von Civaka Azad – Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V.
„Mala Gel“ (deutsch: Volkshaus), so heißen in den westkurdischen Städten die Zentren, in denen das gesellschaftliche Leben neu geschaffen werden soll. Lange Zeit waren der kollektive Zusammenhalt und das gesellschaftliche Bewusstsein der Kurdinnen und Kurden Angriffsziele des Regimes. Nun soll im Zuge der Revolution das freie und kollektive Leben wiederbelebt werden. Und so wurden, kurz nachdem die KurdInnen die Kontrolle über ihre Städte erlangt hatten, die Volkshäuser errichtet. In ihnen arbeiten die gewählten VertreterInnen der Volksräte Westkurdistans und kümmern sich um die Anliegen der Bevölkerung. Hazal Peker sprach in Qamişlo mit Remziye Muhammed, einer jungen Frau, die mit deutlicher Mehrheit zur Vorsitzenden des Volksrates von Qamişlo gewählt worden ist.
Mit der Revolution soll auch ein alternatives Justizsystem in Westkurdistan aufgebaut werden. Die sogenannten Volksgerichte stecken noch in den Kinderschuhen, werden allerdings von einer Vielzahl von Menschen aufgesucht, die eine gerechte Lösung für ihre Probleme erwarten.