Während die internationale Aufmerksamkeit inzwischen auf andere Regionen gerichtet ist, setzt die türkische Armee ihre Militäroperationen in Nord- und Ostsyrien sowie in Südkurdistan (Nordirak) fort. Dabei kommt es weiterhin zu Angriffen, die auch direkt gegen die Zivilbevölkerung gerichtet sind. Allein in den vergangenen vier Tagen sind bei türkischen Angriffen mindestens 14 Zivilisten ums Leben gekommen. Hinzu kommen die andauernden Angriffe auf die Friedensmahnwache an der Tişrin-Talsperre.
Luftangriff auf Markt in Sirrîn: Zwölf Tote und 13 Verletzte
Bei der Bombardierung einer selbstverwalteten Gemeinde in der Nähe von Kobanê sind gestern zahlreiche Zivilisten getötet und verletzt worden. Der Marktplatz der Stadt Sirrîn wurde gestern von einer türkischen Drohne bombardiert. Dabei wurden 12 Menschen getötet und 13 verletzt.
Weitere Zivilist:innen von Drohnen und Artillerie getötet
Am Sonntagabend wurde der Tod eines sechs Monate alten Säugling aus Ain Issa in Nordsyrien bekannt gegeben. Das Haus seiner Familie war am Sonntag von einer Granate getroffen worden, die aus dem von der SNA und der türkischen Armee kontrollierten Gebiet abgefeuert wurde. In der Nacht zum Dienstag ereignete sich ein weiterer Angriff in der nordsyrischen Gemeinde Zirgan in der Nähe von Ain Issa, bei dem zwei Männer und ein Kind getötet wurden. Mindestens acht weitere Menschen wurden verletzt.
Zuvor war am Montag in der südkurdischen (nordirakischen) Stadt Ranya ein ziviles Fahrzeug von einer türkischen Drohne angegriffen worden. Dabei wurden vier Menschen getötet und eine Person verletzt. Bei den Todesopfern handelt es sich wohl um eine Familie aus Rojava.
Bisher 22 Teilnehmer:innen an Friedensmahnwache ermordet
Während die Bundesregierung erklärt, den Frieden in der Region fördern zu wollen, greifen die Türkei und die mit ihr verbündete Syrische Nationalarmee (SNA) gezielt Friedensaktivist:innen an, die ein Ende der Kampfhandlungen fordern. Zuletzt wurden am Sonntag 14 Personen bei einer Mahnwache durch Granatenbeschuss verletzt. Am Dienstag gegen 15 Uhr begann eine erneute Angriffswelle. Seit dem 8. Januar findet am Tişrin-Staudamm eine Mahnwache für den Frieden statt. Nach Angaben der Nachrichtenagentur ANF wurden bisher 22 Teilnehmer:innen durch Angriffe der Türkei und ihrer Verbündeten getötet, mehr als 217 weitere Personen verletzt.