Flüchtlingscamp Mexmûr meldet drei Tote nach Bombardement durch Türkei

Die türkische Luftwaffe hat das Flüchtlingscamp Mexmûr (Makhmour) nahe der südkurdischen Stadt Hewlêr (Erbil) heute gegen 12.30 Uhr Ortszeit bombardiert. Bei dem Angriff wurden nach ersten Angaben drei Frauen getötet und mehrere Personen verletzt.

In den vergangenen zwei Tagen sollen bereits wiederholt türkische Aufklärungsdrohnen das Camp überflogen haben. Bombardiert wurde heute das Gelände des Camps, auf dem die Menschen ihre Nutztiere weiden lassen. Eine Delegation der irakischen Regierung hat nach dem türkischen Angriff das Camp besucht, um sich ein Bild der Lage zu machen. Eine Erklärung der irakischen Regierung zu diesem völkerrechtswidrigen Angriff liegt bislang nicht vor.

In dem 1998 gegründeten Camp Mexmûr leben rund 12.000 Menschen, die in den 1990er Jahren aufgrund der Repression des türkischen Staates gezwungen waren, ihre Dörfer in Nordkurdistan/Türkei zu verlassen. Das Camp steht offiziell unter dem Schutz und der Kontrolle des UNHCR. Allerdings sind die Bewohner*innen von Mexmûr seit dem 17. Juli 2019 auf Druck der Türkei einer Blockade durch die Sicherheitskräfte der südkurdischen Regierungspartei PDK (Demokratische Partei Kurdistans) ausgesetzt.

Das Camp Mexmûr ist nicht das erste Mal Angriffsziel der türkischen Armee. Die türkische Armee bombardierte das Geflüchtetencamp zuletzt im vergangenen Juli 2019. Am 13. Dezember 2018 waren bei einem weiteren türkischen Luftangriff auf Wachposten in der Umgebung des Camps Mexmûr vier Mitglieder der Selbstverteidigungseinheiten ums Leben gekommen.

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