SYRIEN/WESTKURDISTAN: SCHWERE KÄMPFE ZWISCHEN YPG UND ISLAMISTEN

civaka azadPressemitteilung von Civaka Azad, 19.07.2013

Kurdische Volksverteidigungseinheiten (YPG) übernehmen nach schweren Kämpfen mit islamistischen Gruppierungen die Kontrolle über Grenzstadt Serê Kaniyê – Türkisches Militär beschießt daraufhin die Stadt – Auch anderorts Auseinandersetzungen zwischen YPG und bewaffneten Gruppen

Seit einem erneuten Angriff der Al-Qaida nahestehenden Al-Nusra-Front auf die westkurdische Stadt Serê Kaniyê (Ras al-Ain) am 16. Juli 2013, hielten die Gefechte mit den kurdischen Volksverteidigungseinheiten der YPG zwei Tage lang an. Der YPG zufolge haben bei den Kämpfen in der Stadt zwei Mitglieder der YPG und 15 Mitglieder der islamistischen Gruppierungen ihr Leben verloren.

Zu den Auseinandersetzungen kam es, nachdem ein Fahrzeug der Fraueneinheiten der YPG von islamistischen Gruppierungen, darunter der salafistischen Al-Nusra-Front, am Dienstag (16. Juli) in Serê Kaniyê angegriffen wurde. Nach diesem Angriff startete die YPG in der Stadt eine breit angelegte Operation gegen die islamistischen Gruppen. In einer am Mittwoch veröffentlichen Erklärung, heißt es, dass alle islamistischen Gruppen aus Serê Kaniyê vertrieben worden sind und man auch die Kontrolle über den Grenzübergang zur türkischen Grenze übernommen habe. „Wir werten den erneuten Angriff auf Serê Kaniyê als die Fortsetzung einer Reihe von Angriffen auf die kurdischen Errungenschaften in Rojava (Westkurdistan)“, heißt es in der Erklärung. Die Kontrolle über den eingenommenen Grenzübergang wurde am Mittwoch (17. Juli) den Volksräten von Serê Kaniyê übergeben. Die Situation in der Stadt hat sich daraufhin wieder größtenteils beruhigt.

Wie bei den zu vorherigen Angriffen auf die Städte in Westkurdistan wird auch hier die Türkei als Strippenzieherin hinter den Angriffe vermutet. So wird in der Erklärung der YPG darauf aufmerksam gemacht, dass die islamistischen Kämpfer problemlos die türkisch-syrische Grenze passieren konnten und man nach der Vertreibung und der darauffolgenden Durchsuchungen der Aufenthaltsorte der Islamisten, drei türkische Ausweise gefunden habe.

In einer weiteren Erklärung der YPG wird von einem Hinterhalt von bewaffneten Banden gegen eine Einheit der YPG in der Stadt Til Temir (Tall Tamr) am Mittwochabend (17. Juli) berichtet, bei der drei YPG-Kämpfer und zwei Zivilisten ihr Leben verloren haben. Die YPG-Einheit befand sich auf dem Weg nach Serê Kaniyê. Nachdem eine weitere Einheit der YPG an den Ort eilte, entwickelten sich auch hier heftige Kämpfe, bei denen mehrere Bandenmitglieder getötet und verletzt wurden.

Türkei antwortet mit Artilleriefeuer

Am Dienstag wurden durch Querschläger infolge der Kämpfe in Serê Kaniyê zwei Menschen in der türkischen Schwesterstadt Ceylanpınar getötet. Auf der offiziellen Internetpräsenz des türkischen Generalstabs heißt es in einer am Mittwoch (17. Juli) veröffentlichen Erklärung zudem, dass neben dem Polizeipräsidium auch mehrere Wohnhäuser durch Schüsse aus Syrien getroffen worden sind. Infolge dessen habe man darauf mit Artilleriefeuer auf Serê Kaniyê geantwortet.

Kämpfe auch in Girkê Legê

Unterdessen ist es am 17. Juli auch in Çelaxa nahe der westkurdischen Stadt Girkê Legê (Al-Ma’bada) zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen den Volksverteidigungseinheiten (YPG) und islamistischen Gruppen gekommen. In einer Erklärung der YPG heißt es, dass bei den Kämpfen bisher sechs Mitglieder der YPG ums Leben gekommen sind.

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