Ankündigung: Radyo-Azadî-Sendung mit Robert Jarowoy

Der jahrzehntelange Freund der kurdischen Freiheitsbewegung Robert Jarowoy ist am Montagabend in Hamburg verstorben. Jarowoy, der 1952 in Gauchsmühle bei Nürnberg geboren wurde, studierte Philosophie und Geschichte. Er wurde als 20-Jähriger im Zusammenhang mit der „Bewegung 2. Juni“ verhaftet und war von 1973 bis 1979 im Gefängnis, davon vier Jahre in Isolationshaft. Seit 1980 lebte er in Altona, seit 2008 war er in der Bezirksfraktion der Partei DIE LINKE. Mitte der neunziger Jahre war er fast zehn Jahre lang Geschäftsführer der Stadt-Land-Genossenschaft, einem regionalen Lieferverbund einer Gruppe ökologisch wirtschaftender Bauernhöfe.

Seit Anfang der neunziger Jahre organisierte Robert Jarowoy gemeinsam mit seiner Partnerin Beate Reiß Delegationsreisen nach Kurdistan. Durch diese Arbeit ist Hunderten Menschen die kurdische Realität nähergebracht worden. In diesem Zusammenhang gründete er gemeinsam mit anderen 1992 die Kurdistanhilfe e.V. Der Verein leistet bis heute erfolgreich humanitäre Unterstützung.

Robert Jarowoy, der auch als Buchautor bekannt ist, beleuchtete in Interviews unermüdlich seine politische Arbeit und gibt damit wertvolle Einblicke in die Geschichte der kurdischen Freiheitsbewegung. Er kontextualisiert dabei auch die verschiedenen Formen der Solidaritätsarbeiten, indem er sie in Spiegel der jeweiligen politisch und gesellschaftlichen Machtverhältnisse setzt.

In der wöchentlichen Sendung Radyo Azadî im freien Radio FSK Hamburg war Jarowoy ein häufiger Gast. Er berichtete von einer seiner zahlreichen Delegationen, oder wie im letzten Interview vom 10. Mai 2020, von der Geschichte der Kurdistan-Solidaritätsarbeit in Hamburg.

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