Türkische Sicherheitskräfte nehmen erneut zwei deutsche Delegationsteilnehmer fest

civaka azadPressemitteilung des Civaka Azad – Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V., 25.03.2016

Am Abend des 24. März 2016 wurden in Dêrsim zwei TeilnehmerInnen einer Beobachtungsdelegation des Demokratischen Gesellschaftszentrums der KurdInnen in Deutschland – NAVDEM e.V. seitens türkischer Sicherheitskräfte festgenommen.

Anlässlich des diesjährigen Newrozfestes hat das Demokratische Gesellschaftszentrum der KurdInnen mehrere Beobachtungsdelegationen nach Nordkurdistan gesendet. Bereits im Vorfeld erklärte die Demokratische Partei der Völker (HDP), dass mit heftigen Angriffen und Repressionen seitens des türkischen Staates zu rechnen sei, da die türkische AKP-Regierung hatte verkünden lassen, dass sie die Feierlichkeiten zum Newrozfest nicht statt geben werden.

Gegen 20 Uhr Ortszeit wurden in der Provinz Dêrsim zwei deutsche TeilnehmerInnen von türkischen Sicherheitskräften festgenommen, nachdem sie von Zivilpolizisten ohne Angabe von Gründen kontrolliert wurden. Es konnte lediglich ausfindig gemacht werden, dass die beiden deutschen Staatsbürger zur Zentrale der Anti-Terror-Spezialeinheit gebracht wurden und ihr Verhör dort weitergeführt werden sollte. Seit der Festnahme besteht keinerlei Kontakt zu den beiden Studierenden. Der Anwalt der Delegation hat diesbezüglich bereits Kontakt mit der deutschen Botschaft aufgenommen.

Bereits am 21. März 2016 sorgte die Festnahme von vier DelegationsteilnehmerInnen des Verbandes der Studierenden aus Kurdistan (YXK) für einen Skandal, als die Festgenommen von sexuellen Übergriffen, sowie physischer und verbaler Gewalt seitens der türkischen Sicherheitskräfte berichteten. Ohne Angabe von Gründen wurden vier deutsche Studierende beim Versuch der Einreise in die Türkei am Flughafen von Antalya festgenommen und zurück nach Deutschland geschickt.

Auf Anfrage von Civaka Azad – Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V., erklärte die europäische Vertretung der HDP, dass sich die Repressionen auf internationale Beobachtungsdelegationen in diesem Jahr hauptsächlich auf Delegationen aus Deutschland richtet.