NAV-DEM ruft zur breiten Solidarität mit den Hungerstreikenden auf

Firatnews, 08.04.2017

Das Demokratische Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland e.V. (NAV-DEM) hat sich erneut mit einer schriftlichen Erklärung zu den anhaltenden Hungerstreiks in den türkischen Gefängnissen an die Öffentlichkeit gewendet. Darin ruft NAV-DEM zu einer breiten Solidarität mit den Hungerstreikenden auf.

In der Erklärung von NAV-DEM heißt es unter anderem: “Die politischen Gefangenen setzen ihr Leben als Mittel des Widerstandes gegen das faschistische AKP-MHP-Regime unter der Führung von Erdoğan ein. Dieses Regime führt derzeit einen grenzenlosen Vernichtungsfeldzug gegen die kurdische Bevölkerung und alle demokratischen Kräfte. Die politischen Gefangenen leisten mit ihrem Hungerstreik gegen das Folter- und Isolationszentrum von Imrali, gegen die Repressionen, die einer Hexenjagd gleichen und die Gefängnisse mit mehr als 100.000 Menschen gefüllt haben, und gegen Rechtsbrüche und Folter in den Gefängnissen einen bedeutungsvollen Widerstand. Unsere Verantwortung ist es, diesen Widerstand mit all unseren Kräften zu unterstützen.”

NAV-DEM macht in seinem Statement darauf aufmerksam, dass sich viele Hungerstreikende bereits in einem gesundheitlich kritischen Zustand befinden. Es sei daher dringend erforderlich, dass sich die Bevölkerung, und insbesondere alle demokratischen, fortschrittlichen und humanistischen Kreise den Forderungen der sich im Hungerstreik befindenden Gefangenen stärker annehmen. “In diesem Sinne werden in den kommenden Tagen überall in Deutschland Solidaritätsaktionen, Protesten und Kundgebungen für die Hungerstreikenden stattfinden, bis die Forderungen der Aktivisten erhört werden”, so NAV-DEM.

Weiter weist das Demokratische Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland darauf hin, dass die AKP eine Haltung des Ignorierens gegenüber dem Hungerstreik angenommen habe und geradezu die ersten Todesmeldungen aus den Gefängnissen abwarte. Deshalb müsse unbedingt Druck auf die Machthaber in Ankara ausgeübt werden. Hier seien auch internationale Organisationen in der Verantwortung. Allen voran das Antifolterkomitee des Europarates (CPT), sowie alle Menschenrechtsorganisationen und die europäischen Regierungen werden von NAV-DEM dazu aufgerufen, endlich zu handeln.