PM: Unbefristeter Hungerstreik von Frauen im türkischen Gefängnis

Pressemitteilung, Civaka Azad – Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V., 31.08.2017

In türkischen Gefängnissen wird heute wieder systematisch gefoltert. Aus Protest gegen die alltägliche Folter und die schlechten Haftbedingungen befinden sich 13 Häftlinge seit mittlerweile 16 Tagen in einem unbefristeten Hungerstreik. Die 13 Frauen sind in der Haftanstalt Tarsus inhaftiert.

Merve Aydoğan, die sich an dem unbefristeten Hungerstreik beteiligt, beklagt die schweren Gesetzesverstöße in der Haftanstalt Tarsus: „Seit dem 15. August befinden wir uns im Hungerstreik. Es werden schwere Gesetzesverstöße begangen. Unsere Zellen werden immer wieder von zahlreichen Wärtern gestürmt, die uns daraufhin zusammenschlagen. Trotz unseres Hungerstreiks halten die Gesetzesverstöße an. Die Gesundheitssituation von Sozdar Acar, die sich an unserem Hungerstreik beteiligt, ist sehr kritisch. Wir werden unseren Hungerstreik fortsetzen, bis unsere Forderungen erfüllt sind.“ Folter und menschenunwürdige Behandlung sind Alltag in den türkischen Gefängnissen. Tausende politische Gefangene sind sexueller Erniedrigung, Schlägen oder der Verweigerung von Familienbesuchen ausgesetzt. Dies zeigt, dass die AKP-Regierung und der türkische Staatsapparat jeglichen Respekt für die grundlegendsten Menschenrechte verloren haben.

Wir fordern die deutsche Regierung und die Zivilgesellschaft Deutschlands auf, angesichts der systematischen Folter in türkischen Gefängnissen Druck auf die türkische Regierung auszuüben. Wenn der Druck aus Deutschland steigt, wird die türkische Regierung ihre Folterpraxis nicht fortsetzen können.