Wir verurteilen den Terroranschlag in Istanbul gegen Zivilisten

navdemPressemitteilung von NAV-DEM – Demokratisches Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland e.V., 14.01.2016

Am 12. Januar kam es gegen 10:20 Uhr lokaler Zeit auf dem belebten Sultanahmet Platz in Istanbul zu einem Selbstmordanschlag bei dem 10 Menschen ums Leben kamen und Dutzende verletzt wurden. Angriffsziel waren dieses Mal Touristen, überwiegend deutsche Staatsbürger. Unser Mitgefühl und unsere Trauer gilt den Familien und den Freunden der Opfer. Wir wünschen ihnen in dieser schweren Zeit viel Kraft. Den Verletzten wünschen wir eine baldige Genesung.

Türkische Staats- und Regierungsvertreter erklärten, dass der Anschlag höchstwahrscheinlich vom sogenannten Islamischen Staat (IS) verübt worden ist. Dieser feige Terrorangriff ist leider nicht der erste seiner Art in der Türkei. Zuvor waren bei Selbstmordanschlägen des IS in der Türkei hauptsächlich Kurden und linke Gruppen das Angriffsziel.

Wir, das kurdische Volk, kennen diese menschenfeindliche Kräfte leider nur zu gut und sind unserer Verantwortung bewusst, gegen diese Mörderbande mit aller Kraft und dem Einsatz unseres Lebens die universellen menschlichen Werte zu verteidigen.

Dieser jüngste Anschlag führt erneut die dringliche Notwendigkeit vor den Augen, den gemeinsamen Kampf gegen den IS zu stärken. Die Anschläge in Paris, in Istanbul, in Diyarbakir, Sur, Ankara, im Irak, in Syrien usw. sollten genügend Anlass bieten, konsequenter und unmissverständlicher gegen den IS vorzugehen. Ein notwendiger Schritt hierfür wäre es, Staaten wie der Türkei, Saudi Arabien und Katar, die den IS logistisch, politisch, wirtschaftlich und militärisch unterstützen, Einhalt zu gebieten.

Das sind Staaten, die mit ähnlichen Methoden gegen die eigene Bevölkerung vorgehen und eine Verwandtschaft mit der IS Mentalität aufweisen. Schauen wir uns die Türkei an. Die AKP-Regierung führt seit Juni 2015 einen brutalen und grenzenlosen Krieg gegen die kurdische Bevölkerung mit über 200 zivilen Opfern und tausenden Verletzten, zerstörten Stadtteilen und Hunderttausenden Inlandsflüchtlingen.

Die Türkei hat trotzt internationaler Kritik bislang nicht glaubhaft seine Unterstützung für den IS eingestellt. Sie gehört zu den Ländern, die eine Verantwortung für das Erstarken dieser Gruppen tragen. Der fatale Plan, diese menschenverachtende Gruppen für die eignen Interessen zu Instrumentalisieren, ist unverantwortlich, brutal und verbrecherisch.

Wir erwarten eine lückenlose Aufklärung dieses Verbrechens.