Ostkurdistan und Iran

Über keinen Teil Kurdistans sickern so wenige Informationen an die Öffentlichkeit wie aus Ostkurdistan, der den zweitgrößten der vier kurdischen Siedlungsgebiete darstellt. Das, was durchsickert, zeugt allerdings von einem äußerst autoritären Regime, das gnadenlos gegen jede politische Forderung der Kurdinnen und Kurden nach demokratischer Gleichberechtigung vorgeht. Zugleich wächst der internationale politische Druck auf das islamische Regime im Iran. Wir berichten hier über die Situation der Kurdinnen und Kurden im Iran und die Entwicklungen im Iran.
  • Kategorien

  • Zeitraum

Auf dem Weg zu einer gemeinsamen Opposition gegen das iranische Regime

Firatnews, 03.02.2017

Nach Gesprächen mit verschiedenen Parteien in Ostkurdistan (Rojhilat) erklärt die Co-Vorsitzende der Partei für ein freies Leben in Kurdistan (PJAK) Zilan Maku: „Wir wollen mit allen Parteien in Ostkurdistan zusammenkommen und eine demokratische Front bilden. Zu diesem Zwecke werden wir unsere Bemühungen fortsetzen.“

Maku gibt an, dass die Entscheidung einer solchen gemeinsamen Opposition in den kurdischen Gebieten des Irans ein Beschluss der PJAK bei ihrem 5. Parteikongress gewesen ist. „Wir haben über die jüngsten Entwicklungen in Rojhilat analysiert, uns über die Rolle des iranischen Staates im gegenwärtigen Chaos im Mittleren Osten beraten und darüber gesprochen, welche Politik die …

Hundert Jahre Sykes-Picot: Zerstörung und Aufbau Kurdistans in Zeiten des Chaos

nilüfer_kocAktuelle Bewertung von Nilüfer Koç, Kovorsitzende des Nationalkongresses Kurdistan (KNK), für den Kurdistan Report Nr. 185  | Mai/Juni 2016

Vor hundert Jahren, also am 16. Mai 1916, wurde zwischen Großbritannien und Frankreich das Sykes-Picot-Abkommen zur Aufteilung des Osmanischen Reiches unterzeichnet. Später wurde auch Russland einbezogen. Der britische Offizier Mark Sykes und der französische Diplomat Georges Picot hatten eine geheime Landkarte für den Nahen Osten und Nordafrika erarbeitet, in der sie die osmanischen Provinzen unter sich aufgeteilt hatten.

Das Sykes-Picot-Abkommen war Ausdruck reiner imperialer Macht ohne Berücksichtigung der Interessen und Belange der Völker der Region. Es handelte sich hier um absolute …

Ein neuer Akteur im Nahen Osten: Die Kurden – Vom Instabilitäts- zum Demokratisierungsfaktor?

ypg
Civaka Azad Dossier Nr. 9, Februar 2016

Lange Zeit galt die kurdische Bevölkerung in allen vier Ländern, auf die ihre Sied­lungsgebiete aufgeteilt sind, als potentieller Instabilitätsfaktor. Die aus dem Vertrag von Lausanne nach dem 1. Weltkrieg hervor­gegangenen Staaten Türkei, Iran, Irak und Syrien waren seit ihrer Gründung jeweils mit einer eige­nen „kurdischen Frage“ konfron­tiert, welche von der jeweiligen Staatsautorität als permanentes Si­cherheitsrisiko behandelt und so­mit auch von der internationalen Staatengemeinschaft als ein Faktor der Instabilität betrachtet wurde.

Doch die Umbrüche und Kri­sen, denen der Nahe und Mittlere Osten seit dem letzten Jahrzehnt ausgesetzt ist, haben die Rolle der Kurden in …

2015 – das Jahr der Höhen und Tiefen

Songül-Karabulut-ist-Exekutivratsmitglied-des-Kurdistan-Nationalkongresses-KNKJahresbewertung von Songül Karabulut, Kurdistan Nationalkongress KNK, entnommen aus der 183. Ausgabe des Kurdistan Reports Januar/Februar

Das letzte Quartal 2014 war geprägt gewesen von einem nackten Überlebenskampf des kurdischen Volkes. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hatte die êzîdischen Kurden in Şengal (Sindschar) mit der Absicht eines Genozids angegriffen, mehrere Tausend Menschen getötet, verschleppt, Frauen und Kinder vergewaltigt und versklavt. Nachdem dieser Genozid trotz großer Verluste für die Bevölkerung Şengals von den Volksverteidigungskräften (HPG) und Einheiten der Freien Frau (YJA-Star) sowie den Volks- und Frauenverteidigungseinheiten (YPG und YPJ) unterbunden werden konnte, indem ein Korridor freigekämpft wurde, über den die Menschen in …

Ein kurzer Blick auf den Iran: Alles andere als Demokratisierung wäre inakzeptabel

Proteste in MahabadOmer Hojebrî, aus dem Kurdistan Report Nr. 182, November/Dezember 2015

Die Nationalstaaten des Nahen und Mittleren Ostens, die auf dem herrschenden Weltsystem gründen, befinden sich im Niedergang. Als Resultat werden sie entweder strukturelle Änderungen herbeiführen müssen oder in sich zerfallen. Bei einem dieser Staaten handelt es sich um den Iran. Ähnlich wie das AKP-Regime in der Türkei hat die iranische Führung die Fähigkeit zu Veränderungen, sowohl nach innen als auch nach außen, eingebüßt. Das iranische Regime ist stattdessen bestrebt, seine Herrschaft, solange es geht, aufrechtzuerhalten, und spielt in diesem Sinne auf Zeit. Die Kämpfe in der Region spiegeln den Dritten …

Demokratische Selbstverwaltung auch für den Iran

Haci AhmadiRede von Haj-Ahmadi Rahman (PJAK) bei der ersten internationalen Konferenz im Europaparlament: »Die Krise im Mittleren Osten, Iran und die Kurden«, 4. Juni 2015

Zuerst im Auftrag der Partei für ein Freies Leben in Kurdistan (PJAK) herzliche Grüße an alle Konferenzteilnehmer. Wir hoffen, dass diese Konferenz zu einem erfolgreichen Ausgangspunkt für entsprechende Aktivitäten werden wird.

Liebe Teilnehmer!

Während wir diese Konferenz abhalten, hat im Mittleren Osten vor dem Hintergrund des Dritten Weltkriegs die Entwicklung eines politischen Prozesses begonnen. Nun zeigen sich sowohl Krisen als auch Auswege deutlicher als je zuvor. Der neue Mittlere Osten als Folge der Konflikte verschiedener soziopolitischer …

Für die Freiheit aller Völker in einem demokratischen Iran

kelhor12Analyse zu den aktuellen Entwicklungen im Iran von Şêrzad Kemanger, Ratsmitglied der Partei für ein Freies Leben in Kurdistan (PJAK)

In Anbetracht der Gesellschaft im Iran blickt mensch auf eine weite Vielfalt verschiedener Kulturen. Der Iran birgt ein regelrechtes Mosaik unterschiedlicher ethnischer und religiöser Gruppen. Es lässt sich durchaus behaupten, dass sämtliche nationalen und konfessionellen Identitäten des Mittleren Ostens ebenfalls im Iran vertreten sind. Der Versuch der iranischen Staatselite, diese Vielfalt an nationalen Identitäten unter eine auf Nationalismus oder Klerikalismus basierende hegemoniale Ideologie zu zwängen, macht in dessen Folge gesellschaftliche Widersprüche und Probleme unvermeidlich. Im derzeitigen System herrscht ein äußerst …

Die Lösung liegt in der demokratischen Politik

bese-hozat-mujganhalis2Besê Hozat (KCK-Exekutivratsvorsitzende), 13. Mai 2015, Özgür Gündem

Vergangene Woche wurde in der Stadt Mahabad in Ostkurdistan eine kurdische Frau mit dem Namen Ferinaz Xosrewani während ihrer Arbeit im Hotel Tara von Mitgliedern des iranischen Geheimdienstes angegriffen. Dieser Angriff auf Ferinaz Xosrewani hat einen großen Volkswiderstand in Ostkurdistan entzündet. Die würdevolle Haltung von Ferinaz hat ganz Ostkurdistan und die andere Teile Kurdistans auf die Straßen geführt.

In den letzten sechs Jahren hat Ostkurdistan zwei große Volkswiderstände erlebt. Der erste war der Widerstand von hunderttausenden Menschen, die am 15. Februar 1999 (Tag der Verschleppung Abdullah Öcalans) aus Protest gegen das Internationale …

Im Gedenken an Ferînaz: Unsere Antwort wird unser organisierter Widerstand sein, der die Vergewaltigungskultur beendet!

Ferînaz XosrowanîErklärung von CENÎ, 8. Mai 2015

Es vergeht kein Tag ohne Nachricht über einen weiteren Fall von Vergewaltigung, Angriffen oder auch Selbsttötungen von Frauen. Um einer Vergewaltigung durch iranische Staatsangestellte zu entgehen, hat sich die junge Frau Ferînaz Xosrowanî gestern (7. Mai) vom vierten Stock des Hotels in der ostkurdischen Stadt Mahabad, in der sie arbeitete, gestürzt und dabei ihr Leben gelassen.

Ihre Haltung verstehen wir als Aufstand der Würde; sie wurde mit ihrer Tat ein neues Glied in der langen traditionellen Widerstandskette der kurdischen Bewegung. Um nicht in die Hände ihrer Peiniger zu geraten, setzte sie ihrem Leben lieber …

Seit 28 Tagen Hungerstreik der politischen Gefangenen im Iran

iran hungerstreikPressemitteilung vom Civaka Azad – Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V, 16.12.2014

29 kurdische politische Gefangene befinden sich seit nunmehr 28 Tagen im iranischen Gefängnis von Urmia im Hungerstreik. Die Hungerstreikenden fordern eine Verbesserung ihrer Haftbedingungen und die Trennung der Zellen von politischen Gefangenen und Strafgefangenen, was bislang von der Gefängnisleitung verweigert wird. Die Gefangenen hingegen wollen ihre Aktion solange fortsetzen, bis ihre Forderungen erfüllt werden. Die gesundheitliche Situation von mindestens sechs Hungerstreikenden ist in einem kritischen Zustand. Unter den Hungerstreikenden befinden sich zehn Gefangene, die von der iranischen Justiz zum Tode verurteilt wurden.

Solidaritätsaktionen in Nordkurdistan und Rojava

In Gever …

Die Demokratisierung des Iran ist unabdingbar

Über die sich ändernden Kräfteverhältnisse in Iran und Ostkurdistanrojhilat
Adem Uzun, 06.06.2014

Das Staatssystem des Iran wird von seinen eigenen Volksgruppen, insbesondere den hier lebenden Kurdinnen und Kurden infrage gestellt, ebenso werden die Konzepte der kapitalistischen Moderne als ein überholtes Modell wahrgenommen. Der Iran, mit seiner langen Geschichte und Staatstradition, wurde im 20. Jh. von westlichen Staaten entsprechend ihren Interessen politisch umstrukturiert. Das seitdem geschaffene Gefüge mit dem Westen ist mit der islamischen Revolution von 1979 ein wenig ins Wanken geraten. Die Beziehungen und Dialoge der neuen Islamischen Republik mit westlichen Staaten, allen voran den USA und Israel, waren von …

Auch im Iran wollen die KurdInnen einen »Dritten Weg« gehen

iran-map-22-620x350Grundvoraussetzungen für eine Demokratisierung des Iran schaffen
Martin Dolzer, Journalist, und Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e. V., 24.05.2014

Dieser Artikel ist eine kurze Skizze einiger Entwicklungen im Iran und in Rojhilat (Ostkurdistan), die einen Einblick in die Situation in dieser bisher wenig beschriebenen Region gibt.

Der neu gewählte iranische Präsident Hassan Rohani hat in seinem Wahlkampf – und auch danach – Reformen zur Anerkennung der Rechte religiöser und ethnischer Bevölkerungsgruppen im Iran und zur demokratischen Öffnung in Bezug auf freie Meinungsäußerung und politische Organisierung angekündigt. Mehr als ein halbes Jahr nach seinem Amtsantritt ist es wichtig, sich mit der Frage

Rohani – ein nuklearer Wolf im Schafspelz

30-10-2013-hwr-ku-xwepesandan-sermezarkin-komara-islami-darvekirin4Über den Zusammenhang von Realdiplomatie und Menschenwürde

Dilar Dirik

Mit der Hilfe imperialistischer Großmächte hat die Teile-und-herrsche-Politik der vier Staaten, auf die Kurdistan aufgeteilt ist, dazu beigetragen, dass viele Kurden durch die künstlich errichteten Grenzen einander entfremdet wurden. Dies führte leider oft dazu, dass Kurden zum Opfer von Machtspielen wurden, in denen sie gegeneinander aufgehetzt und schließlich vernichtet wurden. Doch wenn sie einen gemeinsamen Weg in Richtung Freiheit und Demokratie gehen wollen, dürfen sie nicht regionalistisch denken und müssen einander verstehen und solidarisch beistehen. Zurzeit ist nämlich nicht nur Westkurdistan (Rojava) in Gefahr – ein Teil Kurdistans wird oft vernachlässigt:

Ein politischer und demokratischer Wandel im Iran erfordert ernsthafte und praktische Schritte

ortadoguErklärung der Partei für ein freies Leben in Kurdistan — PJAK, 12.01.2014

Vor den jüngsten Präsidentschaftswahlen im Iran wurden mehrere Diskusionen und Losungen über den poltischen Wandel im Iran vorgeschlagen. Themen wie Sicherheitsperspektiven, Bürgerrechte, Gesellschaftsfragen, muttersprachlicher Unterricht, wirtschaftliche Diskriminierung sowie kulturelle Kluften waren einige unter vielen vorgeschlagenen Themen vor den Wahlen. Schließlich haben sich diese Themen genau wie politischer und ziviler Aktivismus zu dominierenden Debatten der Gesellschaft entwickelt. Praktische Konzepte könnten diesbezüglich positive und konstruktive Schritte für die Lösung der Probleme im Iran bedeuten. Allerdings ist es aufgrund von Definitionsschwierigkeiten möglich, dass diese Diskusionen von ihrem Lösungszweck abkommen. Nichtsdestotrotz sollten …

Der Iran ist im Hinblick auf Demokratie und Menschenrechte zu bewerten

Zübeyir AydarZübeyir Aydar, Exekutivratsmitglied des KNK (Kurdistan Nationalkongress) 

Der Iran hat aufgrund seiner historischen Vergangenheit, der von ihm vertretenen Werte, seiner Bevölkerungszahl, seiner geographischen Lage und seines Potentials stets eine wichtige Position im Mittleren Osten eingenommen. Auch heute ist der Iran neben seiner Stellung in der Region auch in der internationalen Politikarena ein einflussreicher Staat. Seit der Revolution von 1979 steht der Iran stets auf der Tagesordnung und gewinnt in der Region weiterhin an Einfluss.

Das nach der Revolution von 1979 an die Macht gelangte Regime hat im Sinne des schiitischen Glaubens eine starre islamische Ideologie verinnerlicht und seine Innen-

»Im Iran kann man keine legalen Strukturen aufbauen«

riwar-awadananInterview mit Rêvar Awdanan, Mitglied im Vorstand der PJAK (Partei des Freien Lebens in Kurdistan)*
Das Interview führte Martin Dolzer

(…) Zuerst versuchte das Regime, unsere legalen Aktivitäten mit Folter und Verfolgung zu brechen. Als letztendlich kein demokratischer Weg mehr offenstand, sind wir in die Berge gegangen und haben uns als Guerilla organisiert. Wir mussten zu den Waffen greifen, um nicht vernichtet zu werden. (…)

Wie ist die Situation der Kurden im Iran?

Seit der Staatsgründung betreiben die iranischen Regime eine antikurdische Politik. Die Zeit von Ahmadinedschad war eine der schlimmsten. Es gab viele Hinrichtungen, Inhaftierungen und Folter. Nach dem …

Iran: Hinrichtung von zwei kurdischen politischen Gefangenen – weitere 26 stehen unmittelbar bevor

Pressemitteilung von Civaka Azad – Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V., 27.10.2013

Der kurdische politische Gefangene Habibullah Gulperipur wurde am 26.10. im Gefängnis von Urmiye, Iranisch-Kurdistan, gehängt. Der junge Politiker war seit 2007 inhaftiert und wurde schwer gefoltert. Die Behörden verlegten ihn ständig von einem Gefängnis ins andere.

Nach ersten Informationen der Familie von Gulperipur wurde sie aufgefordert, ins Gefängnis von Urmiye zu kommen. Dort teilte man ihr mit, ihr Sohn sei bereits gehängt und zum Leichenschauhaus gebracht worden. Die Familie konnte seinen Leichnam bislang weder sehen noch zur Bestattung mitnehmen.

Wegen Mitgliedschaft in der PJAK (Partei für ein Freies Leben …

»Die Repression geht unvermindert weiter«

kurdistan-iranIrans Präsident Rohani hatte vor der Wahl viele Versprechungen gemacht. Bisher ist nichts geschehen. Ein Gespräch mit Révar Awdanan
Interview: Martin Dolzer, Südkurdistan, 02.09.2013 

Révar Awdanan ist Mitglied des Vorstandes der »Partei des freien Lebens in Kurdistan« (Partiya Jiyane Azadiye Kurdistan, PJAK)

(…) Aufgrund jahrzehntelanger Unterdrückung liegt sämtliche Oppositionsarbeit brach. Die linken und sozialistischen Parteien haben ihre Arbeit weitgehend eingestellt oder sind ins Exil gegangen – in den Irak oder nach Europa. Die Versammlungsfreiheit, das Recht auf freie Meinungsäußerung und das Vereinigungsrecht sind faktisch ausgehebelt. Alle Bevölkerungsgruppen sind davon betroffen. (…)

Wie ist zur Zeit die Lage der Kurden im

Widerstand im Iran geht weiter

iran mapKritik an der Politik Deutschlands
Ercan Ayboga

Am 24.11.2012 fand in Erfurt eine Informations- und Diskussionsveranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung (RLS) zur Opposition im Iran statt. Die TeilnehmerInnen diskutierten mit vier Referenten, die verschiedene Aspekte des gesellschaftlichen Widerstands und gesellschaftlicher Opposition im Iran abdeckten. Der Fokus dieser Veranstaltung lag bewusst nicht auf der Diskussion über das Atomwaffenprogramm des iranischen Staates, was in der Vergangenheit bei vielen Veranstaltungen der Fall gewesen war. Durch dieses Programm gilt der iranische Staat in der westlichen Mehrheitsöffentlichkeit immer mehr als die größte Gefahr für den Weltfrieden. Dabei wird oftmals der Eindruck erweckt, dass nach der »Grünen Revolte« …

Die Situation der KurdInnen im Iran

iranDie kurdische Frage ist immer wieder präsent
Kaksar Oramar, Journalist

17 % der 75 Millionen EinwohnerInnen des Iran sind KurdInnen. Ostkurdistan liegt im Westen des Iran und die KurdInnen leben in fünf Provinzen: West-Aserbaidschan (Asarbaidschan-e Garbi), Kurdistan (Kordestan), Kirmasan (Kermanschah), Îlam und Lorestan. Mehr als zwei Millionen KurdInnen leben als Folge der Vertreibung durch die Safawiden in der [ehemaligen] Provinz Chorasan. Die größten Städte Ostkurdistans sind Urmîya (Urmia), Kirmasan und Sine (Sanandadsch). In drei Städten Chorasans – in Quchan, Shirwan und Bodschnurd – sprechen die KurdInnen mehrheitlich Kurmandschi. Offiziell gibt es im Iran jedoch nur eine kurdische Region, und …