Türkische Luftangriffe auf Shengal und Rojava

Civaka Azad – Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit, 25.04.2017

Die türkische Luftwaffe hat zu einem großangelegten Angriff auf kurdische Gebiete jenseits der türkischen Staatsgrenzen angesetzt. Ziel waren Orte in Rojava (Nordsyrien) und in Shengal (Südkurdistan/Nordirak). Den ersten Informationen zufolge wurden bei dem Angriff auf Rojava 18 Kämpferinnen und Kämpfer der YPG (Volksverteidigungseinheiten) getötet. Beim Angriff auf Shengal kamen laut bisherigen Erkenntnissen ein Zivilist, ein Kämpfer der Shengal Verteidigungseinheiten (YBŞ) und fünf Peshmerga-Kämpfer ums Leben. Die Angriffe begannen in der Nacht auf den 25. April gegen 2 Uhr Ortszeit. Zu den Angriffszielen der türkischen Luftwaffe gehörten sowohl in Rojava als auch in Shengal Radiosendestationen.

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Update VI – 13.41 Uhr

Männer, Frauen und Jugendliche des Kantons Cizîre auf dem Weg nach Qereçox

Tausende aus dem Kanton Cizîre haben sich auf den Weg in Richtung Qereçox-Berge gemacht, um die türkische Aggression anzuprangern und ihre Bevölkerung zu unterstützen.
(…) Männer, Frauen, Kinder und Alte sind in den Städten des Kantons Cizîre unterwegs, um ihre militärischen Kräfte zu unterstützen und die Menschen, die in der bombadierten Region leben. Zur Zeit bewegt sich ein Auto-Convoy in Richtung Dêrik.

Die Demonstranten zeigen Fotos von Abdullah Öcalan und Fahnen der YPG, YPJ, Frauenbewegung Star, TEV-DEM und der PYD.

ANHA


Update V – 12.43 Uhr

Für heute sind in folgenden deutschen Städten spontane Proteste gegen die Luftangriffe der Türkei auf Rojava und Shengal angesetzt:

Frankfurt:
Hauptwache-Katharinenkirche
Uhrzeit: 18:00

Dresden:
Altmarktgalerie
Uhrzeit: 16:00

Hamburg:
Hachmannplatz/Hauptbahnhof
Uhrzeit: 18:00

Köln:
Bahnhofvorplatz
Uhrzeit: 18:00

Düsseldorf:
Hauptbahnhof
Uhrzeit: 18:00

Stuttgart:
Schlossplatz
Uhrzeit: 18:00

Celle:
Stechbahn Innenstadt
Uhrzeit: 16:00-18:00

Freiburg
Rathausplatz
Uhrzeit: 18.00

Hildesheim
Vor dem Hauptbahnhof
Uhrzeit:17:00

Hannover
Vor dem Hauptbahnhof
Uhrzeit:17:00

Oldenburg
Rathaus
Uhrzeit:17:00


Update IV – 10.28 Uhr

Der Demokratische Rat Syriens (MSD) ruft das syrische Volk zum Widerstand gegen die türkische Aggressionspolitik auf und sagt zu den Angriffen auf die Qerecox-Berge und die Shengal-Region:

“Während die Kampagne zur Befreiung Rakkas läuft und unsere Kräfte Siege gegen den IS erringen, bombadieren türkische Kampfflugzeuge unsere Stützpunkte in den Qereçox-Bergen und der yezidischen Shengal-Region. Diese Aggression zeigt, dass es das Projekt der Türkei ist, die Rakka-Kampagne zu unterlaufen und dem IS zu helfen.Wir als MSD verurteilen die ungeheuerlichen Angriffe und rufen auch die internationale Gemeinschaft dazu auf, diese zu tun (…).”


Update III – 10.13 Uhr

Erste Bilder aus Shengal nach dem türkischen Luftangriff


Update II – 9.57 Uhr

Salih Muslim: Der Angriff kam nicht unerwartet

Der PYD Co-Vorsitzende Salih Muslim verurteilte in einem ersten Statement die türkische Luftangriffe auf Shengal und Rojava. Muslim erklärte gegenüber dem Fernsehsender News Channel: “Dass es zu einem Angriff früher oder später kommen würde, war an der militärischen Mobilisierung der Türkei im Grenzgebiet zu erkennen. Auch überflogen jüngst türkische Drohnen vielfach das Gebiet, um Luftaufnahmen zu machen. Wir wussten das und haben den Angriff erwartet.”

Der PYD Co-Vorsitzender rief die Internationale Koalition im Kampf gegen den IS dazu auf, den Angriff der Türkei zu verurteilen. “Hier wird ein Volk, das gegen den IS-Terror Widerstand leistet, hinterrücks angegriffen. Dem gegenüber darf die Internationale Koalition nicht schweigen. Niemand darf diese Angriffe einfach so hinnehmen.”


Update I – 9.38 Uhr

Angriffsziel in Rojava war der Ort Qereçox (Karaçok), das in der Nähe der Stadt Derik liegt. In Shengal wurde das Gebiet Amud und Qesrê-Tal angegriffen. Bei dem Luftwaffenangriff auf Shengal sollen 26 Kriegsflugzeuge beteiligt gewesen sein.  Bei den beiden Radiostationen, die zu den Angriffszielen gehörten, handelt sich um „ÇIRA Radyo“ aus Shengal und „Radyo Dengê Rojava“.