Organisierte Attacken von Mobs und Lynchmorde an Kurden in der Westtürkei

KNKPressemitteilung des Kurdistan Nationalekongress, 08.September 2015

Der türkische Präsident Erdogan und die AKP haben Faschisten, Nationalisten und rassistische Gruppierungen zu Protesten und zur Bildung von lynchenden Mobs angestachelt, die kurdische Zivilisten terrorisieren und deren Häuser in verschiedenen Bezirken in Istanbul, Ankara, Kirsehir, Kocaeli, Izmir, Balikesir, Malatya, Mulga, Mersin, Keciören, Tuzlucayir, Beypazari, Balgat, Isparta, Konya, Antalya und vielen anderen Städten angreifen.

Den fortwährenden Provokationen der Regierung von R. T. Erdogan folgend, haben rassistische AKP-Anhänger und faschistische Gruppen organisierte Angriffe gegen kurdische Zivilisten, sowie auf deren Geschäfte und Betriebe, Häuser und Parteibüros der HDP durchgeführt. Diese Angriffe fanden in den letzten 48 Stunden permanent statt.

Hunderte von kurdischen Zivilisten in der Westtürkei wurden im Zuge dieser Angriffe von Faschisten verletzt, eine unbekannte Zahl von Menschen getötet. Hunderte Kurden in verschiedenen türkischen Städten sind derzeit in HDP-Büros blockiert, wo sie Schutz vor den Lynchmobs suchten. Die Mobs haben Fenster eingeschlagen, antikurdische und gegen die HDP gerichtete Slogans gerufen. Die Polizei griff nicht ein um den Terror dieser Mobs zu beenden.

Seit Beginn des Krieges der Türkei gegen die Kurden vor 32 Jahren sind derartige Vorgänge das erste mal in solch einem Ausmaß.

Erdogan und die AKP provozieren direkt, explizit und ganz bewusst ethnische und nationalistische Konflikte. Vor zwei Tagen gab Erdogan den offiziellen Befehl Zivilisten bei Sichtkontakt zu erschießen, wenn diese als Bedrohung wahrgenommen würden.

Auch rief er in der Öffentlichkeit dazu auf, gewöhnliche Zivilisten zu melden, welche sich ein irgendeiner Weise verdächtig verhielten, Dies ist ein Versuch die Gesellschaft zu teilen, Konflikte zwischen ethnischen Gruppen anzufeuern und antikurdischen Rassismus zu schüren.

Die Mobs organisieren sich über Soziale Medien, bilden Gruppen und greifen Häuser an, von welchen bekannt ist, dass sie zu kurdischen Familien gehören. Es gab 128 Angriffe auf Büros der HDP, bei denen die Zeichen und Slogans der HDP abgerissen wurden und von der türkischen Flagge ersetzt wurden. Andere Büros wurden in Brand gesetzt.
Die Mobs stoppen lokale Busse welche zwischen den Städten verkehren und überprüfen die Ausweise der Zivilisten um zu bestimmen wer Kurde ist und wer nicht. Als die Busfahrer versuchten, weiter zu fahren und den wütenden Mobs zu entkommen, griff die Polizei ein und stoppte die Busse, was zu weiteren Attacken gegen die Busse, die Fahrer und die Zivilisten führte. In manchen Fällen hat die Polizei an den Angriffen der faschistischen Mobs gegenüber kurdischen Zivilisten teilgenommen.

Die Angriffe auf kurdische Häuser, Zivilisten und kurdische Viertel gehen weiter und hunderttausende Kurden in den großen Städten sind derzeit in Gefahr.

Wir rufen die internationale Gemeinschaft dazu auf, den Kurden während dieser beängstigenden und offensichtlich organisierten Angriffe beizustehen, sofort zu handeln und Erdogans Regierung dazu aufzurufen, ihre gewalttätige, rassistische und entzweiende Politik zu beenden.