https://www.youtube.com/watch?v=OrwYy8gys5c
Als am 15. Februar 1999 der PKK-Vorsitzende Abdullah Öcalan durch eine Zusammenarbeit internationaler Geheimdienste in die Türkei verschleppt wurde, dachten viele, der Freiheitskampf der Kurd*innen und die Arbeiterpartei Kurdistans seien am Ende. Doch Öcalan gelang es, trotz dieses herben Rückschlags aus seiner Zelle heraus die kurdische Freiheitsbewegung nach vorne zu tragen. Er nutzte seine Eingaben vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, um ein neues basisdemokratisches, geschlechterbefreites und ökologisches Paradigma zu entwerfen. Seine Ideen stehen nicht nur für die Hoffnung auf einen demokratischen Nahen Osten, sie werden gegenwärtig auch im Nordosten Syriens und weiteren Gebieten umgesetzt.
Doch Abdullah Öcalan ist mehr als einer der wichtigsten politischen Gesellschaftstheoretiker unserer Zeit. Er ist auch weiterhin der zentrale politische Repräsentant der kurdischen Bevölkerung in Nordkurdistan und somit der wohl wichtigste Dialogpartner für mögliche Verhandlungen mit dem türkischen Staat über die Lösung der kurdischen Frage. Sein Einfluss auf die PKK ist ebenso ungebrochen wie sein Rückhalt in der kurdischen Bevölkerung. Seine aktuelle Isolation auf der Gefängnisinsel İmralı ist Ausdruck der gegenwärtigen kurdenfeindlichen Kriegspolitik des türkischen Staates.
Wir haben zum Jahrestag der Verschleppung und Inhaftierung Öcalans mit Menschen und Kampagnen gesprochen, die sich seit Langem für seine Freilassung engagieren.
Unsere Referenten sind:
Reimar Heider, Übersetzer und Sprecher der Internationalen Initiative »Freiheit für Abdullah Öcalan – Frieden in Kurdistan«
Dr. Federico Venturini, an der Universität Udine in Italien lehrender Geograph und Mitglied des italienischen Komitees „Freiheit für Öcalan“
Clare Baker, Vertreterin der „Freedom for Öcalan“-Kampagne britischer Gewerkschaften
Die Veranstaltung fand im Livestream auf Youtube statt. Das Panel fand auf Englisch statt und ist mit deutschen Untertiteln versehen.