Tausende Inhaftierte treten in türkischen Gefängnissen in Hungerstreik

Pressemitteilung von Civaka Azad – Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit, 28.11.2018

Zum Gründungstag der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) am 27. November traten die in der Türkei inhaftierten Mitglieder der PKK und der PAJK (Partei Freier Frauen Kurdistans) in einen Hungerstreik. Der Hungerstreik, der alle zehn Tage von einer neuen Gruppe übernommen wird, soll solange fortgesetzt werden, bis die Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali durchbrochen ist. Damit schlossen sich tausende Inhaftierte dem Hungerstreik an, der von der inhaftierten HDP-Abgeordneten und DTK-Ko-Vorsitzenden Leyla Güven begonnen wurde. Sie befindet sich seit über 20 Tagen in einem unbefristeten Hungerstreik.

Deniz Kaya, Sprecher der PKK- und PAJK-Gefangenen, erklärte: „Ab dem 27. November treten wir als PKK- und PAJK-Gefangene im Turnus von zehn Tagen in einen unbefristeten Hungerstreik. Unsere einzige Forderung ist die Durchbrechung der Totalisolation unseres Repräsentanten Abdullah Öcalan. Wir treten damit in eine neue Phase des Widerstands ein. Wir rufen alle demokratischen und aufgeklärten Kreise dazu auf, unsere Aktion aufmerksam zu verfolgen. Die Bevölkerung in der Türkei und Kurdistan rufen wir zur Solidarität mit unserem Hungerstreik auf. Unsere Aktion wird fortgesetzt, bis es erneut zu einer Stellungnahme von uns kommt. Alle alten und kranken Genossinnen und Genossen werden gebeten, nicht am Hungerstreik teilzunehmen.“

Kurdische Verbände in Europa riefen am 27. November zur Unterstützung des türkeiweiten Hungerstreiks auf. Es ist daher zu erwarten, dass in den nächsten Tagen und Wochen auch kurdische Aktivistinnen und Aktivisten in Europa in den Hungerstreik treten. Sie möchten damit auf die herausragende Bedeutung Abdullah Öcalans für eine politische Lösung der Konflikte in der Türkei und dem gesamten Mittleren Osten aufmerksam machen. Bereits im Jahr 2012 hatte ein Hungerstreik vom 12. September bis zum 18. November in den türkischen Gefängnissen dazu geführt, dass türkische Staatsvertreter Friedensgespräche mit Abdullah Öcalan begannen.