Türkische Drohnenangriffe in Südkurdistan (Nordirak) – Mindestens ein Toter

Am 29. August hat der türkische Staat zwei Drohnenangriffe in Südkurdistan (Nordirak) durchgeführt. Ersten Angaben zufolge ist dabei mindestens eine Person ums Leben gekommen. Der erste Angriff mit einer türkischen Kampfdrohne erfolgte im Flüchtlingslager Mexmûr (Makhmour). Ziel des Angriffs am Montag um 12.40 Uhr Ortszeit war ein Wohnhaus in dem Camp. Dabei wurde der Besitzer Evizêt Abdullah Abid schwer verletzt. Auf dem Weg in ein Krankenhaus verstarb der sechsfache Familienvater. Ob weitere Menschen zu Schaden gekommen sind, ist noch unklar.

Nach dem tödlichen Drohnenangriff auf das südkurdische Flüchtlingslager Mexmûr am Montagmittag hat die türkische Luftwaffe auch das ezidische Hauptsiedlungsgebiet Şengal (Sinjar) bombardiert. Es wird von Verletzten berichtet, die von Anwohnenden in ein Krankenhaus gebracht worden sein sollen. Die genaue Anzahl der Verletzten war zunächst unklar. Der Angriff durch eine unbemannte Kampfdrohne ereignete sich am Nachmittag im Dorf Behreva  bei der Kreisstadt Xanesor (Chana Sor). Getroffen wurde ein Fahrzeug, das sich nahe der Ortschaft bewegte. Bilder von vor Ort zeigen einen brennenden Wagen.

Vertreter von Tevgera Azadî in Südkurdistan vor seinem Haus erschossen

Bereits am Sonntag ist ein  Vertreter der Azadî-Bewegung vor seinem Haus erschossen worden. Der oder die Täter hätten mehrfach auf den Mann vor seinem Haus in Kifrî, einem südlichen Distrikt des Gouvernements Silêmanî, gefeuert, verlautete es am Sonntag aus Sicherheitskreisen. Die Bewegung für eine freie Gesellschaft in Kurdistan (Tevgera Azadî) geht davon aus, dass es sich beim Mord an Suheyl Xurşîd Ezîz um einen staatlichen Tötungsauftrag der türkischen Regierung handelt. Hintergrund des Mordbefehls sei die Gegnerschaft gegenüber ihrer Organisation, die von Ankara als PKK-nah eingestuft und entsprechend behandelt wird. „Suheyl Xurşîd Ezîz wurde Opfer eines terroristischen Angriffs. Er starb durch die Hand des türkischen Staates und dessen Komplizen“, erklärte die Bewegung.

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