Türkische Drohnenangriffe im Nordirak: Sechs tote Zivilisten in den vergangenen 48 Stunden

In der Kurdistan-Region des Irak (KRI) sind am gestrigen Donnerstag erneut drei Menschen bei einem Drohnenangriff des türkischen Staates ermordet worden. Der tödliche Angriff ereignete sich am Donnerstag in der nordöstlich von Şarbajêr liegenden Gemeinde Çiwarta, getroffen wurde ein ziviles Fahrzeug. Die Opfer – zwei Erwachsene und ein Kind – gehörten wohl derselben Familie an.

Erst am Tag zuvor waren bei einem türkischen Drohnenangriff auf ein Auto in Dukan, das wie Şarbajêr im Gouvernement Silêmanî liegt, drei Menschen getötet worden. Bei den Opfern handelt es sich um Muzaffer Hussein Xidir und seine Söhne Muhammad Muzaffer Hussein (15) und Mubin Muzaffer Hussein (12) aus dem nahegelegenen Distrikt Ranya.

Unbeachteter Drohnenkrieg

Die Türkei setzt seit Jahren Drohnen zur extralegalen Tötung von „Feinden“ im südlichen Kurdistan ein. Angriffsziele sind Menschen, die vom türkischen Staat in irgendeiner Weise in Zusammenhang mit der PKK gestellt werden. Laut einer Statistik von RojNews wurden in diesem Jahr bereits mindestens 20 Zivilpersonen in der KRI durch türkische Drohnen und Kampfflugzeuge getötet. Unter ihnen waren auch die Journalistinnen Gulistan Tara und Hêro Bahadîn, die vor zwei Wochen bei der Bombardierung ihres Autos in Seyîdsadiq ermordet worden waren.