Türkischer Drohnenangriff auf Zentrum für Kriegsversehrte in Nordsyrien

Eine türkische Drohne hat am Sonntag, den 11. Februar gegen 13.30 Uhr Ortszeit  ein Gebäude in Qamişlo bombardiert. Ersten Angaben zufolge sind Menschen verletzt worden. Das Gebäude liegt im Stadtteil Erbewiyê (Arbawiyah) und beherbergt ein Rehabilitationszentrum für Kriegsversehrte. Die 2020 gegründete Einrichtung gewährleistet die gesundheitliche Versorgung von Kriegsversehrten vom Kampf gegen die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) und setzt sich für ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt ein. Ein Schwerpunkt des Zentrums ist die Integration der Kriegsversehrten in die Arbeit der Verwaltungsstrukturen der Demokratischen Selbstverwaltung in der Region Nord- und Ostsyrien (DAANES). Im Kampf gegen den IS und im Widerstand gegen die Besatzungsangriffe der Türkei haben in Nord- und Ostsyrien 22.000 Menschen bleibende Schäden erlitten.

Türkischer Drohnenterror in Zahlen

Türkische Drohnenangriffe in Nord- und Ostsyrien finden bereits seit Jahren statt. Laut Recherchen des Rojava Information Center (RIC) hat das von Erdogan geführte Land während einer Luftangriffswelle vom 12. bis 15. Januar 54 Orte in der Autonomieregion attackriert, darüber hinaus erfolgten seit Jahresbeginn mindestens ein Dutzend weitere Drohnenangriffe. Der letzte tödliche Luftschlag erfolgte Anfang Februar ebenfalls in Qamişlo, bei den vier Opfern handelte es sich um Mitglieder der Asayîş.

198 Drohnenangriffe in 2023

In der RIC-Bilanz für das vergangene Jahr sind 198 Drohnenangriffe aufgeführt. Bei diesen Angriffen wurden 105 Menschen getötet und 123 verletzt. In letzter Zeit richtet sich der türkische Drohnenterror auch immer häufiger gegen Regimetruppen, die Posten in der Autonomieregion, aber auch in der türkischen Besatzungszone betreiben. Die Regierung in Damaskus äußert sich in der Regel nicht zu diesen Angriffen.

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