Die vom türkischen Staat kontrollierte sogenannte Syrische Nationalarmee (SNA) ist in die nordsyrische Stadt Minbic eingedrungen und begeht vor den Augen der Weltöffentlichkeit schwerste Kriegsverbrechen. In einem Video, das aus SNA-Quellen stammt und gestern in den sozialen Medien kursierte, brüsten sich SNA-Söldner damit, wie sie in einem Krankenhaus in Minbic Verwundete in ihren Betten erschießen. Das Video zeigt, wie Angehörige der SNA in ein Krankenhaus eindringen, Verwundete in ihren Betten schikanieren und dann mindestens einen von ihnen erschießen.
Mako Qocgiri, Sprecher von Civaka Azad, erklärt: „Die vom türkischen Staat kontrollierten Söldnergruppen begehen Kriegsverbrechen im Stil des IS. Die Videos von Verletzten, die von dschihadistischen Söldnern hingerichtet werden, sind unerträglich. Die internationale Gemeinschaft muss sofort handeln. Seit 14 Tagen versucht die SNA Minbic einzunehmen und es kommt zu schweren Auseinandersetzungen, die SNA ist mittlerweile mit Unterstützung der türkischen Luftwaffe in Minbic eingedrungen. Gleichzeitig kommt es in Tişrin zu schweren Auseinandersetzungen und die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) kämpfen darum, einen Durchbruch nach Nordostsyrien zu verhindern.
Die SNA ist ein Konglomerat aus dschihadistischen Söldnern und protürkischen Rechtsextremisten, die durch die Kurdenfeindlichkeit zusammengehalten werden. In einer Live-Übertragung des türkischen Fernsehens war zu sehen, wie SNA-Söldner mit Truppen des sogenannten Islamischen Staates vorrückten. Der Sprecher von Civaka Azad dazu: „Das AKP/MHP-Regime in Ankara versucht, noch bevor sich der Staub des Umbruchs in Syrien gelegt hat, Fakten zu schaffen und die Errungenschaften der Selbstverwaltung zu zerstören und die kurdische Bevölkerung zu vertreiben. Dieses Ziel verfolgt Ankara seit der Revolution in Rojava 2012 und hat dafür eng mit dem IS paktiert. Die Menschen in Rojava haben die Welt vor dem IS gerettet und diese Pläne zum Scheitern gebracht. Nun versucht die Türkei offensichtlich mit ihren Söldnern das zu vollenden, was dem IS nicht gelungen ist. Es ist eine humanitäre Pflicht der Menschheit, sich für die selbstverwalteten Gebiete in Nord- und Ostsyrien einzusetzen und die internationalen Mächte wie damals in Kobanê zu zwingen, ihr Schweigen zu diesen Verbrechen zu beenden.“