Pressemitteilung von Civaka Azad – Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit, 05.02.2018
Am 20. Januar hat der türkische Staat zusammen mit dschihadistischen Gruppen wie der al-Qaida, al-Nusra, der FSA, Heyet Tahrir al-Şam und IS-Terroristen eine militärische Offensive auf den kurdischen Kanton Afrin in Nordsyrien begonnen. Die Invasion stellt eine grobe Verletzung des internationalen Rechts dar. Es ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit und muss klar als der Versuch eines Völkermordes benannt werden. Die Angriffe richten sich nämlich gegen eine ethnische Gruppe. Erdogans gegenwärtiger Angriff auf Afrin muss im Kontext der seit langem bestehenden rassistischen Feindschaft der Türkei gegen jegliche kurdische Selbstbestimmung, einschließlich der Forderung nach demokratischen Rechten in den bestehenden Staaten, bewertet werden.
Die USA, die EU und ihre Verbündeten stimmten stillschweigend der Operation zu, indem sie behaupteten, dass es das Recht der Türkei sei, ihre Grenzen zu verteidigen. Russland stimmte dem Angriff zu, indem es der Türkei erlaubte, den syrischen Luftraum zu nutzen. Es sind dieselben Mächte, denen es in den letzten sieben Jahren nicht gelungen ist, Friedensgespräche für Syrien zu organisieren. Seit dem Krieg in Syrien im Jahr 2011 gehört Afrin zu den sichersten Gebieten des zerstörten Landes. Afrin war Zufluchtsort für Yeziden, Christen, Aleviten und Muslime verschiedener ethnischer Herkunft.
In Afrin werden durch die Türkei Zivilisten getötet und Verbrechen begangen:
- In Folge der türkischen Angriffe auf Afrin starben bis zum 30. Januar 65 Zivilisten, darunter zwölf Frauen und 20 Kinder. 163 Zivilisten wurden verletzt, davon 26 Frauen und 36 Kinder.
- Die Türkei, die sich nicht damit zufrieden gibt, nur Zivilisten zu töten, hat auch damit begonnen, die Geschichte in Nordsyrien zu bekämpfen. Türkische Kampfflugzeuge visierten historische Orte wie Nebi Huri (Cyrrhus) und den Tempel von Ain Dara an. Letzterer wurde dabei fast vollständig zerstört.
- Die Türkei setzt Waffen wie Napalm und Streubomben gegen Zivilisten ein, die eigentlich durch das Übereinkommen der Vereinten Nationen über bestimmte konventionelle Waffen international verboten wurden.
Gegen die türkische Kriegspolitik – Für die Solidarität mit Afrin!
- Wir rufen alle dazu auf, Solidarität mit Afrin zu zeigen und sich mit uns gemeinsam gegen die Kriegspolitik der AKP im Mittleren Osten zu stellen! Lasst uns gemeinsam unsere Stimmen für den Frieden erheben!
- Wir fordern die USA, die EU und die Vereinten Nationen auf, eine klare Stellung gegen die Angriffe des türkischen Staates zu beziehen.