Ein Staat, drei Fronten: Kriege der Türkei in Kurdistan

Die Kriegspolitik des türkischen Staates kennt seit Jahren keine Grenzen mehr. Ziel der türkischen Angriffe sind hierbei jegliche demokratischen Errungenschaften in den allen Teilen Kurdistans. So führt das AKP-Regime gegenwärtig einen Krieg an drei Fronten. In Nordkurdistan und der Türkei ist es die Demokratische Partei der Völker (HDP), die der AKP-MHP-Regierung ein Dorn im Auge ist. Zehntausende kurdische Aktivistinnen und Aktivisten befinden sich in türkischen Gefängnissen. Systematisch werden Guerillafriedhöfe zerstört und erst am vergangenen Freitag sind fünf weitere von der HDP regierte Kommunen in Nordkurdistan unter staatliche Zwangsverwaltung gestellt worden.

Die türkische Expansions- und Besatzungspolitik hat jedoch längst die türkischen Grenzen überschritten und wütet auch in Südkurdistan (Nordirak) und Rojava (Nordsyrien). In Südkurdistan unterhält der türkische Staat nun knapp 20 Militärstützpunkte. In der Region Zînê Wertê hat der türkische Staat durch die Stationierung von Peschmerga-Einheiten der PDK den Grundstein für einen neuen Bruderkrieg gelegt. Das kurdische Flüchtlingscamp Mexmûr und die Region Şengal werden durch die ständigen Luftangriffe des türkischen Staates bedroht. Und auch in auf Nordsyrien setzt der türkische Staat seine Angriffe fort. Neben der anhaltenden Besatzung in Efrîn, Serêkaniyê (Ras al-Ain) und Girê Spî (Tal Abyad) werden die Gebiete der demokratischen Selbstverwaltung Nordsyriens durch türkischen Artilleriebeschuss terrorisiert. Wir wollen über die Kriege der Türkei in Kurdistan mit zwei Kennerinnen der Region sprechen.

Referentinnen der Veranstaltung sind:

Die kurdische Politikerin und Nahostexpertin Nilüfer Koç. Sie war von 2013 bis 2019 Ko-Vorsitzende des KNK (Nationalkongress von Kurdistan).

Feleknas Uca ist seit dem Jahr 2015 Abgeordnete der Demokratischen Partei der Völker (HDP) im türkischen Parlament. Sie ist außerdem außenpolitische Ko-Sprecherin der HDP.

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