Türkische Drohnen verüben Massaker in Nordsyrien: 13 Zivilisten bei Angriff auf Markt getötet

Bei einem türkischen Luftangriff in der Kreisstadt Sirrîn bei Kobanê sind nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) 13 Menschen getötet und 20 weitere verletzt worden. Der Angriff ereignete sich gestern auf einem Marktplatz der Ortschaft. SOHR verurteilt das Massaker und fordert die internationale Gemeinschaft auf, sofort einzugreifen und das türkische Regime für seine wiederholten Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung zur Rechenschaft zu ziehen.

Türkei intensiviert Angriffe in Nordsyrien – Immer wieder Zivilist:innen im Visier

Die türkische Armee und ihre dschihadistischen Milizen der sogenannten SNA („Syrische Nationalarmee“) haben gestern weitere Angriffe verübt, unter anderem in Ain Issa, wo nach einem Drohnenangriff auf ein Umspannwerk das Stromnetz im Stadtzentrum komplett ausgefallen ist, sowie in Dörfern in Kobanê und am Tişrîn-Staudamm. In der Ortschaft Zirgan (Abu Rasen), östlich der seit 2019 besetzten Stadt Serêkaniyê (Ras al-Ain), wurden in der Nacht zum Mittwoch bei einem türkischen Drohnenangriff drei Menschen getötet und neun weitere verletzt.

Auch in der südkurdischen (nordirakischen) Stadt Ranya wurde am Montag ein ziviles Fahrzeug von einer türkischen Drohne angegriffen. Dabei wurden vier Menschen getötet und eine Person verletzt. Bei den Toten handelt es sich Berichten zufolge um eine Familie aus Rojava/Nordsyrien.

Bisher 22 Teilnehmer:innen an Friedensmahnwache ermordet

Ebenso dauern die türkischen Angriffe auf die Friedensmahnwache am Tişrin-Staudamm weiter an. Zuletzt wurden am Sonntag 14 Personen bei einer Mahnwache durch Granatenbeschuss verletzt. Am Dienstag gegen 15 Uhr begann eine erneute Angriffswelle. Seit dem 8. Januar findet am Tişrin-Staudamm eine Mahnwache für den Frieden statt, um die Angriffe der Türkei und SNA zu stoppen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur ANF wurden bisher 22 Teilnehmer:innen durch Angriffe der Türkei und ihrer Verbündeten getötet, mehr als 217 weitere Personen verletzt. Auch zwei deutsche Staatsbürger:innen gehören zu den Verletzten der türkischen Angriffe.