Zehn Zivilisten durch türkische Artilleriegeschosse in Nordsyrien getötet

Die türkischen Truppen haben gestern gegen 14.30 Uhr Ortszeit Artilleriegeschosse auf die nordsyrische Stadt Tel Rifat (kurdisch: Arfêd) abgefeuert. Bei dem Angriff sind zehn Zivilisten getötet worden. Bei den Todesopfern handelt es sich um acht Kinder, eine Frau und einen Mann. Zwölf weitere Zivilisten wurden durch die einschlagenden Artilleriegeschosse verletzt, einige von ihnen befinden sich in kritischem Zustand.

Videoaufnahmen der Nachrichtenagentur ANHA am Tatort beweisen, dass die abgefeuerten Geschosse aus türkischer Produktion stammen. Eines der Granatteile trägt die Seriennummer KF MKE-181 1984. Das Kürzel MKE steht für den türkischen Staatskonzern Makina ve Kimya Endüstrisi Kurumu, der einen Großteil der Waffenproduktion für die türkische Armee betreibt und unter anderem auch G-3 Gewehre mit deutscher Lizenz produziert.

In Tel Rifat leben viele Menschen aus Efrîn, die nach der Besatzung durch die Türkei im vergangenen Jahr vertrieben wurden. Die Stadt liegt östlich von Efrîn und südlich von Azaz. Die Region ist ständigen Angriffen durch die türkische Armee und ihre dschihadistischen Hilfstrupps ausgesetzt.

Schreibe einen Kommentar