS) eroberten Gebiete.

Vor wenigen Stunden erreichte uns in Qamislo, der Hautpstadt des Kantons Cizire, die Nachricht, dass der Kanton Kobane westlich von uns von allen …

YPG: Heftigste IS-Angriffe auf Kobanê

Pressemitteilung, Civaka Azad, 17.09.2014

Die Pressestelle der Volksverteidigungseinheiten YPG ließ am 17.09.2014 verlautbaren, dass der Islamische Staat die bislang schwerste Angriffswelle auf den Kanton Kobanê (Ain al-Arab) in Rojava gestartet hat. „Sowohl was die Anzahl der Angreifer angeht, als auch die Waffenausrüstung der Islamisten übersteigt alles, womit wir bislang bei den Angriffen des IS auf den Kanton Kobanê konfrontiert waren“, heißt es unter anderem in der Erklärung der YPG. Die am Montag begonnenen Kämpfe halten derzeit an fünf verschiedenen Fronten rund um Kobanê an.

Unterstützt wird der IS bei seinen Angriffen auf Kobanê wohl auch erneut von der Türkei. Laut …

Feminizid ist ein Verbrechen gegen die Menschheit!

Logo der Demokratischen Freien Frauenbewegung (DÖKH)Aufruf zur Kampagne: Die Freiheit der Frauen in Shengal ist die Freiheit der Menschheit!, 09.09.2014
Frauen vereint Euch gegen die frauenfeindlichen Angriffe der Terrorgruppe IS!

Die menschenverachtenden und mörderischen Angriffe der Terrorgruppe IS (Islamischer Staat) bedrohen die Existenz verschiedener Völker und Glaubensgemeinschaften im Mittleren Osten. Nach den Angriffen auf Kobanê (Westkurdistan, Syrien) seit Anfang Juni 2014 und die Besetzung von Mossul (Südkurdistan, Irak) durch die IS-Milizen, richten sich ihre Angriffe seit Anfang August insbesondere gegen die kurdische, ezidische Bevölkerung in der Region Shengal (Südkurdistan).

In den Gebieten, die von den IS-Banden völkerrechtswidrig besetzt wurden, kommt es zu Massenexekutionen, Menschen werden …

An der Brust der AKP

davutoglu_al taniAnkara als Geburtshelfer des Terrorkalifats in Irak und Syrien
Nick Brauns, Journalist/Historiker, Kurdistan Report, September/Oktober

Der »Islamische Staat« (IS/ISIS) verdanke insbesondere der Türkei seinen gegenwärtigen Erfolg. Das bekundete ein Kommandant der dschihadistischen Organisation freimütig gegenüber US-amerikanischen Journalisten.[1] Nach der Einnahme der irakischen Stadt Mûsil (Mossul) hat der IS Ende Juni ein grenzüberschreitendes Kalifat in Irak und Syrien ausgerufen. Vor Massakern und anderen Gräueltaten der Gotteskrieger, die unter der schwarzen Fahne ihr mittelalterliches Verständnis des Islam mit Gewalt durchsetzen wollen, sind inzwischen Hunderttausende Menschen auf der Flucht.

Der Nahostexperte der britischen Tageszeitung »The Independent« Patrick Cockburn benennt in seinem vielbeachteten …

Und die Jahre gehen ins Land … 21 Jahre PKK-Verbot – und …?

pkk_verbot_demoWolfgang Struwe, Kurdistan Report, 4. September 2014

es wird debattiert: In den Medien- und Parteienlandschaften lesen oder hören wir zurzeit viel darüber, ob das PKK-Verbot noch „zeitgemäß sei“. Die einen meinen, dass das PKK-Verbot sofort aufgehoben werden muss, so zum Beispiel Ulla Jelpke, MdB Fraktion die LINKE., oder Ströbele von den Grünen, der „es als ‚schizophren oder pervers‘“, bezeichnet, „die PKK einerseits zu loben, auf ‚der anderen Seite hier strafrechtlich zu verfolgen‘”[1].Gysi spricht in der Rhein Zeitung davon, dass zu überprüfen wäre „ob das Verbot der PKK aufgehoben werden sollte“[2]. Der Sprecher für Außenpolitik der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im …

Deutscher Delegation wird Einreise nach Nordsyrien/Rojava verwehrt

YXK LogoBerichte der YXK Delegation aus Südkurdistan, 15.09.2014

Seit nun zwei Tagen wird einer Delegation, bestehend aus rund 20 jungen Menschen aus Deutschland die Weiterreise aus der kurdischen Autonomen Region im Irak nach Syrien/ Rojava, verweigert. Verantwortlich dafür sind die Verwaltungs- und Sicherheitsbehörden der Demokratischen Partei Kurdistans (KDP). Das Ziel der Delegation war es, sich ein unabhängiges Bild von der aktuellen Lage in den Autonomen Regionen in Syrien zu machen.

Duhok/Irak – Seit einigen Tagen befindet sich eine 20 köpfige Delegationsgruppe im Irak, um die humanitäre, soziale und politische Situation im Nordirak und vor allem in der, von der Außenwelt nahezu …

Nach IS Angriffen: Die Lage der Flüchtlinge in KRG, Rojava und Nordkurdistan

Suriye-göçPressemitteilung von Civaka Azad – Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V., 4. September 2014

Der Flüchtlingsstrom der EzidInnen, der am 03. August mit dem brutalen Angriff durch den Islamischen Staat (IS) auf Şengal/Sinjar begonnen hat, dauert weiter an. Die Zahl der Flüchtlinge steigt unaufhörlich von Tag zu Tag. Die Flüchtlinge, mehrheitlich kurdische EzidInnen, aber auch viele andere Volks- und Religionsgemeinschaften wie AssyrerInnen, Kakai-KurdInnen und TurkmenInnen, haben sich überwiegend zu Fuß auf den Weg in die sicheren kurdischen Gebiete des Iraks, Syriens und der Türkei begeben.

Südkurdistan/Nordirak: 850.000 Flüchtlinge

Die stellvertretende UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Flavia Pansieri hat in einer Sondersitzung des UN-Menschenrechtrats …

Zu den verschleppten Frauen im Nordirak

Rudaw.netPressemitteilung von Civaka Azad, 03.09.2014

Dem Vorgehen der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) in Südkurdistan/Nordirak und Rojava/Nordsyrien fallen immer mehr Frauen zum Opfer. Neben Entführung, Vergewaltigung und Mord droht den Frauen auch die Zwangsversklavung. So berichten mehrere Medien von Sexsklavinnenmärkten, auf denen mehrere Tausend Frauen verkauft werden sollen, oder sie werden den Mitgliedern des IS „zur Verfügung gestellt“.

Meral Cicek, Vorsitzende der Women’s Relation Organization mit Sitz in Hewlêr (Erbil), erklärte im Gespräch mit Civaka Azad, dass es sich beim Vorgehen des IS nicht nur um Genozid handele: „Parallel findet ein Feminizid statt. Überall, wo der IS vordringt, werden vor allem …

Aus Freunden werden Feinde

werner_rufWaffenlieferungen an die Kurden sind Ausdruck einer willkürlichen deutschen Außenpolitik
von Werner Ruf*, 03.09.14

Es ist nicht schwierig, sich darüber einig zu sein, dass der Vormarsch des Islamischen Staats (IS), jener »Gotteskrieger« in Irak, eine Katastrophe darstellt – für alle die, ob Jesiden, Christen, Schiiten oder sunnitische Muslime, ein menschenwürdiges Leben unter rechtsstaatlichen Bedingungen wollen. Aber: Sind die Banditen, die nun im Zweistromland wüten, nicht jene, die schon drei Jahre lang in Syrien denselben Terror ausüben?

Doch da waren sie »unsere« Verbündeten, kämpften gegen die Diktatur von Baschar Assad und ermordeten Christen, Kurden, vor allem Alauiten – jene Religionsgemeinschaft, der …

Lassen Sie uns gemeinsam den Menschen helfen, die von Flucht und Vertreibung betroffen sind

salih_müslim1Saleh Moslem Mohamed, Co-Vorsitzender der PYD, im Namen der Völker, die in den Kantonen von Rojava leben, Qamişlo, 01.09.2014

„Anlässlich des Weltfriedenstages möchte ich, als jemand der seine Hoffnung auf den Frieden nicht verloren hat, an Sie diesen Brief richten. Der Zweck dieses Schreibens ist es zwar nicht, Ihnen die tragischen Geschehnisse in Syrien der vergangenen drei Jahren zu schildern. Aber während ich hiermit an Sie appelliere,  ihrer Verantwortung für ein Ende dieses Dramas einzutreten, möchte ich Ihnen auch mitteilen, wie wir versuchen, unserer Verantwortung hierfür gerecht zu werden.“, so die einleitenden Worte von Salih Müslim (Co-Vorsitzender der PYD) im …

Die Rückkehr des hegemonialen Krieges in Kurdistan

nilüfer_kocEine politische Lagebetrachtung
Nilüfer Koç, Kovorsitzende des Nationalkongresses Kurdistan KNK, aus dem Kurdistan Report, September/Oktober 2014

Eine politische Analyse des Irak oder eines anderen Staates im Mittleren Osten bedarf stets der Grundkenntnisse in der Geschichte dieser Region, vor allem nach den 1990ern. Denn das gegenwärtige Chaos, vor allem seit der Einnahme von Mûsil (Mossul) Anfang Juni und der folgenden Angriffe des Islamischen Staates (IS) auf Gebiete in Südkurdistan (Nordirak), erschweren ein klares Bild. Täglich sind wir mit den Folgen einer brutalen Politik konfrontiert, in der zwar der Name einer terroristischen Organisation auftaucht, aber die Frage, woher sie kommt, wer sie …

Verraten und verkauft

eziden_flucht1Bericht aus den Bergen Şengals
Interview mit Hayri Kızıler, Qamişlo, 20.08.2014, Yeni Özgür Politika

In einem Interview mit der Tageszeitung Yeni Özgür Politika berichtet der Journalist Hayri Kızıler über die Ereignisse im nordirakischen Şengal (Sindschar) und in den Şengal-Bergen nach den Angriffen des Islamischen Staates (IS). Kızıler, der sich seit zehn Monaten in Şengal aufgehalten hat, äußert sich u. a. darüber, wie sich die Peschmerga-Kräfte Südkurdistans schlagartig zurückzogen, ohne die Bevölkerung zu warnen, die daher plötzlich mit der Gefahr eines Massakers konfrontiert war. Des Weiteren schildert er den Überlebenskampf der in die Şengal-Berge geflohenen Menschen und kritisiert dabei die voreingenommene