Erklärung der HPG zu den Bombardements der türkischen Luftwaffe auf die Meder-Verteidigungsgebiete, 30.06.2015
Das Hauptquartier der Volksverteidigungskräfte (HPG), dem bewaffnetem Arm der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), hat zu den gestrigen Bombardements auf die von der Guerilla kontrollierten Meder-Verteidigungsgebiete durch die türkische Luftwaffe eine schriftliche Erklärung abgegeben.
In der Erklärung wird betont, dass man sich dem Geist des vom PKK-Vorsitzenden Abdullah Öcalan begonnen demokratischen Lösungsprozesses seit 2013 entsprechend, angemessen verhalten hat. Außerhalb von Warnaktionen gegen die Angriffe der türkischen Armee hätte es keinerlei Guerillaaktivitäten gegeben. Doch in dieser Zeit habe die türkische Armee neue Militärposten und Straßen und Staudämme zu militärischem Zweck aufgebaut. Insbesondere Truppen in den Grenzregionen sollen stark verstärkt worden sein. Im Jahr 2014 und besonderes in den Frühlingsmonaten dieses Jahres sei eine Steigung von Angriffen gegen die Guerilla zu verzeichnen.
Umfassende Bombardierungen von Guerillagebieten
Die HPG erklärte, dass seit Anfang 2013 das erste Mal wieder Kriegsflugzeuge der türkischen Armee die von der Guerilla kontrollierten Gebiete bombardiert habe:
“Gestern Morgen zwischen 09.10 und 13.00 Uhr haben eine Vielzahl von Kriegsflugzeugen der Türkischen Republik die Gebiete Şehit Rahime, Şehit Bager, Şehit Erdal, Şehit Gafur, Şehit Afad und Şaxê Nêriya aus der Region Avaşin in den Meder-Verteidigungsgebieten bombardiert. Infolge des Beschusses mit schwerer Artellerie wie Panzer, Mörser und Haubitzen aus der Militärstation Oramar (Dağlıca) auf die besagte Region ist in den Gebieten Şehit Gafur Tepesi und Şaxê Nêriya um 06.00 Uhr morgens ein Brand ausgebrochen, welcher noch weiter anhält. Bislang haben unsere Kräfte aufgrund der Angriffe keine Verluste zu verzeichnen.”
In der Erklärung wurde noch folgendes betont: “Es ist offensichtlich, dass in der Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats, welches sich besonders um Syrien gedreht haben soll, eine der wichtigsten Punkte der Angriffsplan auf die Meder-Verteidigungsgebieten war.
Die türkische Armee hat den Waffenstillstand einseitig beendet
In der Erklärung heißt es weiter: “Mit diesem Angriff ist offen zu Tage getreten, dass die Kriegsflugzeuge, die nach dem Treffen des Nationalen Sicherheitsrats der Presse präsentiert und angeblich als Vorsichtsmaßnahme gegen die IS-Mitglieder in Cerablus vorbereitet wurden, eigentlich die Freiheitsguerilla Kurdistans zum Ziel haben. Die türkische Armee, die die Waffenstillstandsbedingungen bisher fortwährend verletzte, hat mit diesem letzten Bombardement den Waffenstillstand einseitig beendet. Es ist offensichtlich, dass dieser Angriff gegen unsere Kräfte, die keinerlei militärische Aktivitäten führen, ein Ergebnis der Mentalität ist, die keine Lösung der kurdischen Frage auf demokratischem Wege will.”
