PYD: Die Türkei muss von ihren Drohungen abrücken

PYDHawar News, 01.07.2015

Der Kovorsitz der Partei der Demokratischen Einheit (PYD) hat angesichts der Interventionsdrohungen des türkischen Staates in Rojava und Syrien eine schriftliche Erklärung an die internationale Öffentlichkeit veröffentlicht. Im Folgenden auszugsweise die Erklärung:

„Nach den Drohungen von Vertretern der türkischen Regierung hat sich die türkische Armee in der Nähe der syrischen Grenze stationiert. Zu diesen Punkten wollen wir unsere Gesellschaft und die internationale Öffentlichkeit informieren.

 

  1. Als politischer Teil der demokratisch-autonomen Verwaltung verhalten wir uns immer dem internationalen Recht entsprechend. Wir nähern uns an die zwischenstaatliche Grenzen und die Nachbarn mit Respekt und den internationalen Vereinbarungen entsprechend.
  2. Wir haben nicht die Absicht einen unabhängigen Staat zu gründen. Die Behauptungen des Staatspräsidenten der Türkei haben weder Hand noch Fuß. Mit der Entwicklung der demokratisch-autonomen Verwaltung versuchen wir im syrischen Chaos mit an einer Lösung zu arbeiten.
    Die demokratisch-autonome Verwaltung ist ein System, welches alle Nationen, Konfessionen und Glaubensrichtungen trägt. Die angesprochene Thematik ist zudem eine interne Angelegenheit, eine Angelegenheit der Völker Syriens. Die Nachbarstaaten verfügen nicht über das Recht zu intervenieren.
  3. Im Namen der PYD und allen Mitglieder der demokratisch-autonomen Verwaltung wollen wir nochmals betonen: Wir verfügen nicht über Absichten die innere Ordnung unsere Nachbarn zu zerstören oder zu untergraben. Wir hoffen, dass eine Intervention in Syrien nicht mit der UN-Konvention zu vereinbaren ist und keine Herangehensweise verfolgt werden wird, die an den nachbarschaftlichen Werten rüttelt.
  4. Den internationalen Vereinbarungen zufolge kämpfen wir gegen den Terrorismus. Wir verhalten uns dem internationalen Recht entsprechend. Einige unserer Kriegspartner sind gleichzeitig auch die Partner der Türkei. Aus diesem Grund wird ein Angriff auf die YPG-Kräfte und deren Partner in Rojava den terroristischen Gruppen in die Hände spielen.
  5. Eine militärische Intervention in Rojava wird sowohl für die Region als auch für die Beziehungen zwischen den Staaten große Auswirkungen haben. Zudem wird es den politischen Zustand von Syrien und dem Mittleren Osten in ein noch größeres Chaos stürzen. Die internationale Sicherheit würde gefährdet werden.
    Wir erhoffen von den [westlichen] Staaten, insbesondere von Amerika und Frankreich, die mit der Türkei Teil der NATO sind, dass sie einer wahrscheinlichen Intervention der Türkei in einen bestimmten Teil von Rojava und Syrien keine Erlaubnis geben werden.
  6. Die Kräfte der YPG und deren Verbündete haben die Region Rojava vor dem diktatorischen Regime und den bandenhaften Gruppen verteidigt. Sie haben viele Opfer für die Verteidigung von Rojava gegeben. Gegenwärtig sind wir auf jegliche Angriffe vorbereitet, egal aus welcher Richtung sie auch kommen sollten.

Wir wollen ein System, welches in einem demokratischen Rahmen die Einheit Syriens und alle Rechte und Vorkommen schützt. Wir wollen auf der Grundlage von guten Beziehungen zu den Nachbarländern in Kontakt zu den Gesellschaften treten. Wir sind ein Teil der Koalition gegen den Terror. Auf dieser Grundlage rufen wir die türkischen Vertreter dazu auf von ihrer provokativen Politik abzurücken.“