Gerüchte um angeblichen Tod von Öcalan in sozialen Medien aufgetaucht

In der Türkei verbreitet sich über die sozialen Medien das Gerücht, Abdullah Öcalan sei im Gefängnis gestorben. Angesichts dieser Situation ist es unabdingbar, Klarheit in dieser Frage zu erlangen, erklärt das Rechtsbüro Asrin und fordert sofortige Kommunikation mit seinem Mandanten und dessen Mitgefangenen auf der Gefängnisinsel Imrali.

In einer Stellungnahme des Anwaltsbüros, das den PKK-Begründer seit seiner völkerrechtswidrigen Verschleppung aus Kenia in die Türkei im Februar 1999 juristisch vertritt, heißt es: „Wir sind in keiner Weise in der Lage, mit unseren auf Imrali inhaftierten Mandanten Abdullah Öcalan, Ömer Hayri Konar, Hamili Yıldırım und Veysi Aktaş zu kommunizieren. Während das letzte Anwaltsgespräch im Imrali-Gefängnis beschränkt auf Herrn Öcalan am 7. August 2019 stattfand, fand die letzte Kommunikation unserer Mandanten mit der Außenwelt im Rahmen eines Telefonats am 27. April 2020 statt. […]  Am 14. März 2021 wurden auf einer Reihe anonymer Social-Media-Accounts Behauptungen über die Situation Abdullah Öcalans aufgestellt. Wir haben seit dem 27. April 2020 keinerlei Informationen über die Situation unserer Mandanten. Wir prüfen jede Angabe über die Lage auf Imrali ernsthaft und unternehmen die notwendigen Schritte. Wir wissen nicht, aus welcher Quelle diese Behauptungen kommen oder verbreitet werden, aber das Wichtigste für uns ist, dass diese Behauptungen regelmäßig in Bezug auf Öcalan getätigt werden. Zweifellos ist die schwere Isolation auf Imrali der wichtigste Grund für diese Lage. Imrali ist von jeglichen Informationsbeschaffungsmöglichkeiten abgeschnitten.  Die Tatsache, dass das Imrali-Gefängnis kein Standardgefängnis ist, das regelmäßig von Familienangehörigen und Anwälten besucht werden kann und aus dem Informationen über die Gesundheit und Lebensbedingungen der Gefangenen eingeholt werden können, wirft ernste und notwendige Bedenken hinsichtlich der aufgestellten Behauptungen auf. Der Weg, gegen diese Bedenken vorzugehen ist die schleunigste Öffnung der Kommunikationskanäle nach Imrali […]“

Kurdischer Dachverband in Europa ruft zu Protesten auf

Der kurdische Europadachverband KCDK-E (Kongreya Civakên Demokratîk a Kurdîstanîyên Ewrupa) hat einen dringenden Aufrug gestartet und ruft zu Eilaktionen für Abdullah Öcalan auf. Hintergrund sind besorgniserregende Nachrichten über die gesundheitliche Situation des PKK-Begründers, der sich seit 1999 auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali in politischer Geiselhaft befindet. Seit dem Wochenende kursiert in sozialen Netzwerken das Gerücht, Öcalan sei im Gefängnis gestorben. „Angesichts dieser Situation ist es unabdingbar, Klarheit in dieser Frage zu erlangen und Öcalans Rechtsbeistand sowie seinen Angehörigen ihr grundlegendes Recht einzuräumen, über seine gesundheitliche Situation Informationen zu erhalten“, erklärt der KCDK-E. Das Dementi der Staatsanwaltschaft Bursa sei in keinster Weise vertrauenswürdig. „Sowohl um die Spekulationen und Diskussionen zu beenden als auch um die Wahrheit ans Tageslicht zu bringen ist es notwendig, sofortigen Kontakt zu Abdullah Öcalan und seinen drei Mitgefangenen Veysi Aktaş, Ömer Hayri Konar und Hamili Yıldırım herzustellen. „Solange dies nicht geschieht, sollte das kurdische Volk nicht von den Straßen weichen, so der KCDK-E.

In Deutschland finden bereits in den nächsten Stunden Proteste in zahlreichen Städten statt. Wir werden auf unserem Twitterkanal (https://twitter.com/civaka_azad) über die Proteste informieren.

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