Südkurdistan und Irak

Ende der 80er Jahre waren die Kurdinnen und Kurden in Südkurdistan noch genozidalen Angriffen des Regimes von Saddam Hussein ausgesetzt. Heute verfügt die Region über einen weitgehenden Autonomiestatus. Dennoch ist die Situation keineswegs stabil. Nach der Beilegung der Bedrohung durch den Islamischen Staat (IS) flammen alte Konflikte mit Bagdad wieder auf. Auch die innerkurdischen Rivalitäten zwischen PDK und YNK halten an. Die Türkei versucht weite Gebiete Südkurdistans zu besetzen. Und die Bevölkerung der ezidischen Stadt Şengal baut nach dem Genozid durch den IS ihre demokratische Autonomie auf. Wir berichten hier über die politischen Entwicklungen und die sich widersprechenden und überkreuzenden Interessen der verschiedenen politischen Akteure.
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Nach IS Angriffen: Die Lage der Flüchtlinge in KRG, Rojava und Nordkurdistan

Suriye-göçPressemitteilung von Civaka Azad – Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V., 4. September 2014

Der Flüchtlingsstrom der EzidInnen, der am 03. August mit dem brutalen Angriff durch den Islamischen Staat (IS) auf Şengal/Sinjar begonnen hat, dauert weiter an. Die Zahl der Flüchtlinge steigt unaufhörlich von Tag zu Tag. Die Flüchtlinge, mehrheitlich kurdische EzidInnen, aber auch viele andere Volks- und Religionsgemeinschaften wie AssyrerInnen, Kakai-KurdInnen und TurkmenInnen, haben sich überwiegend zu Fuß auf den Weg in die sicheren kurdischen Gebiete des Iraks, Syriens und der Türkei begeben.

Südkurdistan/Nordirak: 850.000 Flüchtlinge

Die stellvertretende UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Flavia Pansieri hat in einer Sondersitzung des UN-Menschenrechtrats …

Zu den verschleppten Frauen im Nordirak

Rudaw.netPressemitteilung von Civaka Azad, 03.09.2014

Dem Vorgehen der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) in Südkurdistan/Nordirak und Rojava/Nordsyrien fallen immer mehr Frauen zum Opfer. Neben Entführung, Vergewaltigung und Mord droht den Frauen auch die Zwangsversklavung. So berichten mehrere Medien von Sexsklavinnenmärkten, auf denen mehrere Tausend Frauen verkauft werden sollen, oder sie werden den Mitgliedern des IS „zur Verfügung gestellt“.

Meral Cicek, Vorsitzende der Women’s Relation Organization mit Sitz in Hewlêr (Erbil), erklärte im Gespräch mit Civaka Azad, dass es sich beim Vorgehen des IS nicht nur um Genozid handele: „Parallel findet ein Feminizid statt. Überall, wo der IS vordringt, werden vor allem …

Verraten und verkauft

eziden_flucht1Bericht aus den Bergen Şengals
Interview mit Hayri Kızıler, Qamişlo, 20.08.2014, Yeni Özgür Politika

In einem Interview mit der Tageszeitung Yeni Özgür Politika berichtet der Journalist Hayri Kızıler über die Ereignisse im nordirakischen Şengal (Sindschar) und in den Şengal-Bergen nach den Angriffen des Islamischen Staates (IS). Kızıler, der sich seit zehn Monaten in Şengal aufgehalten hat, äußert sich u. a. darüber, wie sich die Peschmerga-Kräfte Südkurdistans schlagartig zurückzogen, ohne die Bevölkerung zu warnen, die daher plötzlich mit der Gefahr eines Massakers konfrontiert war. Des Weiteren schildert er den Überlebenskampf der in die Şengal-Berge geflohenen Menschen und kritisiert dabei die voreingenommene

“Sex-Dschihad” an der heiligen Front

slavemarket_frauenZusammengetellt von der Frauenbegegnungsstätte UTAMARA e.V. und die Zeitschrift EMMA, 25.08.2014

Der IS (Islamische Staat) unterwirft und ermordet bei seinem Kreuzzug alle „Nichtgläubigen“. Die Frauen werden versklavt und in den Sex-Dschihad geschickt. In der Frauenbegegnungsstätte Utamara in Kasbach bei Linz sind unter anderem auch Kurdinnen engagiert. Sie haben die nachfolgenden Informationen zusammengestellt.

Eine Reihe Frauen, an den Händen gefesselt, verhüllt unter schwarzem Tuch. Der von der Terrormiliz IS (Islamischer Staat) in Syrien und dem Irak verfolgte Genozid ist auch ein Feminizid. 4.000 Kilometer trennen uns von Mossul, einer der Städte, in denen heute Frauen auf Märkten als Sklavinnen verkauft werden.…

Spendenaufruf für Şengal: Zusammen für Frieden und Menschlichkeit

Föderation_Eziden Föderation der Ezidischen Vereine e.V., August 2014

In der Nacht vom 02. auf den 03. August 2014 begannen mit die brutalsten Verfolgungen der Eziden in Şengal / Sinjar (Süd-Kurdistan/Nord-Irak) durch die islamistische Terrororganisation IS. Nach internationalen und vor allem dortigen Einschätzungen wurden seither mehr als 4.000 Menschen hingerichtet – über 250.000 Eziden sind auf der Flucht und nun im kurdischen Kanton Cizire in Rojava (West-Kurdistan/Nord-Syrien) (ca. 25.000), in der Region Kurdistan/ Nord-Irak (ca. 170.000) oder in der Ost-Türkei (4.000). Des Weiteren befinden sich noch immer mehrere Zehntausend Flüchtlinge auf den Şengalbergen – jedoch auch unzählige Leichen von verdursteten und verhungerten.…

Zur „Fact Finding Mission“ nach Südkurdistan/Nordirak und Rojava/Nordsyrien

Syrien_irakAufruf von Civaka Azad, 20.08.2014

Wir sind zunehmend besorgt über das schreckliche Blutvergießen, welches die zivile Bevölkerung aufgrund der andauernden Angriffe des IS (Islamischer Staat) gegenwärtig in Südkurdistan/Nordirak erleidet. Kurdische EzidInnen, AssyrerInnen, Kakai-KurdInnen, TurkmenInnen und viele andere Volks- und Religionsgemeinschaften sind wegen des Vormarschs des IS einer großen Gefahr des Genozides ausgesetzt. Laut aktuellen Berichten aus der Region wurden allein in Şengal (Sindschar) mindestens 3000 Menschen massakriert. 5000 weitere, darunter 1500 Frauen und Mädchen sollen verschleppt worden sein. Hundertausende Menschen, die zu religiösen und ethnischen Minderheiten gehören, befinden sich derzeit auf der Flucht. Im Norden des Landes haben sich viele …

Provozierter „Konfessionskrieg“ als Machtinstrument

fsa_alkaidaSchlachtfeld Irak und Syrien: Die Menschen im Mittleren Osten sind auf der Suche nach einem Leben jenseits von Religiosität, Nationalismus, Dogmatismus, Fanatismus, Macht und kapitalistischer Ausbeutung
Devriş Çimen, Civaka Azad – Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e. V., 19.08.2014

Syrien und in den letzten Monaten auch der Irak sowie der gesamte „konfliktreiche“ Mittlere Osten befinden sich in einer krisenhaften Übergangsphase. Momentan erleben wir dort eine weite Teile der Region betreffende „provozierte“ Eskalation. Gruppen von Sunniten und Schiiten intensivieren jeweils ihre Machtpolitik und forcieren auf unterschiedliche Weise gewaltförmige Auseinandersetzungen. In diesem Rahmen werden auch Menschen anderer Religionsgruppen, Ethnien oder politischer Meinung …

Überlebende des Massakers an den Êzîden in Koço berichten von 600 Toten

Aktuelle Meldung, Firatnews, 18.08.2014

„Erst wollten sie, dass wir zum Islam übertreten. Wir lehnten das ab. Anschließend gaben sie uns eine Frist bis zum Sonntag. Als sie dann kamen, haben sie alle Dorfbewohner in einer Schule versammelt. Sie haben unser Geld, unsere Telefone, das Gold der Frauen und alles andere wertvolle von uns genommen. Die Männer haben sie in Gruppen in Autos gesetzt und sie dann direkt vor dem Dorf massakriert. Was sie mit unseren Frauen und Kindern gemacht haben, wissen wir nicht …“ Mit diesen Worten berichten drei Überlebende über das Massaker im Dorf Koço bei Sengal, die in …

Handlungsempfehlungen an die deutsche Politik

Sindschar_FluchtHandlungsempfehlungen an die deutsche Politik aufgrund der akuten Lage in Südkurdistan (Nordirak) und Rojava (Nordsyrien)
von Civaka Azad – Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V., 15.08.2014

Die Dschihadisten der Gruppe „Islamischer Staat“ (IS, auch als ISIS bekannt), die nach der Einnahme von Mossul und weiterer irakischer Städte im Juni ein bis nach Syrien reichendes Kalifat ausgerufen haben, begannen Anfang August mit einer neuen Offensive in Südkurdistan/Nordirak.

Im Fokus stehen kurdische Siedlungsgebiete. Konkret handelt es sich um die sogenannten „umstrittenen Gebiete“, die sich offiziell  außerhalb der kurdischen Autonomieregion befinden und über deren Zugehörigkeit laut irakischer Verfassung ein Referendum zu entscheiden hat. Fast …

Islamischer Staat erfolgreich aus Maxmur zurückgedrängt

MaxmurInformationsstelle Kurdistan, 11.08.2014

Seit mehreren Tagen ist die Stadt und das daran angebundene Flüchtlingscamp Maxmur (Makhmour) im Norden des Iraks eines der Zentren der Auseinandersetzungen zwischen den kurdischen Verteidigungseinheiten und dem IS (Islamischer Staat). Die kurdischen Kräfte haben an dieser Front eine gemeinsame Verteidigungslinie entwickelt. Es kämpfen Kämpferinnen und Kämpfer der HPG (Volksverteidigungskräfte) gemeinsam mit den Peshmergekräften und zivilen Verteidigungseinheiten, die sich spontan aus der Bevölkerung von Maxmur zusammengeschlossen haben. Laut letzten Meldungen, die uns am 10. August erreichten, haben die kurdischen Verteidigungseinheiten Maxmur erfolgreich von den Islamisten des IS zurückerobert.

Der IS hatte am 6. August zum Angriff auf …

ISIS ANGRIFFE UND KURDISCHER WIDERSTAND IN KURDISTAN

Kind aus ŞengalInformationsdossier des Kurdistan Nationalkongresses (KNK), 11.08.2014

In diesem Dossier wollen wir mit Ihnen wichtige Informationen über den anhaltenden Krieg in Syrien und im Irak teilen. Es wird gezeigt, dass ein großer Krieg im Nahen Osten und vor allem in ganz Kurdistan stattfindet. Der Bericht zeigt auch, dass die Terroristen von ISIS ein umfassendes Massaker gegen das kurdische Volk und andere ethnische und religiöse Gruppen (Schiiten, Christen, Jesiden etc.) in der Region durchführen. Die Kurden führen einen legitimen Selbstverteidigungskrieg, um diesem schmutzigen Krieg gegen die Menschlichkeit ein Ende zu bereiten. Sie bekämpfen ISIS mit begrenzten Waffen und Militärtechnik und haben nur …

Der lange Marsch der Êzîden

Sengal_göcIsmail Eskin für Özgür Gündem, 13.08.2014

Wir verfolgen die kleinen Fußspuren êzidischer Kinder, die sie Barfuß hinterlassen haben. Während die Kinder, die geboren werden, ihre Namen auf der Flucht bekommen, rufen die Alten, die die Hitze nicht mehr aushalten „Ey Tausî Melek, Oh Engelspfau“. Durst, Hitze und Verrat vervollständigen den schweren Weg der Vertreibung des êzîdische Volkes. Die Schreie der Kinder nach Wasser, bringen den Himmel zum Beben. „Sie haben den Beschluss zu unserem Genozid gefasst“ sagt die alte Frau. Keinen Tropfen Milch mehr hat eine andere in ihren Brüsten, vergeblich versucht sie, ihr Baby zu stillen. In den Augen …

Mindestens zehntausend Menschen fliehen vor IS nach Rojava – Humanitäre Hilfe notwendig

sengal_fluchtPressemitteilung, Civaka Azad, 10.08.2014

Seit der Einnahme der êzidischen Stadt Şengal (Sindschar) am 3. August durch die Organisation „Islamischer Staat“ befinden sich weiterhin mehr als hunderttausend Menschen auf der Flucht. Ein Teil der Flüchtlinge ist nach Rojava gelangt. Über einen sicheren Korridor, der durch die Kämpferinnen und Kämpfer der YPG (Volksverteidigungseinheiten; aus Rojava/Nordsyrien) und der HPG (Volksverteidigungskräfte, bewaffnete Guerillakräfte der PKK) gesichert wird, konnten mehr als 10.000 Menschen von den Şengalbergen, auf die sie vor der IS geflüchtet waren, in die Stadt Derik in Rojava Zuflucht finden. Dort leben sie derzeit in dem Newroz-Flüchtlingscamp.

Allerdings leiden die Menschen auch dort …

In den Sengalbergen erleben die Turkmenen eine zweite Tragödie

Turkmenen_SengalBotan Gulan berichtet aus den Sengalbergen für die Nachrichtenagentur Firatnews (ANF), 10.08.2014

Nach der Einnahme von Sengal am 3.August durch den Islamischen Staates (IS) flüchteten neben kurdischen Êziden auch zehntausende schiitischen Turkmenen und Araber auf die Sengalberge. Die Turkmenen mussten sogar zum zweiten Mal binnen kurzer Zeit fliehen. Denn am 15. Juni fiel die mehrheitlich turkmenische Stadt Tal Afar, die an Mosul gebunden ist, in die Hände des IS, weshalb hunderttausende zumeist schiitische Menschen aus ihren Häusern flohen, von denen rund zehntausend in Sengal Zuflucht fanden.

Während durch die Ankunft der Volksverteidigungseinheiten (YPG) und HPG-Guerillakräfte ein weiteres Massaker in den …

Irak: Neue Spannungen und die Wahl von Fuad Masûm zum Staatspräsidenten

fuad masumEin Gastbeitrag von Can Çiçek, 02.08.2014

Infolge der Neugestaltung des irakischen Staates seit dem Sturz von Saddam Hussein im Jahre 2003 gibt es ein unbeschriebenes Abkommen im Land, das besagt, dass das Amt des Ministerpräsidenten einem Schiiten, das des Parlamentspräsidenten einem sunnitischen Vertreter, und das Staatspräsidentenamt einem Kurden zugesprochen wird. In diesem Zusammenhang verfügen die kurdischen Parteien im Irak ebenso über eine inoffizielle Vereinbarung. Demnach werden die Posten des Präsidenten und Ministerpräsidenten der autonomen kurdischen Regionalregierung seitens Vertretern der PDK (Demokratische Partei Kurdistan) besetzt, aktuell sind das Masud Barzani und Necirvan Barzani, und die kurdische Vertretung in der irakischen Zentralregierung …

Irak: Wie die US-Politik ein Monster schuf

cristine_buchholzVon Christine Buchholz, verteidigungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, 09.08.2014

Die blutigen Konflikte im Irak haben in diesem Sommer eine dramatische Wende genommen. Im Juni nahmen Milizen unter Führung des “Islamischen Staats in Irak und Syrien” (ISIS) Mossul ein – die zweitgrößte Stadt des Landes. Seitdem scheinen die Dschihadisten immer weiter auf dem Vormarsch. In dieser Woche flohen Zehntausende Angehörige der religiösen Minderheit der Yeziden aus Angst um ihr Leben in die von kurdischen Milizen kontrollierten Gebiete im Norden des Landes. Nun hat die US-Armee das erste Mal wieder seit ihrem Abzug 2011 Ziele im Land bombardiert. Wie …

An die internationale Öffentlichkeit und Widerstand leistende Menschheit

Flüchtlinge SengalErklärung der kurdischen Frauenbewegung in Europa zu den aktuellen Ereignissen in Südkurdistan/Nordirak, 10.08.2014

Die Terrororganisation IS (Islamischer Staat), welche Massaker und Genozide an den im Mittleren Osten lebenden und existierenden Völkern, Glaubensgemeinden und Gesellschaften ausübt, die nichts als Tod und Brutalität in jedes Haus bringt, und durch das kapitalistische System als Provokationsorganisation ausgenutzt wird, begeht momentan menschenverachtende Kriegsverbrechen, um die Menschheitswerte in Kurdistan und im Mittleren Osten zu zerstören.

Momentan setzen die aggressiven, faschistischen Banden des IS ihre Angriffe mit größter Brutalität und Feindseligkeit in Kurdistan, Kobanê, Mossul und Şengal (Sindschar) fort. Menschen werden geköpft, in die Flucht getrieben, Frauen …

Angriffe des IS in Südkurdistan – 3000 Tote in Sengal – zehntausende Menschen auf der Flucht

Sengal_FluchtPressemitteilung, Civaka Azad, 08.08.2014

Seit dem 2. August greifen Kämpfer der islamisch-fundamentalistischen Gruppe Islamischer Staat (IS) die Stadt Sengal (Sindschar) in Südkurdistan/Nordirak an. Nach zweitägigen Angriffen hatten sie die Stadt und einige Dörfer im Umland eingenommen. Kurz vor der Einnahme durch die Islamisten zogen sich die militärischen Einheiten der südkurdischen Autonomieregion Peshmerge, die der Demokratischen Partei Kurdistans (PDK) unterstehen, aus der Region zurück. Die zurückgelassene  Zivilbevölkerung verteidigte sich selbst gegen den IS oder floh vor den Islamisten ohne Nahrungsmittel und Wasser in die nahegelegenen Sengalberge. Laut aktuellen Berichten aus der Region beträgt die Anzahl der in Sengal getöteten Menschen mindestens …

Ulla Jelpke: Augenzeugenberichte bestätigen IS-Massaker

Yazidis-fleePressemitteilung, Ulla Jelpke, MdB, Innenpolitische Sprecherin Fraktion DIE LINKE., 08.08.2014

„Was sich hier abspielt, ist ein regelrechtes Gemetzel“, berichtet die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Ulla Jelpke, über das Wüten der islamistischen Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) im Irak. Jelpke bereist dieser Tage die verschiedenen Teile Kurdistans und befindet sich derzeit im kurdischen Teil Syriens. Gestern Abend konnte die Abgeordnete im türkischen Marbin mit Flüchtlingen sprechen, die zur Minderheit der Jesiden gehören. Jelpke weiter:

„Die Flüchtlinge haben mir von Gräueltaten berichtet, die man kaum beschreiben kann. Sie haben  geschildert, wie ein Ehemann vor den Augen seiner Frau und seiner Kinder …

Drohendes Massaker an Yeziden: Bevölkerung von Sengal gegen IS sich selbst überlassen

SengalAktuelle Meldung, Südkurdistan/Nordirak, 03.08.2014

Die Angriffe auf Sengal (Sindschar) durch IS (Islamischer Staat) dauern seit zwei Tagen an. Heute, am Morgen des 3. August, wurde vermeldet, dass die südkurdischen Peshmergekräfte sich aus der Region zurückziehen und die Bevölkerung gegen die Islamisten sich selbst überlassen werden.

Kämpfer von IS (Islamischer Staat) rücken unterdessen immer weiter in Richtung Stadtzentrum von Sengal vor. In vielen Dörfern sollen bereits die Fahnen des „Islamischen Staats” gehisst worden sein. Lokale Quellen berichten, dass IS mit der Einnahme von Sengal beabsichtigt, für sich einen Korridor von Mosul über Tal Afar und Sengal in Richtung Westen nach Rojava …